Die Master-Thesis untersucht die Effizienz der wichtigsten Güterverkehrsträger in Europa, einschließlich Straßen-, Schienen- und Binnenschifffahrt, auf Länderebene. Ziel ist es, die optimale Nutzung von Inputfaktoren wie Beschäftigte, Energie, Fahrzeuge, Unternehmen und Verkehrsnetz zu vergleichen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Zudem wird analysiert, welche Faktoren den größten Einfluss auf die Effizienz haben. Auf Grundlage der Ergebnisse werden Zusammenhänge abgeleitet und Empfehlungen für zukünftige Untersuchungen formuliert.
Textprobe: Kapitel 4: Effizienz: In diesem Kapitel wird zunächst der Begriff
'Effizienz' definiert. Anschließend folgen die Darstellung von Messverfahren
zur Bestimmung der Effizienz und danach eine Zusammenfassung, inklusive
Methodenauswahl. 4.1. Effizienzbegriff: It is fundamentally the confusion
between effectiveness and efficiency that stands between doing the right
things and doing things right. There is surely nothing quite so useless as
doing with great efficiency what should not be done at all. Peter Drucker hat
mit dieser Aussage in seinem 1963 erschienen Artikel 'Managing for Business
Effectiveness' eine häufig aufgegriffene Definition und Abgrenzung der beiden
Begriffe 'Effektivität' ('effectiveness') und 'Effizienz' ('efficiency')
hervorgebracht. Für ihn bedeutet Effektivität 'die richtigen Dinge tun' und
Effizienz 'die Dinge richtig tun'. Die Definition impliziert, dass bei beiden
Begriffen ein bestimmtes Ziel erreicht wird, es jedoch Unterschiede in der
ökonomischen Vorteilhaftigkeit, also dem Verhältnis aus Mitteleinsatz und
Ertrag gibt. Ein effizientes Streben nach nicht notwendigen Zielen ist seiner
Aussage nach eine der nutzlosesten Aktivitäten, was im Umkehrschluss die
Effizienz als wichtiges Messkriterium darstellt. Unterstützt wird diese
Erkenntnis durch das ökonomische Prinzip, unterteilt in Minimumprinzip
(Minimierung des Mitteleinsatzes bei gegebenem Ziel) und Maximumprinzip
(Maximierung des Ertrags bei gegebenen Mitteln). Der Güterverkehr ist Teil der
Logistik und unterstützt daher die Erfüllung der logistischen Ziele, welche
unter dem Begriff der '6 R' (richtige Menge, richtiges Objekt, richtiger Ort,
richtiger Zeitpunkt, richtige Qualität, richtige Kosten) oder auch '7 R'
(zusätzlich richtiger Kunde) zusammengefasst werden. Erfüllt nun
beispielsweise ein Transportvorgang alle genannten Ziele, kann dieser als
effektiv bezeichnet werden. Jedoch ist eine Aussage über die Effizienz erst im
Vergleich mit anderen Transportvorgängen möglich. Als vereinfachtes Beispiel
kann der Transportvorgang eines Pakets genommen werden. Das Paket kann in
einem ansonsten unbeladenen LKW oder in einem Sprinter gemeinsam mit anderen
Paketen, die einen ähnlichen Zielort haben, transportiert werden. Im Falle des
LKWs entstehen Opportunitätskosten, da der Frachtraum nicht ausgenutzt wird.
Somit kann der Transport mit dem Sprinter als effizient(er) betrachtet werden.
Sollte das Paket nun mit einem ansonsten unbeladenen Schiff transportiert
werden, so erscheint die Verwendung des LKWs nicht mehr als ineffizient (erste
Methode). Dieses Beispiel zeigt, dass die Auswahl der Referenzen einen
Einfluss darauf hat, was als effizient oder ineffizient bezeichnet werden
kann. Allgemein ausgedrückt ist die Effizienz ein Verhältnis (Quotient) von
Ertrag, im folgenden Output oder Outputfaktor(en) genannt, und Mitteleinsatz,
im folgenden Input oder Inputfaktor(en) genannt [...]. Um die Effizienz zu
erhöhen kann der Output erhöht oder der Input reduziert werden. Eine
Aussagekraft erhält das Ergebnis jedoch erst im Vergleich mit anderen Werten.
Diese müssen hierfür die gleichen Input- und Outputfaktoren verwenden. [...].
In Anlehnung an Paretos ökonomischen Effizienzbegriff und Koopmans'
Übertragung auf die Produktionstheorie wird von der 'Pareto-Koopmans-
Effizienz' gesprochen, wenn weder Input- noch Outputfaktoren verbessert werden
können, ohne einen anderen zu verschlechtern und es niemanden gibt, der
gleichgut oder besser ist. Sowohl die Erhöhung des Outputs als auch die
Reduzierung des Inputs erhöhen die Effizienz. An den '7 R' und dem Beispiel
Pakettransport wird jedoch deutlich, dass sowohl Input als auch Output aus
unterschiedlichen Faktoren (Fahrzeuge) bestehen können. Ein Effizienzvergleich
wird hierdurch erschwert, da entweder identische Faktoren vorliegen oder diese
zunächst vergleichbar gemacht werden müssen, z.B. monetäre Bewertung aller
Faktoren. Bereits die Auswahl der zu betracht