In dieser Sammlung von Erzählungen werden verschiedene Facetten des Lebens und der menschlichen Emotionen beleuchtet. Ein Mann, der Landschaften sammelt, reflektiert über seine Beziehung zu seinem Bruder. Ein Junge erlebt die Welt durch die Augen eines Pflastermalers, während eine Flugreise zwischen Angst und Glück pendelt. Zudem wird das Leben eines altgewordenen Erotikers geschildert, der seine Gedanken auf den Mars richtet. Die Geschichten vereinen Themen wie Erinnerung, Sehnsucht und die Suche nach Sinn in einer komplexen Welt.
Friedrich Kröhnke Knihy






Grundeis. Ein Fall. Erzählung
- 125 stránek
- 5 hodin čtení
... hinaus in einen weißblühenden Frühling, ein 1972, in dem Tibor und ich durch ein wahres Meer von Obstbäumen auf den Spinnentempel zufahren, ich auf seinem Fahrrad, er auf meinem Velosolex, schwarz das eine, chromglänzend das andere – aus den Seitentüren des Spinnentempels heraus auf den Spinnentempel zu, im Traum ist das kein Paradox ...
Rattenroman
Frühling '84
Hier werden die 1980er Jahre wieder lebendig, ihre Lebensverhältnisse, Sprache, Moden, Ideen, Wege und Irrwege. Köln und Wuppertal. Und Hameln. Ratten. Männer, Frauen, Knaben. Große Verwirrung der Gefühle.
Murnau
Eine Fahrt
„Aber wissen Sie, ich bin gar kein Grübler ! Ich denke auch höchstens einmal in jeder Stunde an den Elektrischen Stuhl. In mir ist eine Lebenslust ohne Mass. Ich hab eine Neigung zum Glücklichsein, und genau deshalb bin ich hier in diesem Land. Lächelnd, grinsend, pfeifend meines Wegs spazieren und wie Gustav Gans immer mal mit dem Fuss auf einen Taler stossen: deshalb bin ich hier. Nirgendwo sonst kann ich so froh sein. Gäbe es dieses Land nicht, hätte ich es erfinden müssen.“
Hielte ein Schriftsteller seine Poetikvorlesung, wie es die Hauptfigur – ein gewisser Kröck – tut, er wäre vernichtet. Abgehalftert und auf dem Abstellgleis des Literaturbetriebs stehend folgt er dem Ruf einer kleinen Universitätsstadt. „Wie Dauthendey starb“ – das sind Ausschnitte aus dieser Vorlesung, die rasant erzählt zu einem verschlungenen Gedankendschungel auswachsen. Der tragische Tod Max Dauthendeys 1918 auf Java und natürlich er selbst als dessen literarischer Erbe und Exotist sollen den Kern von Kröcks Vorträgen bilden. Und so dringt er in Dauthendeys letzte Lebensjahre während des Ersten Weltkriegs ein und gibt ein sensibles Porträt des zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Schriftstellers: seine Reisen und die farbenfrohe Poetik, seine Krankheit und Leidenszeit in der Ferne und insbesondere die Sehnsucht nach seiner geliebten Frau Annie. Doch wo findet Kröck bei alledem seinen Platz? Je mehr er erzählt, desto mehr entgleitet ihm die Kontrolle über die Vorlesung und sein Skript. Über seine eigentlichen Themen kreisend und nach Halt suchend, verliert er sich und vollzieht eine überraschend schmerzliche Selbstentblößung. Friedrich Kröhnke schiebt seinem Protagonisten eine in vielerlei Hinsicht ungeheuerliche Poetikvorlesung in die Schuhe. Ein radikaler, ungewöhnlicher und mitunter überaus komischer Parforceritt auf den Spuren Dauthendeys!
In den Krimis der alten Meister sind die Taschendiebe Gentlemen, Kavaliere des Verbrechens, die ihrem Gewerbe mit Eleganz und Stil nachgehen. Von dieser eigenartigen Faszination erzählt auch Friedrich Kröhnkes neue Novelle „Diebsgeschichte“, ein virtuoses Stück Literatur, das so klassisch ist wie sein Thema. An der Berliner U-Bahn-Station Möckernbrücke treiben Fremde ihr Unwesen. Man weiß nicht, ob es Armenier oder Türken oder gar Finnen sind. Dass es Trickdiebe sind, ist allerdings klar. Die unterirdischen Vorgänge werden von einem Mann beobachtet, der wie aus der Welt gefallen ist. Ein ehemaliger Bibliothekar ist dieser Frieling, ein weit Gereister und Flaneur, der jetzt seine Zeit damit zubringt, durch Berlin zu schlendern. Was er an der wieder und wieder besuchten Möckernbrücke sieht, lässt ihn immer weiter stürzen, zieht ihn hinein in einen Sog aus Komplizenschaft und Angst, aus Klarsicht und Einbildung. Wie der helllichte Tag zum tiefen Dunkel werden kann, schildert Friedrich Kröhnke in jener erzählerischen Lakonie, die seine Romane „Ciao Vaschek“ und „Wie in schönen Filmen“ berühmt gemacht hat.
Zurück vom Mondgebirge
Erzählung
P 14
Roman