Franz Josef Schwiete Knihy




Student von 1967
Autobiographische Prosa - Erzählungen - Gedichte - Betrachtungen
Anrührende Geschichten, die durch dichte Atmosphäre und den Reichtum an innerer Handlung den Leser bezwingen ... Stimmungen von Sehnsucht und Zweifel, Melancholie und Vergeblichkeit werden erzeugt. In der Titelerzählung geht es um Einsamkeit, Bedrängnis und Scheitern eines jungen Studenten im Vorfeld der Studentenrevolte 1968. „Ein ungleiches Paar“ - zwei tradierte katholische Lebensentwürfe werden kritisch beleuchtet. Die anderen Geschichten schöpfen aus dem Erleben des Kindes, das eine erste Erfahrung des Bösen macht, die Willkür eines Lehrers beobachtet oder sich eine Vaterfi gur erträumt. Autobiographische Prosa ergänzt das Spektrum des Erzählten und zeigt das bürgerliche Milieu der sechziger Jahre aus der Sicht eines Heranwachsenden. Wie in dem Band „Septembertage in Berlin“ überzeugt auch hier die genaue, zugleich melodiöse, schwingende Sprache des Autors.
Geschichten, die berühren und in deren Gestimmtheit der Leser hineinverwoben wird. Das Erleben des Kindes wird heraufbeschworen, in den unterschiedlichsten Empfindungen von Glück und Unglück. In zwei Erzählungen werden Pubertät und frühe Jugend zum Thema, im katholischen Milieu der restaurativen Adenauer-Ära. Um Tod und Unsterblichkeit geht es in einer traumhaften Begegnung mit dem verstorbenen Vater. In der Titelerzählung flaniert ein älterer Mann durch Berlin. In der Topographie dieser Stadt scheint ihm die jüngere deutsche Geschichte auf. Doch wird ihm sein Erleben auch zum Anlaß, über sich selbst nachzudenken. Die Erzählungen sind nicht durch ihre äußere Handlung dominiert, sondern durch die Gedanken- und Gefühlswelt der jeweiligen Zentralfigur. Die dichte Sprache und der Rhythmus der weit ausschwingenden Satzbögen erzeugen Stimmungen von Glück, Trauer, Sehnsucht, Auflehnung, Bedrückung und Melancholie.
Dieses Buch lädt dazu ein, Tolstois Meisterwerk neu zu entdecken ... Weshalb wirkt Natascha Rostowa, die weibliche Hauptfigur, auf den Leser so liebreizend und lebendig? Welche junge Frau diente Tolstoi als Nataschas Urbild? Worin erweist sich die Humanität von Tolstois Erzählkunst? Solche und ähnliche Fragen werden beantwortet. Aber das Buch leistet weit mehr. Indem der Verfasser den einzelnen Kapiteln des Romans folgt, werden hier erstmals die Einprägsamkeit und Vielfalt der Charaktere, der Reichtum an äußerer und innerer Handlung, die erzählerischen Feinheiten fortlaufend analysiert. So ist ein fundiertes Begleitbuch zu „Krieg und Frieden“ entstanden, eine wahre Entdeckungsreise durch den Roman. Das Buch füllt eine Lücke in der Sekundärliteratur. Es wendet sich an jeden, der nach der Lektüre des Romans oder jeweils einiger Kapitel innehalten möchte und seine eigenen Gedanken mit denen einer kundigen literarischen Interpretation vergleichen will, die mit wenigen Fachbegriffen auskommt.