Veränderung und Verfahrenskoordination
zwischen Denkmalschutz- und Baurecht
zwischen Denkmalschutz- und Baurecht
Quarterly: Fragen des Denkmalschutzes betreffen eine Vielzahl von Personen. Den Eigentümer eines unter Schutz gestellten Objekts, Architekten und die mit Baumaßnahmen betrauten Unternehmen ebenso wie deren Rechtsvertretungen und die mit der Vollziehung des Gesetzes befassten Beamten. Das neu gefasste österreichische Denkmalschutzrecht wird erstmals in einer eigenen Monographie systematisch dargestellt. Angrenzende Rechtsbereiche werden einbezogen um allen mit der Materie Befassten einen umfassenden Arbeitsbehelf zu dieser Thematik bieten zu können. Praktiker wie Betroffene finden darin Antworten auf ihre Fragen etwa zum Denkmalbegriff, den Wirkungen der Unterschutzstellung, insbesondere zum Schutz vor Zerstörung und Veränderung aber auch zur Aufhebung der Unterschutzstellung. Angaben zu Behörden und Verfahren wie auch zu den Fördermöglichkeiten sowie Beispiele aus der bisherigen Praxis machen das Werk besonders nutzbringend. Die Grund- und europarechtlichen Aspekte, der Schutz vor widerrechtlicher Verbringung ins Ausland und die Rückstellung unrechtmäßig ins Ausland verbrachter Kulturgüter sowie die Sonderregeln für Archivalien runden das Buch ab, das auch rechtsvergleichende Aspekte mit einschließt. Ein umfassendes Sachregister erschließt den Band auch dem juristisch weniger versierten Leser.
Lebendiger Denkmalschutz, wie er im österreichischen Denkmalschutzgesetz verankert ist, impliziert Veränderungen an geschützten Denkmalen. Das Verfahren zu deren Bewilligung erheischt einen Ausgleich öffentlicher und privater Interessen. Ihm sind die Beiträge dieses Bandes – basierend auf den Vorträgen zum zweiten Denkmalrechtstag 2017 – gewidmet. Im Dialog von Theorie und Praxis beleuchten sie seine verschiedenen Aspekte aus rechtlicher wie aus sachverständiger Perspektive und schließen auch einen Ausblick auf das deutsche Recht ein.
Die Ermittlungsverfahren zur Unterschutzstellung von Denkmalen bedürfen Sachverständiger zur Erhebung der kulturellen Bedeutung dieser Gegenstände. Die Beiträge dieses Bandes – basierend auf den Vorträgen zum ersten Denkmalrechtstag 2016 – befassen sich aus rechtlicher wie aus sachverständiger Perspektive mit den Grundsätzen für die Auswahl der Sachverständigen, die Erstellung der Gutachten und die Begründung des öffentlichen Erhaltungsinteresses.
Diese Arbeit setzt sich mit dem Begriff des öffentlichen Interesses im Denkmalschutzrecht auseinander, der anhand einer rechtsvergleichenden Analyse des österreichischen Denkmalschutzgesetzes und des tschechischen Gesetzes über die staatliche Denkmalpflege (zákon o státní pamatkové péči) erörtert wird. Neben einer systematischen Aufarbeitung der einschlägigen Judikatur des VwGH bilden ausführliche Fallstudien zu den bisher aus verwaltungsrechtlicher Sicht wenig beachteten, nach der Schoa verbliebenen Synagogenbauten Österreichs und Tschechiens den Angelpunkt der Untersuchung. Unter Rückgriff auf die Prinzipien der Denkmalpflege und ihrer Altmeister Alois Riegl und Max Dvořák wird die spezifische Charakteristik des kulturellen öffentlichen Interesses nachgeschärft und schließlich das Fach Kulturrecht selbst verortet.