Knihobot

Frieder Günther

    12. duben 1971
    Denken vom Staat her
    Misslungene Aussöhnung?
    Heuss auf Reisen
    Theodor Heuss. Briefe 1959-1963
    • Als sich Theodor Heuss nach dem Ende seiner Amtszeit als Bundespräsident im September 1959 in sein "Häusle" auf dem Stuttgarter Killesberg zurückzog, verband er mit diesem Schritt die Hoffnung, ein Stück weit aus dem Blick der Öffentlichkeit zu treten und sich endlich wieder stärker eigenen Interessen zu widmen. Doch rasch zeigte sich, dass sich dies kaum verwirklichen ließ. Er wurde überhäuft mit Bitten aus der Bevölkerung; außerdem wandten sich zahlreiche namhafte Personen und Institutionen an ihn, um ihn um Unterstützung und Rat zu bitten. Heuss blieb in den letzten vier Jahren seines Lebens eine Person des öffentlichen Interesses, dessen geschriebenes und gesprochenes Wort im In- und Ausland weite Beachtung fand

      Theodor Heuss. Briefe 1959-1963
    • Heuss auf Reisen

      Die auswärtige Repräsentation der Bundesrepublik durch den ersten Bundespräsidenten

      • 178 stránek
      • 7 hodin čtení

      Als Bundespräsident Theodor Heuss 1957 Italien besuchte, verfolgten die Menschen zu Hause gespannt die Auftritte ihres Staatsoberhauptes. Wie präsentierte Heuss die Bundesrepublik nach außen, und welche Resonanz fand er damit im Ausland? Über Empfänge, Kranzniederlegungen, Besichtigungen, eine Sizilien-Rundreise und den abschließenden Besuch bei Papst Pius XII. berichteten folglich die bundesdeutschen Medien in aller Ausführlichkeit. Heute sind hingegen die sieben Auslandsreisen von Heuss genauso wie die sieben offiziellen Besuche ausländischer Staatsoberhäupter in Bonn bis zum Jahre 1959 fast gänzlich in Vergessenheit geraten. Doch dies zu Unrecht. Der Bundespräsident hatte einen wesentlichen Anteil am internationalen Aufstieg der Bonner Republik. Primär durch symbolisches Handeln trug er dazu bei, das außenpolitische Prestige Bonns zu stärken und zugleich die Aussöhnung mit den früheren Kriegsgegnern voranzubringen. Er zeichnete bei seinen Staatsbesuchen das Bild eines „neuen und anderen Deutschland“, das bewusst bescheiden agierte und seine Lektion aus der jüngsten Geschichte gelernt hatte.

      Heuss auf Reisen
    • Misslungene Aussöhnung?

      Der Staatsbesuch von Theodor Heuss in Großbritannien im Oktober 1958

      Bundespräsident Theodor Heuss besuchte vom 20. bis 23. Oktober 1958 London und Oxford als offizieller Gast von Königin Elizabeth II. Dieser Staatsbesuch stellte eine besondere Herausforderung dar, da das Verhältnis zwischen der Bundesrepublik und Großbritannien bis dahin als angespannt galt, und in der britischen Bevölkerung ein tiefes Misstrauen gegenüber dem ehemaligen Kriegsgegner verbreitet war. Die bundesdeutsche Öffentlichkeit verfolgte Heuss‘ Besuch mit großem Interesse. Trotz sorgfältiger Vorbereitung durch das Bundespräsidialamt und britische Stellen entstand in Deutschland der Eindruck, Heuss sei von der englischen Bevölkerung kühl empfangen worden. Frieder Günther untersucht die Vorbereitungen und den Ablauf des Staatsbesuchs sowie die anschließende Mediendebatte. Er fragt, wie es dazu kommen konnte, dass Teile der bundesdeutschen Öffentlichkeit kritisch über ihr Selbstverständnis reflektierten. Zudem beleuchtet er, warum der Bundespräsident später betonte, dass die Auslandsreise für die Bundesrepublik einen Erfolg darstelle. Der Text basiert auf einem Referat, das Frieder Günther am 16. Oktober 2003 in der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus im Rahmen der „Himmelsberg-Vorträge“ hielt.

      Misslungene Aussöhnung?
    • Denken vom Staat her

      Die bundesdeutsche Staatsrechtslehre zwischen Dezision und Integration 1949-1970

      Die bundesdeutsche Staatsrechtslehre vollzog in den 1960er Jahren einen tief greifenden Bruch mit ihrer Vergangenheit. Zunächst waren im Rahmen des neuen Verfassungskonsenses vor allem etatistische Traditionen wieder belebt worden. Anders als etwa die Staatsrechtslehrer aus dem Umkreis von Carl Schmitt hatten jedoch die Schüler von Rudolf Smend schon bald begonnen, das traditionelle Denken vom Staat her durch eine entschieden pluralistische Grundhaltung zu ersetzen. Seit Ende der fünfziger Jahre übernahmen sie Professuren und forderten nunmehr auch ihre Kollegen zu einem radikalen Umdenken auf. Am Ende der damit angestoßenen Entwicklung steht eine Staatsrechtslehre, die auf den Begriff des Staates kaum mehr zurückgreift und die versucht, auf den politischen Prozess direkten Einfluss auszuüben.

      Denken vom Staat her