Die europäischen Herrscher und ihre Gesandten bestimmten am sogenannten Wiener Kongress die Neuordnung Europas nach den Napoleonischen Kriegen. Der Band gibt mit einer Fülle an eindrucksvollen Kunstwerken einen spannenden Einblick in die Diplomatie und Politik, Kunst und Kultur sowie das gesellschaftliche Leben während des zehnmonatigen Kongresses. Von September 1814 bis Juni 1815 war Wien das Zentrum Europas: Zwei Kaiser, fünf Könige sowie zahlreiche Fürsten und Diplomaten aus beinahe allen Teilen des Kontinents fanden sich in der Metropole zu diplomatischen Verhandlungen ein. Begleitet wurde die gewaltige Neugründung Europas von Bällen, Festen, Schlittenfahrten und Empfängen, ebenso von Theateraufführungen und Musikveranstaltungen. Künstler aus aller Welt kamen in die Kaiserstadt, die Kunstproduktion erlebte eine Blüte. Neueste internationale Forschungsergebnisse beleuchten in dem prachtvoll bebilderten Band die wichtigsten Aspekte dieses Schicksalsmoments in der Geschichte, der ganz Europa in Atem hielt.
Sabine Grabner Knihy






Mehr als Biedermeier
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Die Kunstwerke des Klassizismus, der Romantik und des frühen Realismus bilden den Kernbestand der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien, die Meisterwerke der österreichischen und internationalen Kunst umfasst. Der Band erscheint zur Neupräsentation im Oberen Belvedere. Um 1800 war Wien eines der bedeutendsten Kunstzentren Europas, maßgeblich gefördert durch das Interesse des Kaiserhauses an der Kunst. Friedrich Heinrich Füger steigerte den internationalen Ruf der Wiener Akademie, während Josef Rebell, aus Italien geholt, den Weg zur realistischen Landschaftskunst ebnete. Johann Peter Krafft, der in Paris studierte, brachte eine erzählerische Darstellungsform ein. Diese Künstler zeigen, dass der Begriff 'Wiener Biedermeier' für die österreichische Malerei nicht zutrifft. Ihre Werke belegen einen bemerkenswerten Realismus, der die Licht- und Schattenseiten des Lebens ehrlich darstellt und die ausgeprägte Beobachtungsgabe der Wiener Maler widerspiegelt. Eine Auswahl von 42 Gemälden in diesem Band bietet einen Überblick über die Wiener Malerei dieser Zeit. Zudem berichtet eine ausführliche Abhandlung über die Geschichte der Sammlung, die ihren Ursprung in der Kaiserlichen Gemäldegalerie und der staatlichen Modernen Galerie hat.
Der Maler Josef Danhauser
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Josef Danhauser zählt zu den am häufigsten genannten Namen, wenn es um die Malerei der Biedermeierzeit in Wien geht. DER REICHE PRASSER und die KLOSTERSUPPE sind nahezu jedem an dieser Kunstepoche Interessierten bekannt, ebenso seine Kinderszenen oder die HUNDEKOMÖDIE. Danhausers Qualität liegt in der Fähigkeit, im Bild eine Geschichte zu erzählen. Die Inhalte entnahm er den Schriften der Weltliteratur. Indem er diese aktualisierte, schuf er ein Bild seiner Zeit. Danhausers Schilderungen vermitteln einen Eindruck vom Leben des gehobenen Bürgertums, von den Vergnügungen ebenso wie vom zeitgenössischen Einrichtungsstil. Die vorliegende Publikation ist der erste Band der Reihe BELVEDERE WERKVERZEICHNISSE, die sich die wissenschaftliche Erforschung bedeutender österreichischer Künstler zum Ziel gesetzt hat.
Aufgeklärt bürgerlich: : Porträts von Gainsborough bis Waldmüller 1750-1840
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Die Porträtmalerei bedeutender Kunstzentren wie Frankreich und England verbindet sich mit der Kunst der Bildnismaler in Wien zu einer opulenten Schau internationaler Meisterwerke, die die Entwicklung des europäischen Porträts um 1800 repräsentiert. Dabei wurden individuelle Merkmale des Dargestellten oft „ausgetauscht“. Der aggressive Porträtstil von Franz Xaver Messerschmidt und die veristische Wachsskulptur der Aufklärung bilden den Ausgangspunkt für die klassizistische Porträtauffassung, die in den frühen Realismus des 19. Jahrhunderts und die Zeit des Biedermeiers übergeht. Diese Entwicklung wird anschaulich durch Gemälde von Friedrich Heinrich Füger, einer Schlüsselfigur an der Wiener Akademie, und Johann Baptist Lampi d. Ä. verdeutlicht, der an Höfen in Wien, Warschau und St. Petersburg tätig war. Werke der geschätzten Malerin Angelika Kauffmann und des in Wien und Rom wirkenden Friedrich von Amerling gipfeln in den Bildern von Ferdinand Georg Waldmüller, der durch seine charakteristische Kunst herausragt. Französische Einflüsse zeigen sich in Arbeiten von Jacques Louis David, François Gérard und Jean-Antoine Houdon sowie von Elisabeth Vigée-Le Brun, die nach der Französischen Revolution zwei Jahre in Wien verweilte. Englische Künstler wie Joshua Reynolds und Thomas Gainsborough stellten bereits im 18. Jahrhundert eine neue Privatheit zur Schau, die entscheidend für die Wiener Porträtmalerei wurde.

