Gerfried W. Hunold Knihy




Orientiert an der Frage nach den anthropologischen Gesetzlichkeiten des Sozialen werden jene Ethikentwürfe kritisch gesichtet, die das Eigentliche des Ethischen aus konstitutiven, und als solchen präpositiven, Grundakten menschlicher Interpersonalität sozialontologisch zu bestimmen suchen. Dabei werden die unterschiedlichen philosophischen Argumentationsansätze dialog-personalen Denkens (Buber, Ebner, Grisebach) und in deren Kontext zwei massgebliche theologische Systematisierungsversuche (Gogarten, Steinbüchel) auf die Tragfähigkeit ihrer handlungsleitenden Vernunft hin überprüft.
Das Interessengeflecht von Wissenschaft, Politik, Gesellschaft und Moral gewinnt im Zusammenhang humangenetischer Erkenntnisse zunehmend an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund werden in diesem Buch paradigmatisch Strukturen eines Wissenschaftsethos skizziert. Sie verweisen auf die Notwendigkeit eines erweiterten Verständnisses von Interdisziplinarität sowie auf die Bedeutung des gesellschaftspolitischen Ringens um die offenen ethischen Fragen, die in diesen Wissenschaftsbereichen zur Lösung anstehen. Dabei werden die wesentlichen Grundlinien gezeichnet, in denen sich das Problemfeld von Wissenschaftsethik und Wissenschaftsakzeptanz zu erkennen gibt. In Blick genommen werden ferner die Faktoren der gesellschaftlichen Wissens- und Informationsvermittlung sowie des Einflusses der Politik und der politischen Bildung auf das Wissenschaftsethos selbst.