The book delves into the societal pressures surrounding entrepreneurship, highlighting how the relentless push for success creates a cycle of overwhelming challenges and feelings of powerlessness. Ulrich Brockling critiques the notion that hard work guarantees achievement, revealing that despite efforts, the threat of failure looms large, often resulting in pervasive anger among individuals striving for success.
Ulrich Bröckling Knihy






Die Zukunft ist ungewiss, und sie ist nicht für alle dieselbe. Das Heft untersucht in vergleichender Perspektive zeitgenössische Zukunftserwartungen, Formen des Zukunftswissens und Strategien des Zukunftsmanagements in Afrika, China und Europa. Während je eigene soziale, politische und ökonomische Gegebenheiten Unterschiede im individuellen und kollektiven Zugang zu Zukunft bedingen, bringt die Verflechtung der Welt gleichzeitig Parallelen und Konvergenzen hervor.
Die Maxime »Handle unternehmerisch!« ist der kategorische Imperativ der Gegenwart. Ein unternehmerisches Selbst ist man nicht, man soll es werden. Und man wird es, indem man sich in allen Lebenslagen kreativ, flexibel, eigenverantwortlich, risikobewußt und kundenorientiert verhält. Das Leitbild ist zugleich Schreckbild. Was alle werden sollen, ist auch das, was allen droht. Der Wettbewerb unterwirft das unternehmerische Selbst dem Diktat fortwährender Selbstoptimierung, aber keine Anstrengung vermag seine Angst vor dem Scheitern zu bannen. Ulrich Bröcklings grundlegende soziologische Studie nimmt diese Ambivalenz in den Blick und spitzt sie zu einer Diagnose der gegenwärtigen Gesellschaft zu.
Gute Hirten führen sanft
Über Menschenregierungskünste
Die Soziologie der Menschenregierungskünste beobachtet Gesellschaft als Arrangement von Selbst- und Fremdführungsstrategien. In seinem neuen Buch analysiert Ulrich Bröckling übergreifende Handlungsorientierungen wie Planung, Prävention und Resilienz, Verfahren der Konfliktbearbeitung, kommunikative Technologien, Programme der Kontraktpädagogik sowie Konzepte subtiler Verhaltenslenkung, wie sie etwa unter dem Label des »Nudging« propagiert werden. Auf Krisen sozialer Integration reagieren diese Methoden mit der Stärkung ihrer Selbststeuerungspotenziale. Statt auf Zwang oder Strafmaßnahmen setzen sie auf Kontextsteuerung und kybernetische Rückkopplungsschleifen.
Postheroische Helden
Ein Zeitbild
Heldenfiguren gelten heute als suspekt: zu viel Pathos, zu viel Männlichkeitsausdünstungen, zu viel moralischer Zeigefinger. Wir leben, heißt es, in postheroischen Zeiten. Gleichzeitig hat sich die Faszination von Heldengeschichten nicht erschöpft, ja, der Fragwürdigkeit heroischer Vorbilder steht ein schier unstillbarer Heldenhunger gegenüber, der reichlich bedient wird. Lebensretter werden ebenso heroisiert wie Klimaaktivistinnen und Whistleblower, Superhelden bevölkern Filme und Computerspiele, und der Spitzensport liefert kontinuierlich heroisierbares Personal. Mit der globalen Konjunktur populistischer Führergestalten kehren schließlich Heldendarsteller auch auf die politische Bühne zurück. Ulrich Bröckling nimmt diese Gleichzeitigkeit heroischer und postheroischer Leitbilder zum Anlass, den Platz des Heroischen in der Gegenwartsgesellschaft auszuloten. Dazu zeichnet er die Reflexionsgeschichte des Heroismus in der Moderne nach, besichtigt das Figurenkabinett zeitgenössischer Heldinnen und Helden und fragt nach den affektuellen und normativen Dimensionen von Heldenerzählungen sowie nach den Aspekten ihrer Relativierung und Verabschiedung. Sein Fazit: Der Held lebt. Aber unsterblich ist er nicht! Warum das eine gute Nachricht ist, zeigt dieses fulminante Buch.--Umschlagtext
Im angelsächsischen Raum hat sich eine Forschungsrichtung etabliert, die Foucaults Machtanalytik produktiv aufgenommen und weiterentwickelt hat: die governmentality studies. Der vorliegende Band knüpft an jene Forschungen an und erschließt das von Foucault entwickelte Instrumentarium für eine Analyse aktueller gesellschaftlicher Umbrüche. Gemeinsamer Bezugspunkt der exemplarischen Studien ist die Auseinandersetzung mit der neoliberalen Gouvernementalität. Den Beiträgen vorangestellt ist die deutsche Erstübersetzung der Vorlesung Foucaults aus dem Jahr 1978, in der dieser das Gouvernementalitätskonzept in seiner historischen und analytischen Abgrenzung zu Souveränitäts- und Disziplinarmechanismen skizziert.
