Leiharbeit spaltet die öffentliche Meinung und steht für die Hoffnung auf einen flexibleren Arbeitsmarkt, der mehr Menschen Beschäftigung ermöglicht. Politische Argumente betonen, dass Leiharbeit Arbeitnehmern den Zugang zu regulären Jobs erleichtert, was als Sprungbrett- oder Klebeeffekt bekannt ist. Gleichzeitig wird Leiharbeit jedoch als Bedrohung für Arbeits- und Sozialstandards gesehen, da sie sichere Arbeitsplätze durch unsichere Beschäftigung ersetzt, oft mit niedrigeren Löhnen und schlechteren Bedingungen. Während die Wissenschaft häufig die Arbeitsbedingungen und Lohnunterschiede analysiert, fehlt es an einer tiefgehenden Untersuchung des Klebeeffekts und der Umstände, unter denen er auftritt. Tino Krekeler widmet sich dieser Thematik und betrachtet das Unternehmen als zentralen Akteur. Er untersucht, wann Unternehmen an der Übernahme von Leiharbeitnehmern interessiert sind, welche betrieblichen Faktoren das Übernahmeverhalten beeinflussen und wie sich dies aus arbeitsmarkttheoretischer Sicht erklären lässt. Ausgehend vom Transaktionskostenansatz entwickelt er eigene Überlegungen zur optimalen Wahl des Beschäftigungsverhältnisses und testet diese mithilfe des IAB-Betriebspanels auf ihre empirische Gültigkeit.
