Knihobot

Enno Bünz

    19. září 1961
    Die Pfarrei in der Stauferzeit.
    Alltag und Frömmigkeit am Vorabend der Reformation in Mitteldeutschland
    Die mittelalterliche Pfarrei
    Thüringische Klöster und Stifte in vor- und frühreformatorischer Zeit
    Der Leibarzt als neues Phänomen an den Fürstenhöfen des späten Mittelalters
    Der Pfarrer, seine Köchin und weitere Teufel, die ihn quälen
    • Die Reformation hat die Kirche des Mittelalters gründlich umgestaltet und neu ausgerichtet. Die Pfarrei aber war vor wie nach der Reformation die wichtigste Einrichtung, durch die die Menschen mit der Kirche in Berührung kamen. Das Pfarreileben war deshalb ein fester Bestandteil des Alltags, und dazu gehörte als Seelsorger und Vertreter der Kirche vor Ort der Pfarrer. Eine vielgelesene Satire des 15. Jahrhunderts schilderte den Alltag des Pfarrgeistlichen als eine Art Hölle, in der er unablässig von neun Teufeln gequält wird. Die Pfarrersköchin war nur einer dieser vielen Quälgeister, zu denen u.a. auch der Küster und der Bischof gehörten. Was wissen wir über die Pfarrgeistlichen des späten Mittelalters und der Reformationszeit? Welche Rolle spielten sie als Seelsorger, wie gebildet waren sie, wie vertrugen sie sich mit ihren Gemeinden, wie verhielten sie sich zur Reformation? Dies sind einige Fragen, die diese Veröffentlichung für Thüringen beantwortet.

      Der Pfarrer, seine Köchin und weitere Teufel, die ihn quälen
    • Die Professionalisierung des Arztestandes beginnt im Mittelalter. Der gelehrte Leibarzt, der "physicus", der sich bereits im 12. Jahrhundert an europaischen Konigshofen nachweisen lasst, wird im spaten Mittelalter zu einem neuen Phanomen an den Furstenhofen im Heiligen Romischen Reich. Dort vollzieht sich sowohl ein Akademisierungs- als auch ein Professionalisierungsprozess, an dem Heilkundige aller Art partizipieren. Leibarzte gehorten im spaten Mittelalter zum reprasentativen und gut bezahlten Personal eines Furstenhofes von Rang. Neben ihrer Dienstbindung an den Fursten wurden sie vielfach als Stadtarzte und als Universitatsgelehrte tatig. Kurzum: Der Leibarzt ist zwar ein neues Phanomen an den Hofen des spaten Mittelalters, aber seine Bedeutung kann allein aus der Perspektive des Hofes nicht angemessen gewurdigt werden. Vielmehr soll deutlich werden, dass sich die Tatigkeit der Leibarzte im Dreieck von Hof, Stadt und Universitat entfaltet hat. Als Fallbeispiele dienen die Hofe der Landgrafen von Hessen und der Grafen von Wurttemberg. Die Untersuchung zeigt, dass die Leibarzte ein bisher zu wenig beachteter Aspekt mittelalterlicher Lebenswelten sind.

      Der Leibarzt als neues Phänomen an den Fürstenhöfen des späten Mittelalters
    • Die Reformation hat die mittelalterliche Kirche nachhaltig verandert und neu gestaltet. Hinsichtlich des geistlichen Gemeinschaftslebens war der Bruch total und nachhaltig. Die zahlreichen Kloster und Stifte wurden unwiderruflich aufgehoben. Dies gilt in besonderem Maae fur Thuringen, wo es uber 200 Kloster, Stifte und Rittersordenskommenden gegeben hat. Der vorliegende Band dokumentiert die Vielfalt der einst in Thuringen vorhandenen religiosen Lebensformen und zeichnet die bereits im ausgehenden Mittelalter bestehenden Bemuhungen um monastische Reformen nach. Die Reformation, die nicht nur mit Martin Luther selbst aus dem Monchtum kam, ist ohne diese Reformimpulse nicht denkbar. Daruber hinaus wird der Frage nachgegangen, wie sich die Reformation auf die zahlreichen geistlichen Gemeinschaften ausgewirkt hat.

      Thüringische Klöster und Stifte in vor- und frühreformatorischer Zeit
    • Die mittelalterliche Pfarrei

      Ausgewählte Studien zum 13. - 16. Jahrhundert

      Die Pfarrei ist eine der erfolgreichsten Institutionen des Mittelalters. Die Christianisierung Europas und die kirchliche Versorgung der Bevölkerung wären ohne die zahlreichen Pfarrkirchen in Stadt und Land undenkbar gewesen. Die Pfarrei prägte den Alltag der Menschen in allen Höhen und Tiefen, wurde zur intensivsten Kontaktzone von Kirche und Welt. Ihre Erforschung lenkt den Blick deshalb auf wichtige Bereiche der Verfassungs- und Sozialgeschichte, sowie der Bildungs-, Kultur- und Kunstgeschichte des Mittelalters. Enno Bünz untersucht in 21 Kapiteln zentrale Aspekte der Pfarrei in Mitteleuropa vom 13. bis zum 16. Jahrhundert. Neben thematisch übergreifenden und vergleichenden Untersuchungen werden mehrere regionale Fallstudien geboten. 18 Aufsätze, die in den Jahren 1995 bis 2012 erschienen sind, wurden aktualisiert und erweitert. Drei Beiträge wurden eigens für dieses Buch geschrieben.

