Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 2, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Veranstaltung: Hausarbeit - Tschadisch - Hamitosemitisch, Sprache: Deutsch, Abstract: Die tschadische Sprachfamilie ist mit über 125 Sprachen die größte innerhalb des Afroasiatischen, und zugleich die Jüngste in ihrer Erforschung und ihrer Einbeziehung in ein afroasiatisches Sprachphylum. Dabei besteht ein großes Ungleichgewicht in ihrer Erforschung. Während eine Grammatik-Skizze des Hausa schon 1843 verfasst wurde und bis dato unzählig viele Aufsätze zum Hausa erschienen sind, blieb der Großteil der tschadischen Sprachen lange Zeit undokumentiert. In diese Arbeit werde ich die Anfänge der Hausa-Wissenschaft beleuchten, und die ersten Versuche, das Hausa klassifikatorisch mit anderen Sprachen oder Sprachgruppen in Verbindung zusetzen. Der Kern meiner Arbeit soll die gängigen Meinungen über die Klassifikation des afroasiatischen (hamito-semitischen) Sprachphylums vorstellen, wie sie etwa bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts vorherrschend waren. Hierbei nimmt der wissenschaftliche Disput zweier Lager einen zentralen Platz ein. Einige Wissenschaftler, wie beispielsweise Richard Lepsius, waren der Meinung, dass alle afroasiatischen Völker aus einem Urvolk hervor gegangen seien, die sich nach der biblischen Überlieferung in Jafetitisch, Hamitisch und Semitisch teilten. In Bezug auf Afrika wären demnach alle nichtsemitischen Sprachen den hamitischen Sprachen zu zuordnen. In Zusammenhang mit dieser These wurden die afrikanischen Sprachen auch anhand von Rassenmerkmalen untergliedert. Im Gegensatz dazu stand die Ansicht, die afroasiatischen Sprachen oder Sprachfamilien seien gleichbedeutend nebeneinander stehende Schwesterfamilien . Diese Annahme brauchte jedoch eine lange Zeit um sich durchzusetzen, ist heute aber die allgemein anerkannte Theorie. Zu den Zitaten sei gesagt, dass die, für die Belegung meiner Aussagen, wichtigen Zitate vorrangig im Haupttext stehen und die Zitate in der Fußzeile als Ergänzung dienen sollen. [...]
Holger W. Körtge Knihy




Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Afrikawissenschaften - Literatur, Note: 1.7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Veranstaltung: Einführung in afrikanische Literaturen, Sprache: Deutsch, Abstract: Äthiopien ist in vielerlei Hinsicht ein interessantes Land, vor allem aber, weil es eine lange schriftliche Tradition pflegt. Es werden etwa achtzig verschiedene Sprachen in Äthiopien gesprochen, die vier unterschiedlichen Sprachfamilien zugehören, wobei sich Amharisch als offizielle Sprache durchgesetzt hat, auch wenn Oromo etwa gleich viele Muttersprecher aufweist (1998 hatte Oromo 17.080.000 Muttersprachler 1 , und Amharisch 17.372.913 Muttersprachler 2 ). [...] Äthiopien unterscheidet sich von anderen Afrikanischen Nationen dadurch, dass es ein sehr altes orthodoxes Christentum hat, das im 4. Jahrhundert über die ägyptisch-koptische Kirche nach Äthiopien gelang, und von König Ezana zur Staatsreligion gemacht wurde. 4 Es ist älter als die christlichen Wurzeln in Europa. Der christliche Glaube wurde von den Amharen über die Jahrhunderte weiter tradiert, während sie sich nach Süden verbreiteten. Natürlich haben auch andere Religionen in Äthiopien Anhänger gefunden, wie das Judentum, das mit jüdischen Pilgern zu Zeiten Salomos über Handelsruten aus Jerusalem den Weg nach Äthiopien fand. Der Islam festigte sich im 9. Jahrhundert in Form von kleinen Sultanaten. 5 Davon abgesehen haben sich natürliche volkstümliche Bräuche erhalten, und sich zum Teil mit den importierten Religionen vermischt. Eine weitere Besonderheit Äthiopiens ist es, dass es nie wirklich kolonialisiert wurde. Im ausgehenden 19. Jahrhundert versuchten die Italiener das Land zu besetzen. Doch dem damalige Kaiser Menilek II., der das Land auf seine heutige Größe ausdehnte, gelang 1895/96 bei der Schlacht von Adwa ein überwältigender Sieg und er schaffte es die Italiener bis in ihre damalige Kolonie Ertra zurück zu drängen. [...]
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Veranstaltung: Rekonstruktion, Klassifikation nd Sprachgeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Klassifikationsversuche der Sprachen, die im Allgemeinen unter dem Terminus Hamito-Semitisch (Semito-Hamitisch, bzw. Afroasiatisch zusammengefasst werden, wurden in den letzten hundert bis hundertfünfzig Jahren kontrovers diskutiert. Sie erstrecken sich auf dem afrikanischen Kontinent von den Kanarischen Inseln, bzw. der Atlantikküste nördlich der Sahelzone (Berber), südwestlich bzw. -östlich des Tschadsees (Tschadisch), über das Horn von Afrika (Äthiosemitisch, Kuschitisch und Omotisch) bis ins südliche Kenia (Kuschitisch). Auf asiatischer Seite sind nur semitische Sprachen verbreitet, die über die gesamte arabische Halbinsel, einschließlich der Inseln im Roten Meer, bis nach Mesopotamien und den nordöstlichen Mittelmeerraum reichen. Ihre zeitliche / geschichtliche Spannweite ist genauso beachtlich, wie die geografische. Einerseits zählt man die seit einigen tausend Jahren ausgestorbenen Sprachen, wie Ägyptisch, Akkadisch, Babylonisch-Assyrisch, und das wesentlich jüngere Altäthiopische (G z) zum Afroasiatischen, andererseits sind die meisten, oft sehr kleinen, zum großen Teil nur gesprochenen Sprachen, noch relativ undokumentiert. Diese Tatsache macht es auch so schwierig, wenn nicht gar unmöglich, eine Protosprache zu rekonstruieren, oder eine verlässliche Klassifikation zu erstellen, da ein zeitlicher Abstand von bis zu 5000 Jahren von den antiken Sprachen bis zu den heute gesprochenen Sprachen liegt. Ein großes Manko sind auch die fehlenden Sprachdaten, die zur Rekonstruktion nötig sind. Großen linguae francae, wie Hausa, Amharisch, Arabisch oder Oromo wurde viel Beachtung gewidmet, unter anderem, weil man sie zu missionarischen Zwecken nützlich machen wollte. Die kleinen Sprachen hingegen, die zum Teil in entlegenen Gebieten Afrikas gesprochen werden, blieben lange Zeit unerforscht, und sind selbst heute noch nicht vollständig erschlossen. [...]