Nach dem 2. Weltkrieg fühlen sich die deutschstämmigen Familien in Rumänien unsicher. Die Tragödie einer Intellektuellenfamilie entfaltet sich, und das letzte Mitglied, Esther Ambrosius, landet im Waisenhaus. Ihr Leben ändert sich, als sie für das Ballett entdeckt wird und von einer Meisterin gefördert wird. Ein Schicksalsroman über Menschen und Ballettkunst.
Madelaine Chaproll Knihy






Die leidenschaftliche Liebe der kleinen Andra fur die Ledertasche der Nachbarstochter Monika, andert schliesslich ihr ganzes Leben. Sie muss sich uber Nacht von der Welt der Unschuld verabschieden und wacht in der Erwachsenenwelt auf. Ihre unruhige, unersattliche Neugier, alles zu erforschen, zu beobachten nimmt der Vater immer gelassen, oft amusieren ihn sogar ihre kindlichen Bosheiten, bis es zu der Geschichte mit der Ledertasche kommt. Dann wird ihm klar, dass ihr Spiel die Grenzen der Unschuld uberschritten hat. Um das Kind zur Vernunft zu bringen, muss nachher die ganze Familie einen hohen Preis bezahlen. Das Interesse des Madchens an der Erwachsenenwelt schleudert es plotzlich aus dem Reich der Unschuld, wohin Andra danach nie mehr zuruckkehren kann. Der Allmachtige, stellt sie spater fest, achtet sehr auf die strengen Regeln der Unschuld in seinem Reich. Wenn ein Kind einmal seine Unschuld veloren hat, dann ist das fur immer geschehen. Es gibt fur niemanden, der das Reich der Unschuld verlassen hat, einen Weg zuruck in die Welt der unbegrenzten Raume des unbeschwerten Denkens und Fuhlens."
„Schwester Betty“ scheitert letztlich daran, dass sie ihre Liebe nicht allen Kindern im Waisenhaus geben kann. „Der Geburtstag“ einer einsamen Frau wird zur Enttäuschung, doch ein winziger Hoffnungsfunke bleibt. „Der Personalausweis“ führt zu bizarren Verwicklungen für einen gedemütigten Bürger, der sich am Ende dennoch als Sieger fühlen kann. „Der Verrückte und das Kind“ geraten beide unter die Fittiche einer alten Ärztin, die versucht, sie vor der Welt zu beschützen. Vier Geschichten aus dem heutigen Rumänien, die berühren und nachdenklich machen.
Das Gras der Heimat ist nicht grün, sondern verdorrt und tot, wenn die aus Rumänien stammende Autorin in dieses Land zurückkehrt. Auch heute noch, so scheint es, kann sie in diesem Zusammenhang nur Traurigkeit empfinden. Mit einem durch keinerlei Nostalgie verklärten Blick analysiert die Autorin in ihren Geschichten vor allem die Menschen ihrer ehemaligen Heimat. Sie zeigt ihre Eigenarten und auch Schwächen, ohne vordergründig anzuklagen. Im Gegenteil – man spürt in ihren Geschichten, dass sie die Menschen nicht nur genau beobachtet, sondern sehr gut versteht.