      Die mittelalterliche Pfarrei
    • Frömmigkeitsgeschichte ist integraler Bestandteil der mittelalterlichen Geschichte und der Landesgeschichte. Deshalb sind regionale Untersuchungen zu den Verhältnissen von Kirche, Klerus und Frömmigkeit im späten Mittelalter seit Langem ein bewährter Untersuchungsansatz, der allerdings für den mitteldeutschen Raum bisher kaum fruchtbar gemacht wurde. Die Beiträge dieses Bandes nehmen neben den Städten als traditionellem Forschungsschwerpunkt besonders die Fürsten, den Adel sowie den ländlichen Raum in den Blick. Einen Schwerpunkt bilden die Ausdrucks- und Kommunikationsformen von Frömmigkeit, z. B. liturgische Inszenierungen oder geistliche Spiele, aber auch unterschiedliche Formen von Text- und Bildmedien. Diese werden hier auch für gängige Themenfelder spätmittelalterlicher Frömmigkeitsgeschichte wie „Ablass“, „Wallfahrt“ oder „Wunder“ ausgewertet. Einige Beiträge reißen zudem Entwicklungslinien an, die über die Vorreformation hinaus in das konfessionelle Zeitalter reichen und so Zusammenhänge zwischen üblicherweise durch die Reformation geschiedenen Phänomenen herstellen.

      Alltag und Frömmigkeit am Vorabend der Reformation in Mitteldeutschland
    • Das religiöse Leipzig

      • 543 stránek
      • 20 hodin čtení

      Die großen christlichen Kirchen haben durch Pfarreien und andere geistliche Institutionen jahrhundertelang die Leipziger Stadtgeschichte geprägt. Das Leipziger Kirchenwesen wurzelte im Mittelalter; nach 1539 wurden Stadt und Universität durch das Luthertum geformt. In keiner Zeit sind mehr christliche Kirchen errichtet worden als im 19. Jahrhundert, als die Stadt und das Leben ihrer Bewohner unter dem Einfluss der Industrialisierung aus allen Fugen geriet. Mit St. Thomas, untrennbar mit dem Wirken des Kantors Johann Sebastian Bach verbunden, und St. Nikolai, von wo im Herbst 1989 eine Protestbewegung ausging, die den Untergang der DDR einläutete, verfügt Leipzig heute über zwei weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Kirchen. Neben der Bedeutung von christlicher Kirche und christlichem Glauben für die Stadtgeschichte kommt auch die gegenläufige Tendenz in den Blick: Mit dem Anbruch der Moderne setzte in Leipzig zugleich ein Prozess ein, der durch die Pluralisierung der Bekenntnisse, durch die Aufnahme neuer Religionen und durch grundsätzliche Kritik und kämpferische Ablehnung von Kirchen und Glaubenshaltungen geprägt war. Von hier führt eine Linie zu den weitgehend säkularisierten Zuständen unserer Gegenwart. Von diesen für die Stadtentwicklung maßgeblichen Entwicklungen soll dieser Band, der sowohl die auf dem Tag der Stadtgeschichte 2012 gehaltenen Referate als auch eine Reihe zusätzlich eingeworbener Beiträge vereinigt, eine Vorstellung vermitteln.

      Das religiöse Leipzig
    • Die Pfarrei im späten Mittelalter

      • 472 stránek
      • 17 hodin čtení

      Im späten Mittelalter war die Pfarrei für die meisten Menschen eine alltägliche Erfahrung. Die zahlreichen Pfarrkirchen in Stadt und Land fungierten nicht nur als Stätten von Gottesdienst und Seelsorge, sondern waren auch Schnittstellen zu vielen weltlichen Lebensbereichen. Die Beiträge dieses Bandes betrachten die Pfarrei deshalb aus ganz unterschiedlichen weltlichen wie kirchlichen Perspektiven und bieten viele neue Forschungsergebnisse zum Verhältnis von Kirche und Welt in den Jahrhunderten vor der Reformation.

      Die Pfarrei im späten Mittelalter
    • Religiöse Bewegungen im Mittelalter

      • 781 stránek
      • 28 hodin čtení

      Seit langem ist Matthias Werner, bis 2007 Inhaber des Lehrstuhls für Thüringische Landesgeschichte und Mittelalterliche Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, einer der besten Kenner der religiösen Bewegungen des Mittelalters. Die Erforschung der mittelalterlichen Frömmigkeit, des Ordenslebens und der Hagiographie hat er mit seinen Arbeiten entscheidend geprägt. Es liegt daher nahe, mit der vorliegenden Festschrift, die ihm seine Kollegen und Schüler zum 65. Geburtstag widmen, diesen Forschungsschwerpunkten Rechnung zu tragen. Die hier versammelten Beiträge gelten folgenden Themenbereichen: Christentum und Kirche im frühen Mittelalter; adlige Frömmigkeit; monastische Prägungen und klösterliche Ordnung; Armut und Nachfolge Christi; Heiligenverehrung und Wallfahrten; Christen, Ketzer und Nichtchristen.

      Religiöse Bewegungen im Mittelalter