Knihobot

Matthias DallAsta

    Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist
    Johannes Reuchlins Bibliothek gestern & heute
    Philipp Melanchthon in der Briefkultur des 16. Jahrhunderts
    Anwälte der Freiheit! Humanisten und Reformatoren im Dialog
    • Die enge Verbundenheit von Humanismus und Reformation lässt sich in keiner Region so gut beobachten wie am Oberrhein. Über die Konzile von Konstanz und Basel hatten sich von hier im 15. Jahrhundert der italienische und der griechische Humanismus nach Mitteldeutschland aus-gebreitet. Die beiden südwestdeutschen Humanisten Johannes Reuchlin aus Pforzheim und Philipp Melanchthon aus dem nahegelegenen Bretten belegen besonders eindrücklich, dass die Reformation ideengeschichtlich wie personell in der europäischen Bildungsbewegung des Humanismus wurzelt. Die Pforzheimer Ausstellung knüpft mit ihrem Titel an einen Straßburger Holzschnitt an, auf dem Reuchlin, Luther und Ulrich von Hutten 1521 programmatisch als „Patroni Libertatis“ dargestellt sind. Der vorliegende Band dokumentiert die Stationen und zentralen Exponate der Ausstellung und enthält die ausgearbeiteten Beiträge des 8. Internationalen Reuchlin-Kongresses vom Mai 2014.

      Anwälte der Freiheit! Humanisten und Reformatoren im Dialog
    • 'In Briefen werden meistens Dinge von größter Bedeutung verhandelt', schrieb der 17-jährige Philipp Melanchthon, und er blieb zeitlebens ein leidenschaftlicher Briefschreiber. Die fast 10.000 erhaltenen Stücke seiner Korrespondenz tragen nicht nur wesentliche Daten und Aspekte zur Biographie des Humanisten und - neben Luther - wirkungsmächtigsten Reformators bei, sondern fügen sich zu einem über Jahrzehnte europaweit geknüpften Kommunikationsnetz, durch das die Geschicke des Kontinents gespiegelt und sogar maßgeblich bestimmt wurden. Die Beiträge des Bandes nehmen nicht nur die personalen und regionalen Aspekte des Briefcorpus in den Blick, sondern betrachten die 'halbliterarische' Gattung Brief aus ganz unterschiedlichen Perspektiven: Ihre Rolle als Vermittlerin der Antike steht ebenso im Fokus wie die generelle Erschließbarkeit europäischer Briefcorpora und die digitalen Möglichkeiten ihrer Edition.

      Philipp Melanchthon in der Briefkultur des 16. Jahrhunderts
    • Die Privatbibliothek des Humanisten und Universalgelehrten Johannes Reuchlin (1455–1522) war für ihre seltenen Handschriften und Frühdrucke berühmt, wurde jedoch im Laufe der Jahrhunderte stark dezimiert und in alle Winde zerstreut. Die Ausstellung „Johannes Reuchlins Bibliothek gestern & heute“ führt die wichtigsten der noch erhaltenen Bände aus Reuchlins Besitz in dessen Vaterstadt Pforzheim zusammen. Der vorliegende Katalog beleuchtet die Entstehung, den polyglotten Charakter sowie das Schicksal der Reuchlinschen Büchersammlung und stellt die schönsten ihrer deutschen, lateinischen und hebräischen Handschriften und Drucke in Bild und Text vor. Die Erläuterungen zu den Originalausgaben von Reuchlins eigenen Werken bieten einen authentischen Zugang zum Leben und Denken des Humanisten. Das Spektrum der beschriebenen Exponate reicht von den heiligen Büchern der Juden und Christen über die heidnische Literatur der Antike bis zu den Streitschriften der Renaissance: die Bibliothek als speculum mundi und großes Welttheater.

      Johannes Reuchlins Bibliothek gestern & heute
    • Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist

      Zur Rezeption von Philostrats 'Vita Apollonii' in der Renaissance

      • 403 stránek
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      Der wundertätige Pythagoreer Apollonios von Tyana stand bereits zu Lebzeiten in dem Ruf, ein gefährlicher Zauberer zu sein. Von diesem Verdacht konnte ihn auch der griechische Sophist Philostrat nicht befreien, der etwa 220 n. Chr. postum dessen Biographie verfaßte. Und so fand Apollonios im 16. Jahrhundert als „vil beschriben unn vielbeschrait Hexenmeister“ auch Eingang in die unselige Hexenliteratur der Neuzeit. Während er für den Florentiner Neuplatoniker Marsilio Ficino noch als antike Identifikationsfigur taugte, sah Gianfrancesco Pico della Mirandola in ihm schon das Urbild eines Scharlatans und Teufelsbündners, der am Ende seines Lebens zur Hölle gefahren sei. Die vorliegenden Studien zur Vita Apollonii beleuchten die janusköpfige Rezeption eines 'heidnischen Evangeliums', das in der Renaissance ebenso bewundert wie verketzert wurde.

      Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist