O F. Dürrenmattovi je známo, že měl vyhraněný vztah k literární vědě. Za jeho života by asi těžko taková knížka jako je tato vyšla. Bývalý dramaturg H. Goertz se v ní zabývá Dürrenmattovou dramatickou tvorbou z hlediska divadelního a analýzou jednotlivých her.
Friedrich Dürrenmatt, bekannt vornehmlich als Stückeschreiber, aber auch als Erzähler erfolgreich und als Essayist bedeutend, ist (gottlob) schwer einzuordnen. Der Tübinger Professor der Rhetorik Walter Jens begann einen Aufsatz über ihn mit der Feststellung, daß Dürrenmatt „nach dem Tode des unvergleichbaren Brecht der bedeutendste Dramatiker deutscher Sprache“ sei. Das war 1958, zwei Jahre nach Bertolt Brechts Tod. Brecht-Gegner Hans Weigel hielt Dürrenmatt „für den besten Brecht, den wir haben“. Das war 1976 und sehr witzig, aber unzutreffend. Dürrenmatt hat sich viel mit Brecht beschäftigt und sich gegen ihn abgegrenzt, ja, sich ihm gegenübergestellt. Aber immer wieder wurden und werden die beiden Stückeschreiber miteinander verglichen und gegeneinander ausgespielt. Brecht und Dürrenmatt sind zwei voneinander verschiedene, in sich geschlossene Welten.
„Die ganze Welt ist Bühne, / Und alle Frauen und Männer bloße Spieler.“ Für Shakespeare war das ein Gleichnis. Für Gründgens Wirklichkeit. Wer in Gustaf Gründgens nur den Schauspieler sieht, den Regisseur oder den Theaterleiter zusammen, kann schwerlich zu einer wirklichkeitsgerechten Einschätzung dieser umstrittenen Persönlichkeit kommen. Gründgens war Organisator, Spielleiter und Hauptdarsteller seiner eigenen Welt, der Gründgens-Welt mit vielen Verbindungsfäden rund um den Erdball. Überall Fans, Förderer, Anbeter. Beamte in hohen Stellungen, aber auch Gegner, Widersacher. Salvador Dali, der Maler und Propagandist seinerselbst, trieb das Exzentrische, die Ein-Mann-Show gelegentlich auf die Spitze. Soweit zu gehen hatte Gründgens nicht nötig. Er hatte die Bühne, seine Ensemble, seine Helfer, sein Publikum.
Das Verwirrende an Boschs Bildwerken ist, daß die meisten zu verschiedenen, einander völlig entgegengesetzten eigenwilligen Interpretationen verführen. Jeder Betrachter kann seine Weltanschauung in die Bilderwelt Boschs hineintragen, und so mancher Autor ist bei der Arbeit über Hieronymus Bosch zu einem Dichter geworden. Aber auch ohne den Sinngehalt der Bilder mit ihrer überwältigenden Fülle von Einzelheiten, ohne ihre inhaltliche Bedeutung zu kennen, ist das Betrachten der Tafeln erregend. Sie erzählen von Krieg, Liebe, Erden- und Höllenpein, von Feuersbrünsten, Eremiten und ihren Plagegeistern, von des Menschen Torheit und Bosheit, von der Passion Jesu Christi, von Schwarzen Messen, Kämpfen mit Drachen, sie illustrieren einen Teil der biblischen Geschichte und der Heiligenlegenden, aber immer ist die Welt, in der Bosch lebte, gemeint.
Heinrich Goertz, 1911-2006. Ab 1930 studierte er an der Folkwangschule in Essen Freie Malerei und Bühnenbild; nach dem Studium eigene Ausstellungen in Düsseldorf und Berlin. Ab 1932 publizierte er auch Erzählungen und Kurzgeschichten in verschiedenen Feuilletons. Ab 1938 freier Mitarbeiter des Feuilletons der «Kölnischen Zeitung» und anderer Blätter. Nach 1945 Dramaturg und Regisseur an Ostberliner Theatern. 1965/66 Chefdramaturg des Westberliner Theaters der Freien Volksbühne, dessen Intendant Erwin Piscator war. 1967 bis 1970 Chefdramaturg des Staatsschauspiels Hannover. Danach arbeitete er als freier Schriftsteller, Maler und Journalist. Publikationen: «Johannes Geisterseher» mit 70 eigenen Zeichnungen (Roman, 1942); Theaterstücke, Erzählungen, Gedichte, die Hörspiele «Jack the Ripper» und «Mord in der Joachimstaler»; «Lachen und Heulen» (autobiographischer Roman, 1982). Für «rowohlts monographien» schrieb er die Bände über Erwin Piscator, Hieronymus Bosch, Gustaf Gründgens und Friedrich Dürrenmatt.