2018 markiert den 75. Jahrestag der Zerstörung Kassels am 22. Oktober 1943, ein Ereignis, das die Stadt und ihre Bevölkerung bis heute prägt. Als Rüstungszentrum der Nationalsozialisten war Kassel ab 1940 Ziel alliierter Luftangriffe. In weniger als 90 Minuten zerstörte ein Flächenbombardement die Altstadt, wobei bis zu 10.000 Menschen starben. Diese Nacht hinterließ einen tiefen Eindruck bei Günter Boller, der damals acht Jahre alt war und die Angriffe in einem Keller in der Ysenburgstraße erlebte. Er beschreibt die Ereignisse als „apokalyptisches Geschehen“, das die menschliche Vorstellungskraft überstieg. Trotz der Zerstörung hatte er das Glück, die mittelalterliche Stadt mit ihrem besonderen Flair noch zu erleben. Von seiner Wohnung aus war der Weg zum historischen Altmarkt kurz, und er konnte die bunten Lebensbilder der Gassen und Plätze in Erinnerung behalten. Boller reflektiert über den 22. Oktober 1943, die extreme wirtschaftliche Not von 1945 bis 1947 und den schwierigen Wiederaufbau in den fünfziger Jahren. Für ihn bleibt Kassel, trotz der Vergangenheit, eine Stadt, in der er gerne lebt.
Günter Boller Pořadí knih

- 2018