Einführung in die bildrekonstruktive Forschungspraxis der Morphologischen Hermeneutik
Der Methodenband führt leicht verständlich in das bildrekonstruktive Verfahren der Morphologischen Hermeneutik ein. Systematisch wird das Verfahren der Bildanalyse von der theoretischen Begründung bis zur methodischen Umsetzung vorgestellt. An Fallbeispielen wird dann das forschungspraktische Vorgehen Schritt für Schritt veranschaulicht. Abschließend wird das Erkenntnispotenzial von Bildern für die qualitative Sozialforschung pointiert diskutiert.
In diesem Buch wird über eine Verschränkung verschiedener Forschungsperspektiven die Vielschichtigkeit der Problematik schulischer Partizipations- und Anerkennungsverhältnisse am Beispiel ostdeutscher Schulen aufgezeigt.
Verhältnisbestimmungen, Herausforderungen und Perspektiven
Im Kontext der fortwährenden Reformprozesse der Lehrerbildung stellt sich die Frage, in welchem Verhältnis die Disziplin Erziehungswissenschaft als Teil der Bildungswissenschaften zur Lehrerbildung steht und umgekehrt. Ist das Verhältnis produktiv oder tut sich zwischen wissenschaftlicher Disziplin und Studiengang ein nicht auflösbarer Widerstreit auf, weil beide einer nicht zu vereinbarenden Eigenlogik folgen? Der Band beschreibt sowohl potenzielle Formen eines Widerstreits zwischen Erziehungswissenschaft und Lehrerbildung als auch mögliche Perspektiven für einen konstruktiven Umgang mit den Herausforderungen, die sich aus den Verhältnisbestimmungen für die Professionalisierung ergeben. Damit trägt der Band zur Schärfung des disziplinären Selbstverständnisses bei und fragt sogleich danach, wie Lehrerbildung an der Universität gestaltet werden kann.
Ausformungen von Schule und deren Transformationen zu rekonstruieren und zu einer Theorie der Schulkultur zu verdichten, steht im Fokus eines Forschungsprogramms, das Werner Helsper in den 1990er Jahren begründet und systematisch vorangetrieben hat. In dem Band werden die Grundannahmen und Weiterentwicklungen dieses theoretischen Ansatzes aus unterschiedlichen Perspektiven kontrovers diskutiert. Dabei stehen bilanzierende Beiträge, neben weiterführenden Studien und kritischen Auseinandersetzungen. In diesem Diskurs konturiert sich Schulkultur als Schlüsselbegriff und Gegenstand der empirischen Schul-, Bildungs- und Professionsforschung. Dabei werden die Potenziale und Grenzen einer auf Schule bezogenen Theoriebildung aufgezeigt.
Die komplexen Alltagsgefüge der Lern- und Bildungsräume von Kindern und Jugendlichen verschärfen die Heterogenität in Schülerschaften und stellen das Bildungsmonopol der Schule entgrenzend in Frage. Wie wird der Schulraum in Differenz zum Außerschulischen pädagogisch begründet? Welche Machtstrategien präferieren diese schulischen Raumkonzepte im Umgang mit Heterogenität? In der Analyse von 750 Schulentwürfen finden sich erstaunliche Antworten auf diese Fragen. Die Ergebnisse der Studie münden in eine Typologie von Entwürfen schulischer Machträume. Darüber lässt sich eindrücklich aufzeigen, dass zwar eklatante schulformspezifische Differenzen bei der pädagogischen Begründung, nicht jedoch bei der Ausgestaltung der schulischen Raumordnungen bestehen. Denn entgegen dem programmatischen Reden von einer Öffnung der Schule, dominiert hier schulformübergreifend ein Bemühen um die erfolgreiche Schließung des schulischen Raums.
Schularchitekturen markieren material die Grenzen des schulischen Bildungsraums. Gleichzeitig geraten diese Territorialisierungen infolge des globalisierten Bildungsanspruchs, des Bedeutungszuwachses von Alltagsbildung und des medienkulturellen Wandels zunehmend unter Druck. Vor diesem Hintergrund werden schulbaulicher Wandel und aktuell konzeptionelle Raumdiskurse zu Ganztagsschulen, lokalen Bildungslandschaften und Homeschooling herausgearbeitet. In der Spannung von Materialität, Sozialität und Konstruktionen des Schulraums werden Bildungspotenziale und Gestaltungsperspektiven diskutiert.
Am Ende der Buchkultur stellen sich Fragen zum Selbstverständnis von Schule im Kontext einer transmedialen Netzwerkkultur. Die reformpädagogische Medienkritik betont Talk und Action als zentrale Medien und sieht Schule als ‚medienresistente Polis‘. Im Gegensatz dazu wird die Regelschule als ‚literale Gegenkultur‘ betrachtet, die Schriftlichkeit als höchste Errungenschaft verteidigt. Beide Diskurslinien entwerfen Schule als monomediale Provinz. In solchen Provinzen, die Bildungsprozesse an einem dominanten Leitmedium ausrichten, werden Kompetenzen für die Auseinandersetzung mit Themen der Netzwerkkultur nur marginal gefördert. Zudem gelingt es diesen Schulen zunehmend weniger, an die Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen anzuknüpfen, die als transmediale Nomaden die medienkulturellen Architekturen außerhalb der Schule erkunden. Dies führt zu der These einer neuen Variante der Schulentfremdung, insbesondere im Hinblick auf die PISA-Ergebnisse. Kritisch betrachtet wird die Potenzialität eines medienökologischen Ansatzes zur Theoretisierung von Schule als medienspezifische Bildungsarchitektur. Dabei wird die Wirkung von Medientechnologien auf die raumzeitlichen und synästhetischen Relationen kultureller Ordnungen untersucht. So lassen sich neue Bildungspotenziale der transmedialen Netzwerkkultur identifizieren, die im Fokus einer medienökologischen Bildungsforschung stehen und konzeptionelle Ausblicke auf Schule im Bild eines ‚