Albert Ostermaiers neue Gedichte kommen gerade zur rechten Zeit, da sie dringlich, bildkräftig und mit ungeheurer Intensität davon erzählen, »was das / war die zukunft und wie wir sie / zurückgewinnen«. Gegen die zähflüssige Monotonie der Corona-Gegenwart, gegen die Quarantäne des »ich lebe / in anführungszeichen« setzt er quicklebendige Gedichte, die den Alltag erhellen, wie aus dem Nichts Zuversicht zaubern und zum Aufbruch verlocken: »der / horizont setzt seine sieben / segel«. Den Zumutungen der Zeit begegnet er hier mit erfrischendem Eigensinn (»die welt ist aus den fugen du / aber sagst wir fügen uns nicht«) und ansteckender Lebenslust (»schau nur über dein herz ist / gras gewachsen roll es ein / und rauch es«). Und ganz nebenbei entwirft er eine neue Arithmetik der Liebe, die nicht nur die Gesetze der Mathematik außer Kraft setzt.
Albert Ostermaier Knihy






abtropfen wenn unsre lippen augen haben hör besser auf mich anzusehen & schmink dir diese blicke ab die an mir kleben bleiben werd ich nie was soll die augenwischerei uns bindet nur die haut & die hat sich genug erregt lass mich dich trösten kann ich nicht zum weinen hab ich nur spucke übrig
Die Handlung beschäftigt sich mit der kritischen Auseinandersetzung der künstlerischen Produktion und den Mechanismen des modernen Kulturbetriebs. In Ostermaiers Drama "Radio Noir" wird eine verführerische Nighttalkerin zum Sprachrohr für Aufrufe zu Anarchie und Selbstzerstörung. Die Geschichte hinterfragt die Grenzen zwischen Realität und Illusion und bietet einen faszinierenden Einblick in die kulturellen Strömungen der 90er Jahre.
Albert Ostermaier, ein junger Lyriker und Dramatiker in der Tradition von Brecht und Toller, ist bekannt für Gedichte, die emotional berühren. Seine neuen Gedichte aus der "harten Gegenwart" vereinen kraftvollen Übermut und zärtliche Brechungen und zeigen fremde Eindrücke hautnah.
In dem Theaterstück "In memoriam Willy Zielke" von Ostermaier wird die umstrittene Figur Leni Riefenstahl beleuchtet. Es wird hinterfragt, ob sie nur eine Künstlerin war oder auch Täterin im NS-Regime. Das Stück thematisiert ihre Beziehung zu Willy Zielke, der durch seine Filmkunst bekannt wurde und tragische Schicksalsschläge erlitt.
Albert Ostermaier spielt meisterhaft mit der Sprache, vereint Ernsthaftigkeit und Humor. Seine Gedichte bieten einen einzigartigen Zugang zum Weltfußball und dessen prägenden Figuren. Sie sind abwechslungsreich und kurzweilig und zeigen, dass Lyrik eine besondere Perspektive auf das Geschehen auf dem Rasen eröffnet.
Ostermaiers Gedichte erforschen das Innere des Menschen und folgen dem Rhythmus von Herzschlag und Atemnot. Sie spielen in den Peripherien und thematisieren Stillstand und Wünsche. Die Texte reflektieren eine politische Sehnsucht und die Suche nach Verbindung, während sie die verletzlichen Nerven ansprechen.
Albert Ostermaier, der Torwart der deutschen Autoren-Nationalmannschaft, behandelt Fußball mit leidenschaftlicher Hingabe. In seinen Texten, darunter die »Ode auf Kahn«, reflektiert er Tragödien und Triumphe des Spiels und zeigt, wie persönlich ein Torwart alles nimmt. Ein tiefgründiger Blick auf die Welt des Fußballs.
Polar ist eine Hommage an das französische Kino der sechziger und siebziger Jahre. Albert Ostermaier taucht hier, im Gedicht, die Welt in ein kaltes Licht, das den Menschen, Beziehungen und Dingen eisigscharfe Konturen verleiht. Das kühle französische Kino hat jedoch bei aller Schärfe immer auch von Sehnsucht gehandelt und davon, wie Gefühle verwischen, was klar vor Augen steht. Für eine gewisse Stimmung im Hollywood der Kriegs- und Nachkriegsjahre haben die Franzosen den Ausdruck film noir geprägt und die Düsternis in der Schattenwelt der Vorbilder in andere Farbtemperaturen überführt, in ein bläuliches Licht, das mit den grauen Pariser Dächern harmoniert. All ihre Filme haben sich weniger durch Erzählmuster definiert als durch ihre Atmosphäre. Albert Ostermaiers Gedichte erzählen davon, was diese Filme und ihre Geschichten mit uns anstellen, wie sie in uns weiterwirken und welche Abdrücke sie in unserem Empfinden hinterlassen. Weil sie den seltsamen Wegen nachspüren, mit denen die Bilder uns in ihren Bann schlagen.