Die Beiträge des Bandes orientieren sich an der Leitfrage: Wie kann die Psychoanalyse das Subjekt in seiner Singularität weiterhin unterstützen angesichts des heutigen Unbehagens und der Veränderungen, in denen sich unsere Zivilisation zu befinden scheint? Für die psychoanalytische Theoriebildung ergeben sich aktuelle Fragen, die neben anderen im Buch diskutiert werden: • Um welches Subjekt geht es in der Psychoanalyse? Wie ist es möglich, wissenschaftlich von einem unbewussten Subjekt zu sprechen? • Welchen Einfluss kann das psychoanalytische Verständnis vom Subjekt auf heutige Bildungs- und Erziehungsprozessen haben? • In welcher Weise innovativ muss pädagogisches und therapeutisches Arbeiten heute sein, um dem unbewussten Subjekt als Garant von Freiheit und Kreativität Raum zu gewähren?
Jean Marie Weber Knihy



Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes untersuchen Spielfilme als Impulsgeber und Medium für theoriebildende und erziehungswissenschaftliche Forschung. Film wird als kulturelles Gedächtnis betrachtet, das populäres Wissen über Lehr-, Lern- und Bildungsprozesse konstruiert und aufführt. Der Inhalt umfasst Themen wie die Gewalt des Spracherwerbs in „The Miracle Worker“, die Erziehung eines Wolfsjungen in Itards und Truffauts Werken, die Dialektik der Übertragung und die Subversion von Autorität. Weitere Analysen beschäftigen sich mit der Transformation von Signifikanten, dem Einfluss von Kung-Fu-Filmen auf Bildungsprozesse in „The 36th Chamber of Shaolin“, sowie den Herausforderungen der Adoleszenz in „Les 400 coups“. Poetische Reflexionen über das Lehren im Gebirge werden im Film „Blackboards“ thematisiert, während „Happy-Go-Lucky“ eine tragische Lehrerfigur beleuchtet. Der Band bietet auch Überlegungen zum Übertragungsbegriff in der Lehre, illustriert durch den Film „A Single Man“. Die Zielgruppen sind Erziehungswissenschaftler*innen, Filmwissenschaftler*innen, Lehrer*innen, Medienpädagog*innen und Psychoanalytiker*innen. Die Herausgeber sind Dr. Jean-Marie Weber, Dr. Manuel Zahn und Dr. Karl-Josef Pazzini, die jeweils in relevanten akademischen und praktischen Bereichen tätig sind.
Lehrer wollen Wissen vermitteln. Aber auch das Begehren junger Menschen, Wissen zu erlangen, müssen Lehrer begleiten. Damit gehört zur Funktion des Lehrers ebenso das Interesse am Bezug zum Wissen. Referendaren in der Lehramtsausbildung stellt sich die Frage, ob sie diese Aufgabe übernehmen wollen oder nicht. In einer qualitativen Längsschnittstudie untersuchen die Autoren die Professionalisierung angehender Lehrpersonen aus einer explizit psychoanalytisch-lacanianischen Perspektive. Durch Einzelfallauswertungen und die Erstellung einer Typologie können sie theoretisch fundiert gelingende und misslingende, problematische oder gefährdete Entwicklungen im Zuge des Prozesses der Lehramtsausbildung darstellen.