Die Werkeinführungen und grundlegenden Überlegungen zu Beethoven analysieren, wie der Komponist das Gesamtkunstwerk in seinem ästhetischen und politischen Kontext verwirklichte. Dabei wird besonders hervorgehoben, dass Beethoven stets nach dem Höchsten strebte, was seine Musik zu einem bedeutenden Ausdruck seiner Zeit macht.
Peter Gülke Knihy






Die subjektive Musikgeschichte erstreckt sich über vierzig Kapitel und bietet einen einzigartigen Blick auf die Entwicklung der Musik von Bach bis zur Gegenwart. Der Autor, sowohl Interpret als auch talentierter Schriftsteller, verbindet persönliche Erfahrungen mit fundierten Analysen und schafft so ein fesselndes Werk. Leser können sich auf tiefgründige Einblicke in die musikalischen Strömungen und deren Einfluss auf die Gesellschaft freuen, während sie die Leidenschaft und das Wissen des Autors erleben.
Die Biografie von Guillaume Du Fay, einem bedeutenden französischen Kirchenmusiker des 15. Jahrhunderts, wird detailliert nachgezeichnet und mit den kulturellen und philosophischen Strömungen seiner Zeit verknüpft. Gülke beleuchtet, wie Du Fays Werk die Entwicklung der europäischen Musik prägte und schafft es, die Klänge und das musikalische Spektrum dieser Epoche für den Leser lebendig zu machen. Dabei wird auch die oft vernachlässigte Musik des Mittelalters und der Renaissance in den Fokus gerückt, was zu einem besseren Verständnis der damaligen kulturellen Vielfalt beiträgt.
Die Schriften von Gülke beleuchten die historische Aufführungspraxis und die Entwicklung des Orchesters sowie die musikalische Interpretation bedeutender Werke. Zudem wird das sich wandelnde Bild des Dirigenten thematisiert, wobei große Persönlichkeiten wie Bülow, Mahler und von Karajan portraitiert werden. Gülke vereint persönliche Einsichten mit umfassendem Fachwissen, wodurch ein tiefgehendes Verständnis für die Musik und ihre Protagonisten entsteht.
Felix Mendelssohn Bartholdy
- 140 stránek
- 5 hodin čtení
Peter Gülke zeichnet das Bild des »anderen« Mendelssohn Bartholdy in einer Zeit voller Widersprüche: Nicht der umjubelte, selbstsichere Mendelssohn wird hier portraitiert, sondern derjenige, der seine existenziellen Nöte und Zweifel weniger in Worten als in Partituren ausspricht. Er bringt ihn uns als jemanden nahe, der als konvertierter Jude eine verwundbare Identität mit sich herumträgt, der bereits unter dem uns so vertrauten Fluch jener Beschleunigung des Lebens litt, die Goethe »veloziferisch« nannte, der in seiner geistlichen Musik die Scheidung von weltlich und geistlich immer wieder unterläuft und eine weit gespannte Frömmigkeit praktiziert. Dieses und anderes kann man in Gülkes mit unnachahmlicher Sprachkraft verfassten Werkbetrachtungen nachvollziehen. Sie legen im Notentext jene menschlichen Erfahrungen und Ideen frei, die bewegend sind für alle Hörer dieser faszinierenden Musik.
Alfred Brendel nannte Peter Gülke einmal "den sehr seltenen Fall eines praktischen Musikers, der zugleich Musikwissenschaftler ist und dazu ein Literat von hohen Graden." Gülkes neues Buch ist dementsprechend primär aus der Perspektive des Praktikers, des "denkenden Dirigenten" verfasst. Es kreist um die Grundsatzfrage nach der Verwandlung komponierter, geschriebener Musik in Klang durch die Kunst der Interpretation. Zentrales Thema ist die Betonung erlebter statt nur gelesener, "architektonisch" verstandener Musik. Es wird anhand vielfältiger eigener Erfahrungen des Dirigenten Gülke, anderer Interpreten, aber auch in der konkreten Darstellung von Kompositionen exemplifiziert. Dabei bietet Gülke immer wieder faszinierende Perspektivenwechsel an. Etwa indem er zeigt, wie sehr hochartifizielle Musik von purem Klangdenken durchzogen sein kann. Oder wie die Grenzen zwischen Komposition und Interpretation verfließen, wenn improvisatorische Elemente von Komponisten aufgegriffen und in Noten verwandelt werden. Insofern ist das Thema des Buches auch eines, das den Weg von der musikalischen Aktion zur Komposition auslotet.
Robert Schumann, dessen Geburtstag sich 2010 zum 200. Mal jährt, ist eine der großen Gestalten der Romantik: Genie von höchster Produktivität, hingebungsvoller Ehemann, Vater von acht Kindern, manisch und depressiv - und jung gestorben in einer geschlossenen Anstalt. Peter Gülke widmet sich in dieser Biographie dem Pianisten und Komponisten von Klaviermusik und Kunstliedern, von Symphonien und Konzerten, dem Musikschriftsteller und Leser von Jean Paul und E. T. A. Hoffmann. Seinerseits ein leidenschaftlicher Musiker, erklärt er die schumannsche Musik und ihre Entstehungsbedingungen und setzt sich dabei kritisch auseinander mit manchem festgefügten Bild.
Mein Weimar
- 172 stránek
- 7 hodin čtení
Weimar – »Ilm-Athen« und »Goethestadt« mit dem Nachbarort Buchenwald. Der berühmte Dirigent, Musikwissenschaftler und Schriftsteller Peter Gülke, Nachfahre der Familie Vulpius, vergegenwärtigt sich in diesem Buch die prägenden Erfahrungen seines Lebens: die Kindheit in einer Stadt, die »der Führer« so gern besuchte; die Jugend in der stalinistischen DDR; der Musikerberuf im gelenkten Staat; 1983 dann der Entschluss, das Land zu verlassen, weil der Druck seitens der Stasi unerträglich geworden war; 1990 Rückkehr in sein »fernes, nahes, geschändetes, geliebtes Weimar«, das eine andere Stadt geworden ist. Immer wieder öffnen sich Aussichten auf vergangene Epochen, treten Goethe, seine Frau Christiane Vulpius, Herder, Schiller, Schopenhauer auf den Plan, aber auch Schubert, Bach, Mendelssohn – wie überhaupt Porträts von Musikern und brillante Musikbeschreibungen einen weiteren Schwerpunkt des Buches bilden. Ein wiederkehrendes Motiv sind die Besuche auf dem Ettersberg und dabei der Versuch, sich »das Unfassliche« des Menschheitsverbrechens zu erklären. »Vielleicht muss einem die Stadt, in der so viel eigene Vergangenheit hängt, ganz verloren erscheinen, um neu erblickt, neu angenommen zu werden.«