Ist die deutsche Gesellschaft gespalten? Nimmt die politische Polarisierung zu? Viele populäre Zeitdiagnosen aus Medien und Wissenschaft der vergangenen Jahre legen eine solche Deutung nahe. Doch treffen derartige Befunde zu? Die Soziologen Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuser zeigen anhand von Umfragen und Interviews, dass in vielen - auch politisch umstrittenen - Bereichen die Einstellungen der Bevölkerungsmehrheit deutlich mehr Konsens und Überschneidungen aufweisen, als zahlreiche Diagnosen es nahelegen. Das bedeute jedoch nicht, dass Konflikte eine untergeordnete Rolle in der Gesellschaft spielen. Vielmehr, so zeigen die Autoren, folgen politische Auseinandersetzungen in Deutschland komplexen und mehrdimensionalen Dynamiken. Anhand von vier Arenen der Ungleichheit, die um die Themen Wohlstandsverteilung, Migration, Antidiskriminierung und Klimaschutz kreisen, zeichnen sie die Einstellungsmuster in der deutschen Bevölkerung nach. Sie fragen nach den sozialstrukturellen Hintergründen und den moralischen Logiken, die gegenwärtigen Konflikten zugrunde liegen. Dabei machen die Autoren spezifische Triggerpunkte aus: Themen oder Stichworte, die bei vielen Menschen nachdrückliche und emotional aufgeladene Stellungnahmen hervorrufen - und dadurch polarisierend wirkten. Bestimmte Akteure versuchten, solche Reaktionen gezielt hervorzurufen und aus ihnen im politischen Wettbewerb Profit zu schlagen.
Linus Westheuser Knihy


Es geht mir mit den Gedichten nicht um die Wirklichkeit an sich, noch sollen sie nur in einem Hirn oder einem Text stattfinden. Sie nehmen ihren Ausgang von den Teilen der Wirklichkeit, die zu schnell ihre Gestalten wechseln, die mir, das heißt uns, zu nahe stehen, als dass sie eine begriffliche Form annehmen könnten – oder wir darüber sprechen wollten. Ein Vogel im Flug: Ich versuche ihm beizukommen, indem ich seine reale Bewegung durch eine Bewegung des Textes ersetze. Ich muss das nicht tun. Es bleibt bloß jenseits von Erkenntnis und Handeln noch Sprache übrig. Das Flügelflattern wird als Wort synchron, im Satz beginnt es wieder zu flattern (wir sagen: Oh guck mal). Würde man Flattern und ‚Flattern‘ gegeneinander ausspielen, wäre das Spiel vorbei. -- Linus Westheuser