Sefardische Studien sind an deutschen Universitäten eine Seltenheit. Mit dem Aufbau eines sefardischen Schwerpunkts an der Universität Potsdam und am Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg (ZJS) wird das Fach in Deutschland institutionell verankert und weiterentwickelt. Die Beiträge des Bandes resultieren aus Diskussionen, die im sefardischen Schwerpunktjahr 2015/2016 am ZJS geführt wurden. Thematisiert werden u.a. Converso- und Morisco-Chroniken auf der Iberischen Halbinsel, Dienstboten im portugiesisch-jüdischen Amsterdam, sefardische und aschkenasische Debatten über die moderne Feuerbestattung, Franco-Spanien und die Sefarden sowie sefardische Identitätskonstruktionen im Sarajevo der Gegenwart.
Sina Rauschenbach Knihy





Judaism for Christians
- 276 stránek
- 10 hodin čtení
This book examines the problem of cultural translation and mistranslation on the part of Menasseh ben Israel's readers who were not ready to share his vision of a Jewish-Christian republic of letters whose members enjoyed mutual respect and collaborated to improve the situation of the Jews in Europe.
Judentum für Christen
Vermittlung und Selbstbehauptung Menasseh ben Israels in den gelehrten Debatten des 17. Jahrhunderts
- 344 stránek
- 13 hodin čtení
Menasseh ben Israel (1604‑1657) war einer der bekanntesten Rabbiner des frühneuzeitlichen Europa. Berühmtheit erlangte er vor allem durch die Verhandlungen, die er mit Oliver Cromwell über die Rückkehr der Juden nach England führte. Doch die Englandverhandlungen machten nur den letzten Schritt in einer Reihe von Vermittlungsbemühungen aus. Menasses ganzes Schreiben und Wirken war von dem Programm bestimmt, christlichen Gelehrten Wissen über das Judentum zukommen zu lassen und den Sefarden so zu Anerkennung und einer Verbesserung ihrer politischen Situation zu verhelfen. Damit reagierte Menasseh als einer der Ersten auf das große Interesse, das in der christlichen Welt des 17. Jahrhunderts an Hebraica herrschte. Im vorliegenden Buch wird untersucht, wie genau Menasseh vorging und wie er sein Wissen so „übersetzte“, dass es für christliche Leser interessant wurde. Gleichzeitig werden die Reaktionen von Menassehs Lesern in den Blick genommen, die die Informationen des Rabbiners ihrerseits „rückübersetzten“. Am Ende wird Menasseh als ein jüdischer Gelehrter vorgestellt, der trotz aller Erfolge auch scheiterte, weil sein Weg zwischen Vermittlung und Selbstbehauptung nur von wenigen Zeitgenossen verstanden wurde.
Reforming early modern monarchies
- 232 stránek
- 9 hodin čtení
During the last decades of the 16th century, the political and economic pillars of the once-powerful empire of Charles I seemed to have become insecure and fragile. Subjects of the Spanish king responded to perceptions of decline by authoring so-called arbitrios, records documenting the presumed “ills” of the body politic, and proposing “remedies” for its recovery. Yet, whereas the authors of arbitrios presented themselves as “doctors” fulfilling their duty of examining and healing the Spanish monarchy, their contemporaries came to mock them as “arbitristas”. This ridicule finally shaped an image of early modern arbitrismo that even made its way into early scientific contexts and studies. Today, scholars not only agree that the history of the arbitristas needs to be integrated into a new history of Spanish economic and political thought, but they also tend to expand the geographical and disciplinary horizons of their research and open fresh avenues for comparative approaches. The present volume aims to make a contribution to similar studies and to stimulate further research: On the one hand, it discusses arbitrismo as part of 16th- and 17th-century European practices of advice literature. On the other hand, it places the history of the arbitristas in the larger context of a cultural history of knowledge, economy, and early modern political communication.