In this volume. Heide Gerstenberger investigates the development of bourgeois state power by on the one hand proposing a critique of different variants of the structural-functionalist theory of the state and on the other hand analysing the examples of England and France. The central thesis of the work is that the bourgeois form of capitalist state power arose only where capitalist societies developed out of state structures that were already rationalised.
Gegenstand der Analyse ist jene Ideologie, die unter dem Namen »Konservative Revolution« bekannt geworden ist. I m Unterschied zu Armin Möhlers Wortgebrauch gilt diese Bezeichnung in unserer Arbeit nicht dem gesamten konservativ-nationalistischen Ideenkomplex der Weimarer Zeit, sondern der Ring-Bewegung, die aus dem Kreis um Moeller van den Bruck hervorgegangen ist und eine vergleichsweise geschlossene Ideologie entwickelt hat.
Schifffahrtsgeschichte war lange ein Nischenbereich historischer Forschung, weshalb sich eine Beschränkung auf Narration hier auch besonders lange halten konnte. Der Mangel an Analyse hat mit dazu beigetragen, dass kaum wahrgenommen wurde, wie häufig Entwicklungen in der Schifffahrt denen an Land voraufgingen. Mit den in diesem Band versammelten Beiträgen soll nicht nur verdeutlicht werden, dass manche der weit verbreiteten Ansichten über Schifffahrt- so etwa diejenige über das funktionsnotwenige Erfordernis der Kapitänsherrschaft - einer genaueren Analyse nicht standhalten. Vor allem wird erläutert, in welch hohem Maße die Entwicklung der Schifffahrt durch politische Macht und politische Regulierung (bzw. Deregulierung) bestimmt wurde. Das gilt auch und insbesondere für die Arbeits- und Lebensbedingungen von Seeleuten. Deren Analyse stand im Zentrum der empirischen Forschungen, von denen hier berichtet wird
Die in diesem Band versammelten Analysen, lassen sich keiner der staatstheoretischen Strömungen zuordnen, die während der letzten Jahrzehnte prominent geworden sind. Die Entwicklung ihrer eigenen theoretischen Konzeption von Staatsgewalt hat die Verfasserin in einer ausführlichen Einleitung dokumentiert und kommentiert. Der zeitliche Rahmen der ausgewählten Texte reicht vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart und das Spektrum der Themen von der politischen Ökonomie des „Amerikanischen Traums“ bis zur theoretischen Konzeption einer Trennung von Politik und Ökonomie. Was die im engeren Sinne historischen Analysen anlangt, so gibt es aber auch eine durchgehende Thematik: Die Frage nach den unterschiedlichen Formen und Wirkungen von Öffentlichkeiten. Sie gilt der grundlegenden Frage historisch-materialistischer Analyse nach der Bedeutung konkreter gesellschaftlicher Praxis in historisch gewachsenen Strukturen.
Bei allen Gegensätzen sind sich wirtschaftsliberale und marxistische Theoriekonzepte in der Beurteilung des Kapitalismus einig: die ökonomischen Strukturen kapitalistischer Marktgesellschaften machen direkte Gewalt gegen Personen nicht nur überflüssig, sondern auch ökonomisch kontraproduktiv. Heide Gerstenberger widerspricht in ihrem opus magnum nicht der These, dass im Verlauf kapitalistischer Wirtschaften die Anwendung direkter Gewalt zum Zwecke der Profitproduktion vielerorts zurückgedrängt wurde, wohl aber bestreitet sie, dass diese Entwicklung ökonomischer Rationalität geschuldet ist. Als Resultat ihrer Auseinandersetzung mit der konkreten historischen Funktionsweise kapitalistischer Wirtschaften stellt sie fest, dass, wo immer eine Domestizierung des Kapitalismus erfolgte, diese durch sehr energische soziale Auseinandersetzungen und politische Maßnahmen herbeigeführt worden ist. Werden Eigner und Besitzer von Kapital nicht durch Öffentlichkeiten und Regierungen daran gehindert, so nutzen sie – von Ausnahmen abgesehen – alle sich ihnen bietenden Möglichkeiten, Profite zu erzielen. Angesichts der historischen Funktionsweise kapitalistischer Wirtschaften lässt sich nicht länger aufrechterhalten, dass der Einsatz direkter Gewalt gegen Personen kapitalistischem Profitstreben unter allen Umständen widerspricht.