Knihobot

Lily van Angeren-Franz

    "Polizeilich zwangsentführt"
    • „Polizeilich zwangsentführt“ – so widersprüchlich formuliert fand die brutale Entführung und Deportation von Lily Franz, ihren Geschwistern und ihrer Mutter im Zeugnishauptbuch der Volksschule Drispenstedt Erwähnung. Für die Betroffenen verbarg sich hinter diesem technokratischen Wortpaar ein langer Leidensweg, im Fall von Lily Franz folgten bis zur Befreiung 1945 Aufenthalte im Zigeunerlager in Auschwitz, im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück und dessen Außenkommando Graslitz im Sudetenland. Verfolgung, Deportation und Lagerzeit bildeten so zwar das Zentrum der Lebensgeschichte von Lily van Angeren-Franz. Ihre Erinnerungen sind aber auch eine wichtige Quelle zur Geschichte der Sinti und Roma in der Zeit vor und nach Ende der NS- Diktatur und darüber hinaus durch die Qualität der Darstellung, ihre präzise Beobachtungsgabe und ihre plastische und überaus lebendige Erzählweise von besonderer Bedeutung.

      "Polizeilich zwangsentführt"