Knihobot

Daniela Henke-Göttler

    Geschichte neu denken
    Zerborstene Texte und Wirklichkeiten in der Schwebe
    • Zerborstene Texte und Wirklichkeiten in der Schwebe

      Experimentelles Erzählen über den Nationalsozialismus (1990–2010)

      Experimentelle Texte über Holocaust und Nationalsozialismus fallen durch ein Forschungsraster. Durch ihre sperrige Form entziehen sie sich den Kategorien der memory studies – wegen ihrer brisanten Thematik sind sie ungeeignet für das rein formale Erkenntnisinteresse der klassischen Narratologie. Getragen von der Idee, dass Erzählformen selbst erzählen , verfolgt diese Untersuchung zwei Ziele. Zunächst wird eine allgemeine Typologie experimentellen Erzählens entworfen. Darauf folgen Analysen von Erzähltexten der Gegenwartsliteratur: Heldenfriedhof von Thomas Harlan, Morbus Kitahara von Christoph Ransmayr, Nahe Jedenew von Kevin Vennemann, Harlem Holocaust von Maxim Biller und Frühling von Thomas Lehr. Im Mittelpunkt stehen dabei die Funktionen experimentellen Erzählens mit Blick auf den ‚Undarstellbarkeitstopos‘ in seinen verschiedenen Variationen.

      Zerborstene Texte und Wirklichkeiten in der Schwebe
    • Geschichte neu denken

      Postmoderne Geschichtsphilosophie und Historiographie im Romanwerk Christoph Ransmayrs

      Die Literatur der 1980er und 1990er Jahre hat die Geschichte als Sujet für sich wiederentdeckt. Christoph Ransmayr tritt mit seinen drei Romanen „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“, „Die letzte Welt“ und „Morbus Kitahara“ auf besondere Weise aus dem Kreis der deutschsprachigen Literaten heraus. Sowohl hinsichtlich des Arrangements inhaltlicher Elemente als auch in Bezug auf die Art und Weise der Darstellung stellen seine Texte bekannte Historie überraschend und neu dar. Daniela Henke arbeitet die innovativen Erzählkompositionen dieser Romane in aufeinander aufbauenden Einzelanalysen heraus, bestimmt das mit ihnen transportierte Geschichtsbild und verortet es philosophisch. Als weiteren Schwerpunkt bietet die Studie eine breit angelegte Reflexion über Ransmayrs Romanwerk im Kontext eines übergeordneten literarischen, historischen und philosophischen Diskurses. Dabei überzeugt Henke sowohl mit analytischer Tiefe als auch mit anschlussfähiger Breite und leistet somit einen unerlässlichen Beitrag für die aktuelle Forschungsdiskussion.

      Geschichte neu denken