Klimakrise
Wege aus dem Dilemma
Wege aus dem Dilemma
InhaltsverzeichnisInhalt: A. Diekmann / S. Weick, Einleitung: Der Familienzyklus als sozialer Prozeß - A. Diekmann / P. Mitter, Methoden der Ereignisanalyse in der Bevölkerungssoziologie: Stand und Probleme - R. Ziegler / D. Schladt, Auszug aus dem Elternhaus und Hausstandsgründung - S. Weick, Determinanten des Auszugs aus der elterlichen Wohnung - A. Tölke, Erste Partnerschaften und Übergang zur Ehe - A. Diekmann, Auswirkungen der Kohortenzugehörigkeit, der schulischen Bildung und der Bildungsexpansion auf das Heiratsverhalten - H.-P. Blossfeld / U. Jaenichen, Bildungsexpansion und Familienbildung - J. Brüderl / T. Klein, Bildung und Familiengründungsprozess deutscher Frauen: Humankapital- und Institutioneneffekt - H.-P. Blossfeld / J. Huinink / G. Rohwer, Wirkt sich das steigende Bildungsniveau der Frauen tatsächlich negativ auf den Prozeß der Familienbildung aus? - T. Klein, Marriage Squeeze und Heiratsverhalten - J. Huinink / U. Henz, Probleme der parametrischen Analyse des Alters bei der Familiengründung und der Schätzung von Geburtenabständen - T. Klein, Bildungsexpansion und Geburtenrückgang - B. Nauck, Bildung, Migration und generatives Verhalten bei türkischen Frauen - A. Diekmann / T. Klein, Bestimmungsgründe des Ehescheidungsrisikos - M. Wagner, Soziale Bedingungen des Ehescheidungsrisikos aus der Perspektive des Lebensverlaufs - N. Ott, Verlaufsanalysen zum Ehescheidungsrisiko
In the history of science „paradoxes“ are not only amusing puzzles and chal lenges to the human mind but also driving forces of scientific development. The notion of „paradox“ is intimately related to the notion of „contradiction“. Logi cal paradoxes allow for the derivation of contradictory propositions (e. g. "Rus sell's set of all sets not being members of themselves„ or the ancient problem with propositions like “I am lying" 1), normative paradoxes deal with contradic tions among equally well accepted normative postulates (Arrow's „impossibility theorem“, Sen's „Impossibility of a Paretian Liberal“) and „factual“ paradoxes refer to conflicts between conventional opinion based on an accepted empirical theory and contradictory empirical evidence (e. g. the „St. Petersburg paradox“ or the „Allais paradox“ in decision theory2). Paradoxes, either logical, normative or factual, also contradict our intui tions. The counter-intuitive property which seems to be a common feature of all paradoxes plays an important part in the empirical social sciences, particularly in the old research tradition of scrutinizing the unintended consequences of pur posive actions. Expectations based on naive theories ignoring interdependencies between individual actions are very often in conflict with „surprising“ empirical evidence on collective results of social behavior. Examples are numerous reach ing from panic situations, the individual struggle for status gains resulting in collective deprivation, the less than optimal supply of collective goods etc. to global problems of the armament race and mismanagement of common resources.
Mit Beiträgen von Andreas Diekmann, Volker Gadenne, Walter Krämer, Sabine Häder, Jörg Bergmann, Norbert Schwarz, Rainer Schnell, Robert Kecskes/Christof Wolf, Walter Müller/H. Wirth, Wolfgang Jagodzinski, Janet Harkness/Peter Ph. Mohler, Hans-Hermann Dubben, Götz Rohwer, Uwe Engel, Thomas diPrete/Markus Gangl, Ulrich Pötter, Ben Jann, Siegfried Gabler, Frans Stokmann, Klaus G. Troitzsch, Andreas Flache/Michael Macy, Michael Wagner, Udo Kuckartz, Josef Brüderl, Henriette Engelhardt und Werner Raub.
Der Begriff der Evolution ist nicht nur den Naturwissenschaften, sondern auch den Sozial- und Geisteswissenschaften vertraut. Die Konzepte der Variation und der Selektion spielen hier eine Schlüsselrolle. An die Stelle der biologischen Vererbung tritt die Imitation erfolgreicher Vorbilder: Soziale Normen und Institutionen beispielsweise, die erfolgreich zur Lösung von Konflikten beigetragen haben, werden mit höherer Wahrscheinlichkeit kopiert als relativ erfolglose Vorbilder. Treten im Zuge dieses Prozesses Kopierfehler auf oder werden rational geplante Veränderungen vorgenommen, können neue Formen entstehen, die möglicherweise erfolgreicher sind als das Original. Diese Ideen können durch mathematische Formalisierung präzisiert und zugespitzt werden. Die vorliegende Aufsatzsammlung vermittelt ein Bild davon. Die Autoren setzen sich mit spieltheoretischen Modellen, Simulationsmodellen und anderen Methoden der Formalisierung auseinander und beziehen diese auf so unterschiedliche Themenbereiche wie die Entwicklung von Kooperation und Vertrauen, die Evolution von Fairnessnormen, auf wissenschaftlichen Wettbewerb, Gruppenprozesse und die Arbeitsteilung in der Familie.
Anwendungen und Probleme. Rolf Ziegler zu Ehren
'Evolution' - der Begriff hat nicht nur in den Naturwissenschaften, namentlich in der Biologie, sondern auch in den Sozial- und Geisteswissenschaften heute einen festen Platz. Dass er in den einzelnen Disziplinen mit unterschiedlichen Inhalten gefüllt wurde und wird, liegt auf der Hand: Bereits vor Darwin finden wir evolutionistisches Denken bei der Be- schreibung und Prognose von Entwicklungen in Natur und Gesellschaft, heute - auch ausserhalb von Naturwissenschaft und darwinistischer Evolutionstheorie - einen schärfer umrissenen Typus evolutionärer Erklärung. 'Evolution' verweist dabei meist nicht nur auf einen Entwicklungsvorgang, sondern auch auf einen Selektionsmechanismus, der aus einer Population unterschiedlicher Formen anhand eines vorgegebenen Kriteriums Varianten bevorzugt herausfiltert.