Suddenness or epiphany - an expression of discontinuity and rupture - resists aesthetic integration.
Karl Heinz Bohrer Knihy






Der Abschied
- 626 stránek
- 22 hodin čtení
Das Wort »Abschied« gehört zu den umgangssprachlich geläufigsten des Alltags und seiner Psychologie. Karl Heinz Bohrer beschäftigt sich in seinem großen Buch nicht bloß eindringlich-provokant mit den verschiedenen Formen des Abschieds. Vielmehr gilt sein theoretisches Interesse dem Abschied als Strukturgesetz. Seine Analyse weist nach, dass sich seit 1800 ein poetischer Diskurs herausbildet, in dem Abschied eine radikal neue, jede Form von Trost zurückweisende Gestalt annimmt, die im Werk von Charles Baudelaire kulminiert. Die moderne Trauer, die Baudelaires Werk prägt, weiß, dass die Gegenwart gar nicht mehr erfahrbar, dass sie stets schon entschwunden ist. Indem die Reflexionsfigur des je schon Gewesenen eine Aufhebung des literarischen Diskurses bedeutet, erkundet die Theorie der Trauer die Grenzen des Erfahrbaren.
Die Botschaft des Merkur
- 572 stránek
- 21 hodin čtení
Mit Beiträgen von Theodor W. Adorno, Hannah Arendt, Jean Améry, Gottfried Benn, Hans Magnus Enzensberger, Jürgen Habermas, Ralf Dahrendorf, Ernst Bloch u. a.
Imaginationen des Bösen
Zur Begründung einer ästhetischen Kategorie
Der romantische Brief
- 267 stránek
- 10 hodin čtení
Karl Heinz Bohrer, geboren 1932 in Köln, war Literaturkritiker, Herausgeber, Wissenschaftler, Verfasser vieler Werke um die zentrale Idee des Momentanismus, der »Plötzlichkeit«. Langjährige Aufenthalte in Frankreich und England als bewusste Erfahrung der »Fremde«. Hochschullehrer in Deutschland, Frankreich und den USA. Als scharfzüngiger, auch polemischer Zeitkritiker stand er immer wieder im Zentrum heftiger Diskussionen. Bohrer verstarb am 4. August 2021 in London.
Mythos und Moderne
Begriff und Bild einer Rekonstruktion
Dem Interesse am Mythos kann in Deutschland nicht ohne Skepsis begegnet werden. Es ist erst vierzig Jahre her, daß der rassistische Mythos von der nordischen Rasse und eng mit ihm verwandte Mythologeme Fundament der nationalsozialistischen Ideologie waren. Von daher kam das Tabu, das über alles verhängt wurde, das sich mit der Irrationalität unserer Tradition, mit dem vitalen Antrieben, dem Einfluß des Vorbewußten auf den künstlerisch-geistigen Bereich überhaupt berührte. Diese Tabuisierung konnte nicht auf Dauer gelten. In Literatur, Kunst, Film, aber auch in der Wissenschaft ist sowohl ein neues historisches Interesse am Mythos als auch ein mythisierender Stil selbst aufgetaucht. Diese komplexe Reaktion auf das Mythos-Verbot ist der aktuelle Anlaß dieses Buches. Karl Heinz Bohrer bat namhafte Philosophen, Literaturwissenschaftler, Historiker, Kunsttheoretiker und Theologen, angesichts des Endes des Mythos-Verbots erneut nach dem notwendigen Zusammenhang von modernem Bewußtsein und Mythenbildung zu fragen. < es ist nicht eine idoelogiekritische Erledigung, aber ebensowenig an eine konservative Wiederherstellung gedacht, sondern an das 19. und 20. Jahrhundert, beobachtet von einer postmodernen Situation aus.
Mit Dolchen sprechen
Der literarische Hass-Effekt
Gerade in letzter Zeit hat der »Hass«-Begriff eine Karriere an öffentlicher Bedeutung hinter sich gebracht. In der publizistischen und sozialhistorischen Kritik an der in Deutschland und Europa verbreiteten Reaktion auf die Flüchtlingskrise rückte er gemeinsam mit Begriffen wie »Identität« und »Rassismus« in die vorderste Linie des Diskurses. Doch Karl Heinz Bohrers Studie in zwölf Kapiteln sucht im literarischen Hasseffekt etwas ganz anderes. Nicht um den Hass als die begleitende Emotion eines politisch-weltanschaulichen Programms geht es ihm, sondern einzig um den literarischen Ausdruckswert, um die Rolle des Hasses als eines Mediums exzessiv gesteigerter Poesie. Dabei zeigt sich eine privilegierte Rolle von Charakteren des Hasses und ihres Ausdrucksvermögens in der Literatur, an deren Vorbild sich die Expressivität literarischer Sprache selbst entwickelt. Bohrers Studien führen vom Beginn der Neuzeit, von Shakespeare, Kyd und Marlowe, über Milton, Swift, Kleist, Baudelaire, Strindberg und Céline bis in die Gegenwart: zu Sartre, Bernhard, Handke, Jelinek sowie Brinkmann und Goetz. Und zu Houellebecq, in dem die bösartige Affirmation des Hassenswerten, eine Zeitgenossenschaft ohne Hoffnung, kulminiert.
Eine Jugend in Deutschland, ein Abenteuer Es ist Krieg. Aber was genau ist ein Krieg? Ein Junge, am Anfang des Zweiten Weltkriegs sieben Jahre alt, beginnt zu fragen: Wie ist das Böse in die Welt gekommen? Karl Heinz Bohrer erzählt die Geschichte einer Jugend in Deutschland zwischen 1939 und 1953. Nicht als klassische Autobiografie, sondern mit den staunenden Augen eines Jungen, der das Abenteuer sucht. Köln und Umgebung, ein Internat in Süddeutschland und London sind die Orte dieser gleichzeitig unheimlichen und glücklichen Geschichte.
Großer Stil
- 282 stránek
- 10 hodin čtení
Haben wir Stil? Und was bedeutet überhaupt: Stil? Karl Heinz Bohrers Essay-Sammlung über Stilfragen in der Moderne "Der große Stil entsteht, wenn das Schöne den Sieg über das Ungeheure davonträgt", postulierte Friedrich Nietzsche. Doch kaum ein anderer Begriff bereitet der ästhetischen Debatte ähnliche Probleme wie der Stil. Als ein Prinzip, das sich auf Künstlichkeit und Schein gründet, geriet der Stil zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Verdacht der Antiquiertheit. Karl Heinz Bohrers Essays verteidigen das Prinzip des Stils als Voraussetzung künstlerischen Ausdrucks - und finden gerade in Nietzsches Reflexionen über den Stil die Grundlagen der Moderne. Und sie benennen die Defizite einer Gesellschaft, die im Namen einer überschätzten Authentizität glaubt, auf Stil verzichten zu können.