Knihobot

Philipp Hagemann

    Verhalten der Halogene Fluor, Chlor und Brom bei Verbrennungsprozessen am Beispiel von halogenierten Kunststoffen
    • Ziel dieser Arbeit war es, sicherheitsrelevante Kenntnisse über die thermischen Zersetzungsmechanismen von halogenierten Polymeren und die Zusammensetzung der im Brandfall entstehenden Rauchgase zu erhalten. Verschiedene halogenierte Modellsubstanzen wurden mittels TGA und einer VCI-Verbrennungsapparatur zersetzt, und die Produkte wurden mit GC, MS und FTIR analysiert. Chemoinformatische Berechnungen ermittelten relevante Bindungsenergien sowie thermodynamische und kinetische Reaktionsparameter. Modellfreie Methoden bestimmten die benötigten Aktivierungsenergien über TGA-Messungen. Es zeigte sich, dass Polytetrafluorethylen primär depolymerisiert und in Sekundärreaktionen ein breites Spektrum kurzkettiger fluorierter Kohlenwasserstoffe erzeugt wird. Die Reaktionsgeschwindigkeit hängt mit einer Reaktionsordnung von etwa 0,3 direkt von der Sauerstoffkonzentration ab, wobei pro Gramm verbranntem Polymer etwa 60 mg Carbonylfluorid entstehen. Bei polyhalogenierten Polymeren verläuft zunächst eine von der Sauerstoffkonzentration unabhängige Dehydrohalogenierung. In einem zweiten Schritt bilden sich durch Kondensationsreaktionen cyclische Verbindungen und polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe. Bei der Verbrennung bromierter Flammschutzmittel entstehen aufgrund des aromatischen Aufbaus Dibenzofurane. Es wird geschlossen, dass das Verhalten halogenierten Verbindungen im Brandfall weniger von der Art des Halogens abhängt als von

      Verhalten der Halogene Fluor, Chlor und Brom bei Verbrennungsprozessen am Beispiel von halogenierten Kunststoffen