Isonzo 1915/17
Völkerschlachten am Gebirgsfluss
Völkerschlachten am Gebirgsfluss
Slowenische Deutschland-Migrationen im 19. und 20. Jahrhundert
Nur Wenige wissen, dass im 19. und 20. Jahrhundert aus Slowenien Zehntausende von Arbeitssuchenden nach West- und Süddeutschland gelangten. Um 1872 verließen die ersten slowenischen Bergleute und Landwirte die habsburgischen Kronländer Krain und Steiermark, um ins Ruhrgebiet zu ziehen. Dort wurden sie bald unter dem Namen Westfälische Slowenen bekannt. Mit dem deutsch-jugoslawischen Anwerbeabkommen von 1968 konzentrierte sich die slowenische Deutschlandmigration vor allem auf Bayern. Damals beschäftigte Audi in Ingolstadt ähnlich viele Arbeitskräfte aus Slowenien wie die Zechen am Niederrhein um 1900. Es lohnt sich, die Mobilität, Rück- und Weiterwanderung, die Wohnsituation und die Kultur der Migranten beider Epochen ebenso zu vergleichen wie deren konfessionelle Bindungen, die Arbeitskämpfe und das Vereinswesen.
Kaum eine europäische Grenze wurde im 20. Jahrhundert so oft verschoben wie die zwischen Italien und Jugoslawien. Diese Region war das südliche Machtgebiet des Habsburger Vielvölkerreiches, dessen Siechtum im 19. Jahrhundert die Freiheitsbewegungen der „späten Nationen“ hervorrief, zu denen Italiener und Südslawen gehörten. Sie kämpften um Identität, territoriale Grenzen und politische Unabhängigkeit. Oft als „Vorzimmer des Balkans“ bezeichnet, wurde die Region im Ersten Weltkrieg zum Hauptschauplatz zwischen den Alpen und dem Meer, wo die Isonzofront Hoffnungen auf Nationsbildung weckte, die jedoch unerfüllt blieben. Unterschiedliche politische Regime etablierten sich: im Westen das liberale, faschistische und demokratische Italien, im Osten das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, das 1929 in „Jugoslawien“ umbenannt wurde, gefolgt von prosowjetischem und blockfreiem Tito-Jugoslawien. Der Zweite Weltkrieg brachte den Kampf der Partisanen gegen die Wehrmacht und neue Grenzverschiebungen, die mit Fluchtbewegungen und einem Umbau der Kulturen einhergingen. Das Buch untersucht diese Entwicklungen, insbesondere im Kontext der jüngsten Balkankriege, aus einer vergleichenden kulturgeschichtlichen und geschichtspolitischen Perspektive.
La fascia di confine fra Italia e Jugoslavia è stata nel corso del Novecento una zona di forte tensione, cruciale non solo nei rapporti fra i due paesi, ma anche negli equilibri internazionali. Il libro presenta una documentata narrazione, basata su fonti sia italiane, sia croate, slovene e tedesche, della travagliatissima storia di questa regione adriatica, che nel giro di nemmeno mezzo secolo ha sperimentato una dozzina di forme statali differenti, dall'impero asburgico alla monarchia italiana, dal fascismo alla repubblica, dall'occupazione tedesca alla Jugoslavia socialista, e una dura contrapposizione di nazionalismi (di cui esiti drammatici sono il fenomeno delle foibe e l'esodo degli italiani dall'Istria).