Während sich über viele Jahre die Soziale Arbeit und Sozialisationsforschung mit den Lebensaltern rund um das Erwachsenenalter beschäftigte, die Lebensphasen davor als Übergang in das Erwachsenenalter und das Alter als eine besondere Form am Ende des Erwachsenenalters definierte somit das Erwachsenenalter als kaum hinterfragte Lebensphase vorausSetzte, wird es nunmehr als unthematisierte Lebensphase der Sozialisationsforschung und Sozialen Arbeit entdeckt. Diese Entwicklung steht vor allem im Kontext der Entgrenzung der Lebensalter, denn die Grenzen zwischen den Lebensaltern werden gegenwärtig neu austariert und innerhalb des alltäglichen Lebens der Erwachsenen lassen sich neue Mischungen zwischen Arbeiten, Leben und Bildung beschreiben. Das traditionelle Bild vom Erwachsenen als dem fertigen Menschen, der seine Identität gefunden und in Arbeit und Familie integriert ist, bricht auf. Für die Soziale Arbeit wird es zentral, nach den sozialen Prozessen zu fragen, durch die die Erwachsenen ihre subjektive Handlungsfähigkeit stärken und behaupten können.
Wolfgang Schröer Knihy


Soziale, informelle und transformative Bildung
Beiträge zur sozialpädagogischen und anthropologischen Bildungsforschung
- 264 stránek
- 10 hodin čtení
Was bedeutet Bildung? Bildung stellt eine Beziehung zwischen Subjekt und Welt her, so die Prämisse des vorliegenden Bandes - Bildung wird hiermit als genuin sozial gefasst. Die Autor*innen geben Einblicke in sozialpädagogische und anthropologische Diskurse um Bildung anhand der drei Themenbereiche theoretische Beiträge zu Sozialer Bildung, Bildung und Soziale Arbeit sowie Bildung in der Kinder- und Jugendhilfe. Inhaltsverzeichnis Soziale, informelle und transformative Bildung. Eine Einleitung (Sara Blumenthal, Alban Knecht, Ernst Ko nik, Karin Lauermann, Rahel More, Marion Sigot) Soziale Bildung theoretische Beiträge Soziale Bildung (Stephan Sting) Lebenslanges Lernen in der Spannung zwischen Bildung und Bewältigung (Lothar Böhnisch) Geselligkeit und soziale Bildung in Organisationen (Michael Göhlich) Berufliche Orientierung en passant. Otfried Preußlers Figuren der starke Wanja, Hotzenplotz und die kleine Hexe als role models berufsbiografischer Reflexion (Alban Knecht, Peter Schlögl) Sozialität der Leiblichkeit. Phänomenologische Perspektiven auf Bildungsprozesse zwischen Subjekt und Welt (Hans Karl Peterlini) Was bleibet aber, stiften die Dichter . Skizzen zu einer (sozial-)pädagogischen Poetologie (Josef Scheipl) Gespaltene Migration 2024 (Wolfgang Schröer) Anthropozän: Bildung für Nachhaltigkeit und Global Citizenship als Aufgabe (Christoph Wulf) Die Spuren des Anderen: Zugänge der Pädagogischen Anthropologie (Jörg Zirfas) Bildung und Soziale Arbeit Sozialpädagogik in Österreich historische Linien zwischen Bildungsanspruch, Systemstabilisierung und sozialer Kritik (Birgit Bütow) Prävention von Gewalt gegen Frauen als Bildungsauftrag in der Sozialen Arbeit (Sylvia Leitner-Medwed) Wie kann man soziale Mentoringprogramme sozialpädagogisch beforschen? Soziale Bildung als Perspektive auf eine wachsende Form sozialer Intervention (Eberhard Raithelhuber) Solidarische Bildung in der Stadt (Caroline Schmitt, Lukas Baumann, Elisabeth Engberding) Bildung in der Kinder- und Jugendhilfe Geschwisterbilder im Kontext von Familienbildern. Erkundungen in einem noch kaum erforschten Terrain (Petra Bauer, Sascha Neumann, Christine Wiezorek) Freundschaft und Soziale Bildung. Zur Relevanz der Freundschaftsbeziehung für Bildungsprozesse von Care Leaver*innen (Maria Groinig) Das alltägliche Überleben nach einem Konzept von Stephan Sting (Arno Heimgartner) Die Perspektive von Herkunftsfamilien auf die Fremdunterbringung ihrer Kinder (Hannelore Reicher) Autor*innen