Eine Fotografie aus dem Jahr 1906, überlebensgroß vergrößert, von einer Hochzeit, Brautpaar und Brautjungfern, war Anlass und Inspiration für dieses Buch. Die so entstandenen fiktiven Lebensgeschichten der Brautjungfern zeigen ganz unterschiedliche Schicksale von Frauen im 20. Jahrhundert auf. Ausgehend von ihrem kleinen Heidedorf entwickeln sich verschiedene Lebensentwürfe, müssen Berufe erkämpft, Familien gegründet, Schicksalsschläge, besonders durch die beiden Weltkriege, bewältigt werden. Das Hochzeitsfoto ist Ausgangspunkt für persönliche Biografien, gesponnen aus den ausdrucksstarken Gesichtern der jungen Frauen, die aber immer wieder auch versponnen sind mit Ereignissen der bewegten Weltgeschichte des letzten Jahrhunderts.
Wolfgang Rose-Heine Knihy






Der Künstler / Die Komponistin
Andreas Romberg (1767–1821) und Emilie Mayer (1812–1883): Erzählungen über das Leben zweier Musiker
Diagnose "Psychopathie"
Die urbane Moderne und das schwierige Kind. Berlin 1918-1933
Ausgehend von der psychiatrischen Kinderbeobachtungsstation der Berliner Charité untersuchen die Autoren den interdisziplinären Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern in der Weimarer Republik. An Hand des zeitgenössischen Konzepts „jugendlicher Psychopathie“ wird der Grenzbereich zwischen „gesund“ und „geisteskrank“ ebenso untersucht wie die in der urbanen Moderne entstehende Infrastruktur der „Psychopathenfürsorge“ im Ergebnis fortwährender Aushandlungsprozesse zwischen Psychiatrie, (Heil-)Pädagogik und Jugendwohlfahrt. Dabei stehen mit der Sozialpädagogin Ruth von der Leyen und dem Psychiater Franz Kramer zwei „vergessene“ Akteure eines individualisierenden und empathischen Umgangs mit schwierigen Kindern im Mittelpunkt der Darstellung.
Anstaltspsychiatrie in der DDR
Die brandenburgischen Kliniken zwischen 1945 und 1990
Die Entwicklung der psychiatrischen Krankenhäuser in Eberswalde, Görden, Lübben, Neuruppin und Teupitz zwischen 1945 und 1990 zeigt, welchen Problemen die staatliche Anstaltspsychiatrie in der SBZ/DDR gegenüberstand. Der Hungerzeit unmittelbar nach Kriegsende folgte schon bald die Auseinandersetzung mit teilweise absurden Verwaltungsstrukturen, mit der Vernachlässigung durch die offizielle Gesundheitspolitik und mit tief verwurzelten Vorurteilen gegenüber den »Irren«. In diesem Spannungsfeld entwickelten engagierte Psychiater, auch an den hier untersuchten Kliniken, eine Reformperspektive für ihr Fach.
In einem gemeinsamen Projekt zwischen dem Historischen Institut der Universität Potsdam, dem brandenburgischen Landesamt für Soziales und Versorgung sowie den brandenburgischen Landeskliniken wird die Geschichte der brandenburgischen Heil- und Pflegeanstalten aufgearbeitet.