„Nach drei Jahren Wegstrecke sucht der Bruder seine Schwester, die Mutter seines Sohnes, auf. Sie lebt in einem fragwürdigen Büro der Anwaltskanzlei Altmann & Brower inmitten von Unrat und Müll. Eine Schnee-Eule ist ihre Lebensgefährtin. Nach einer fünfzehnjährigen Trennung setzen die Geschwister ihre Liebesgeschichte in den Büroräumen fort; eine Liebesgeschichte, die nicht zuläßt, sich an Vorgeschichten zu erinnern. Die Geschwister verlassen das Büro noch einmal, um ihren Sohn aus einem verbrecherischen Internat zu befreien. Nach dem Einbruch ins Internat machen sie sich auf den Weg zurück in das Büro. Sie überqueren den Fluß, ihr Boot bleibt in der Mitte des Flusses stecken. Die Zeit steht still wie das Wasser des Flusses.“
Reinhold Batberger Knihy






Messer und sein dreijähriges Kind leben in Motels und geraten in die düstere Geschichte eines Klosters, in dem ein Chronist mehr über ihre Mission und die geheimen Ziele von Cartago weiß. Während Messer mit seiner Vergangenheit und Rivalitäten kämpft, wird das Kind älter und die Realität verschwimmt zwischen Fiktion und Wahrheit.
Reinhold Batberger präsentiert mit "Beo" sein zweites Buch nach "Auge" (1983). Es bietet eine präzise Darstellung eines kleinen deutschen Imperiums, das trotz gegenteiliger Behauptungen von Hass zusammengehalten wird.
Der Text kritisiert einen Markt, der von Selbstzufriedenheit geprägt ist und in dem nichts Neues entsteht. Er erwähnt Hitlers Bestseller, der selbst von Analphabeten gekauft wird, und reflektiert ironisch über die Situation im deutschen Buchwesen.
Blutvergiftung, der neue Prosaband von Reinhold Batberger, versammelt zwölf Erzählungen, die auf untergründige Weise miteinander verbunden sind. Zwielichtige Gestalten streiten sich da über die Entstehung der Welt, die Geschichte des Geistes und den Fortpflanzungstrieb von Kakerlaken. Andere verkaufen ihre Augen, stellen einer Herrin nervtötende Fragen und führen für ihren Wohltäter Krieg. Alles findet in unserer Welt statt und ist so real, daß es mitunter weh tut. Haß und Zärtlichkeit, List und Ausdauer formen Batbergers Figuren mit unerbittlicher Konsequenz. Da erzählt einer Geschichten, bei denen man den Boden unter den Füßen verliert. Nur Batbergers Sprache, die steht einfach da.
Heinrich Maria ist einundsiebzig Jahre alt, oh mein Gott! Wollte er nicht Tiermissionar werden? Und jetzt lebt er tatsächlich mit seinen schäbigen Tieren auf einem abgewrackten Flugplatz und unternimmt kleine, grausame Ausflüge. Aber nicht in die Abtei Münsterschwarzach, bitte nicht! Eben noch im elften Jahr ist Heinrich Maria im einundsiebzigsten Jahr gelandet und auch auf einem ehemaligen Flugplatz. Alex und seine Mutter, die Tierärztin sind bereits auf dem Weg zu Heinrich Maria und den Tieren, ein frisch gebackener Grüßgottkuchen steht auf dem Tisch. Der Schnee ist zwar schon wieder schwarz, nicht aber die Zeit der Erinnerung. Kleine Ausflüge, eine Reise nach Israel, eine Reise nach Rom. Erstaunlicherweise gibt es eine religiöse Hintergrundstrahlung, doch Richie der Gewitterhund warnt vor jeder Art von Unwetter und sei es im Augenblick noch so weit entfernt.
Heinrich Maria will Tiermissionar werden! Was hat sich der Junge da nur ausgedacht? Wir werden ihm die Flausen schon austreiben: Ab ins Missionsseminar Sankt Ludwig! Oder besser gleich in die Abtei Münsterschwarzach, aber pronto! Der junge fast elfjährige Heinrich Maria wird ins Missionsseminar Sankt Ludwig gesteckt. Die Mönche, ehemalige Weltkriegssoldaten haben als Lehrer und Erzieher die Aufzucht der Zöglinge übernommen. Sie wissen, wie man mit Hilfe von Vanillepudding und Rohrstock das Richtige in die Buben hineinklopft, damit ein ordentlicher Klosternachwuchs herauskommt. Doch Heinrich Maria ist kein Mönch und auch kein Missionar geworden und auch ein elftes Jahr kann ziemlich lange dauern …
Er wirft einen Ball in die Luft, er verdient Millionen. Und Millionen Menschen schauen ihm dabei zu, mehr als fünfzig Jahre lang. Sieben Minuten dauert sein Auftritt, das ist sein Leben. Reinhold Batberger erzählt eine Familiengeschichte, die Geschichte einer Weltkarriere, die Geschichte des Lebens und der Kunst des Jongleurs Francis Brunn (1922 - 2004). Zum ersten Mal jonglieren die Geschwister Franzl und Lotte Brunn aus Aschaffenburg auf der Bühne einer Turnhalle. Bereits zwei Jahre später werden sie in Berlin gefeiert. Nach dem Krieg gehören Las Vegas, Paris, London, wo Francis Brunn 1963 zusammen mit den Beatles vor der englischen Königin auftritt, zu den wichtigsten Stationen des Rastelli-Nachfolgers. Mit Frank Sinatra, Dean Martin, Sammy Davis jun. steht er auf der Bühne, mit Judy Garland und Marlene Dietrich geht er auf Tournee, Elvis Presley sieht ihn jonglieren und möchte ihn in seiner Show haben. Viel später, in den 1980er Jahren verhelfen die Gründer des Frankfurter »Varieté Theaters Tigerpalast« der vergessenen Jongleurslegende zurück auf die Bühne. Noch mit achtzig begeistert er das Publikum mit seiner Show INCOGNITO. In den letzten Jahren des Artisten treffen sich Francis Brunn und Reinhold Batberger, um über das Jonglieren zu sprechen, das für den Jongleur von seinem Leben nicht zu trennen war. Batbergers Der Jahrhundertjongleur erzählt und dokumentiert ein exemplarisches Künstlerleben des 20. Jahrhunderts.