Armeen und ihre Deserteure
Vernachlässigte Kapitel einer Militärgeschichte der Neuzeit
- 322 stránek
- 12 hodin čtení
Der archimedische Punkt politischer Herrschaft ist ihr Anspruch auf legitime Gewalt, was Menschen in Dienst und erhebliche Gefahren bringt. Deserteure stellen diesen Anspruch in Frage, doch die meisten Geschichtsbücher schweigen darüber oder behandeln das Thema aus einer engen zeitlichen und politischen Perspektive. In diesem Band wird Desertion nicht isoliert betrachtet; die Beiträge reichen von den Söldnerheeren des 16. Jahrhunderts bis zu den modernen Berufs- und Wehrpflichtarmeen. Es wird untersucht, wie der Militärdienst politisch gerechtfertigt wurde und wie Rekrutierung, Behandlung und Versorgung der Soldaten die Desertion beeinflussten. Zudem wird die Motivation, Loyalität und Einsatzbereitschaft der Soldaten beleuchtet sowie die juristische, politische, moralische und medizinische Bewertung von Desertion und deren Verfolgung und Bestrafung. Die Geschichte der Desertion ist untrennbar mit der Militärgeschichte verbunden und reflektiert militärische Normen und Strukturen. Da Soldaten in der Armee stark der politischen Herrschaft ausgesetzt sind, bietet die Geschichte der Desertion auch Einblicke in die Entwicklung des modernen Staatswesens, vom Fürstenstaat bis zum modernen Verfassungsstaat. Dieser Band bietet einen ersten Überblick über ein Thema, das in der historischen Forschung gerade erst entdeckt wird.
Starke Männer – Figuren disruptiver Politik
Mittelweg 36, Heft 3-4 | Juni/Juli 2023
Starke Männer sind aus dem politischen Geschehen der Gegenwart nicht mehr wegzudenken, mögen sie nun Donald Trump, Wladimir Putin, Xi Jinping, Viktor Orbán, Recep Tayyip Erdoğan, Jair Bolsonaro, Narendra Modi oder Rodrigo Duterte heißen. Sie sind »Figuren disruptiver Politik« und als solche erstaunlich erfolgreich. Das aktuelle Heft fragt nach Erklärungen für das gehäufte Auftreten Starker Männer in der politischen Welt des 21. Jahrhunderts. »Die Strongmen des 21. Jahrhunderts sind ein globales und ein in vielen Farben schillerndes Phänomen. Was sie eint, auch wenn nicht jeder von ihnen alle Merkmale in gleicher Ausprägung zeigt, ist ein disruptiver Politikstil, der historisch gewachsene politische Allianzen erschüttert, mit bestehenden Inszenierungsroutinen und politischen Gepflogenheiten bricht sowie Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen schürt. Auch stehen die Starken Männer für eine distinkte Personalisierung des politischen Feldes, die heroisch akzentuiert ist. Sie zeichnen das Bild einer antagonistischen Welt voller Feinde, in der nur diejenigen eine Chance haben, die alle Tricks beherrschen und rücksichtslos ihre Interessen verfolgen.« Ulrich Bröckling / Dorna Safaian / Nicola Spakowski

