Die Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft wird umfassend von der Gründung bis ins frühe 21. Jahrhundert beleuchtet. Der Band analysiert zentrale Entwicklungen, Herausforderungen und Erfolge der Gesellschaft in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Dabei werden auch die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen berücksichtigt, die die Forschung und die Institution prägten. Besondere Aufmerksamkeit gilt den bedeutenden Persönlichkeiten und deren Einfluss auf die wissenschaftliche Landschaft Deutschlands und darüber hinaus.
Hans-Alexander von Schwerin Knihy





Die Elb-H-Jolle
Geschichte einer Hamburger Traditionsklasse
Band 1: Ursprung und Aufstieg Ein Boot von eigener Art Seit mehr als 80 Jahren ist sie auf der Niederelbe ein vertrauter Anblick: die 15-qm-Einheits-Elbjolle, wegen ihres Segelzeichens kurz Elb-H-Jolle genannt. Für viele Segler an Elbe und Alster war sie das Traumboot schlechthin, und auch heute noch findet die bewährte Konstruktion mit den schönen Linien ihre Liebhaber. In den beiden Bänden dieses Werkes wird die Geschichte dieser außergewöhnlichen Bootsklasse, die man ohne Übertreibung als Teil des kulturellen Erbes ihrer Heimatregion ansehen kann, umfassend dargestellt. Dabei spielen die persönlichen Erfahrungen der Segler, die über viele Jahre das Selbstverständnis und den Ruf der Klasse geprägt haben, eine besondere Rolle. Die sorgfältig recherchierten und reichlich bebilderten Publikationen enthalten eine Vielzahl bisher unveröffentlichter Fotos und anderer Dokumente aus Privatbesitz. Aus dem Inhalt dieses Bandes: ► Das Seefahrernest am Süllberg ► Zur Entwicklung der Jollensegelei auf der Unterelbe ► Die Entstehung der Elb-H-Jolle ► Willy von Hacht und seine Werft ► Krieg und Neubeginn ► Die ›goldenen Jahre‹ ► Der Aufstieg der Schulauer
Strahlenforschung
Bio- und Risikopolitik der DFG, 1920–1970
Die Strahlenforschung hat das 20. Jahrhundert geprägt. Strahlen kamen in Wissenschaft, Medizin, Industrie und Rüstung zur Anwendung. Was waren die Entstehungsbedingungen und wer die Akteure dieser Schlüsseltechnologie? Welche Rolle spielte dabei die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), eine der einflussreichsten deutschen Wissenschaftsorganisationen? Unabhängig vom politischen System förderte die DFG das Bestreben, die Naturkraft der Strahlen zu bändigen, zu steigern und nutzbar zu machen. Ob es um die Krebsbekämpfung, die UV-Bestrahlung von Stadtkindern, die Erzeugung von radioaktiven Stoffen, das nationalsozialistische Atomprogramm, den Strahlenschutz im Kalten Krieg oder die Entstehung der Molekularbiologie aus dem Kapital des Atomzeitalters ging – die Geschichte der Strahlenforschung deckt eine weitgehend unbekannte Seite der DFG auf: die Entwicklung der DFG zu einer bio- und risikopolitischen Institution.
Experimentalisierung des Menschen
Der Genetiker Hans Nachtsheim und die vergleichende Erbpathologie, 1920-1945
Im Fokus der Untersuchung stehen der Tierzüchter und Genetiker Hans Nachtsheim sowie die Funktionsweise der modernen Biomedizin. Alexander von Schwerin analysiert die Entwicklung von Genetik und Humangenetik in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus, wobei die Humangenetik als wissenschaftliche Stütze der nationalsozialistischen Gesundheits- und Rassenpolitik fungierte. Die vergleichende Erbpathologie, die sich mit der Konstruktion von Tiermodellen zur Erforschung menschlicher Erbkrankheiten befasst, spielte eine entscheidende Rolle in der Verbindung von „menschlicher Erblehre“, genetisch-biologischer Forschung und Eugenik. Nachtsheim, der von der Landwirtschaft und Pelzindustrie in den zwanziger Jahren zum Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik aufstieg, war ein Hauptvertreter der Humangenetik in der Bundesrepublik und galt als radikaler Eugeniker. Als Mitbegründer der vergleichenden Erbpathologie trug er im Nationalsozialismus zur wissenschaftlichen Legitimierung der Erbhygiene bei. Sein Beispiel verdeutlicht, wie die fatale Kombination aus experimenteller Wissenschaft, nationalsozialistischer Bevölkerungspolitik und Forschung unter Kriegsbedingungen den Menschenversuch zu einer umsetzbaren Option der Forschung machte.