Er war Film-, Theater- und Hörspielregisseur: Max Ophüls, eigentl. Max Oppenheimer (1902–1957). Seinen Durchbruch als Filmregisseur erlebt Ophüls 1932 mit der Schnitzler-Verfilmung „Liebelei“. Als Jude wird Ophüls 1933 von den Nazis aus Deutschland vertrieben. Er flieht nach Frankreich, das seine zweite Heimat wird, aus der ihn der Krieg wieder vertreibt; 1941 muss er erneut vor den Nazis flüchten, diesmal in die USA, nach Hollywood. 1949 kehrt er nach Frankreich zurück, nun ein französischer und kosmopolitischer Regisseur, der es als seine Aufgabe ansieht, zur Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich und zwischen Deutschen und Juden beizutragen. Nach ihm ist der Max-Ophüls-Preis benannt, der seit 1980 jährlich in Saarbrücken im Rahmen des gleichnamigen Festivals an deutschsprachigen Filmnachwuchs verliehen wird.
Helmut G. Asper Knihy






Bei Universal waren über Jahrzehnte hinweg Emigranten in führenden Positionen als Produzenten, Regisseure und Drehbuchautoren tätig. Robert Siodmak debütierte im Horror-Genre und wurde nach dem Erfolg seines Kriminalfilms PHANTOM LADY zum führenden Regisseur des Studios für Film noir. Sein Bruder Curt Siodmak prägte die Horror-, Mystery- und Science-Fiction-Filme entscheidend mit, indem er über ein Dutzend Filme schrieb und den Wolf Man als neuen Horrorcharakter schuf. Die Musical- und Komödienproduktion zwischen 1936-1949 wurde von Joe Pasternak, Henry Koster und Felix Jackson geprägt, die für über zwei Dutzend A-Film-Produktionen verantwortlich waren, darunter mehrere Marlene-Dietrich-Filme. Douglas Sirk etablierte sich ab 1950 als wichtigster Hausregisseur, dessen Melodramen das Image des Studios maßgeblich beeinflussten. Zudem arbeiteten zahlreiche emigrierte Schauspieler, Drehbuchautoren und B-Film-Regisseure bei Universal. Das Buch untersucht, wie diese Filmkünstler ihre im deutschen Tonfilm entwickelten Genres und ästhetischen Konzepte an den amerikanischen Geschmack anpassten. Es beschreibt auch den Einfluss der unterschiedlichen Produktions- und Rezeptionsbedingungen auf die ästhetischen Vorstellungen der Exilanten und die Auswirkungen ihrer Exilerfahrungen auf ihre Filme.
Nachrichten aus Hollywood, New York und anderswo
Der Briefwechsel Eugen und Marlise Schüfftans mit Siegfried und Lili Kracauer. Eingeleitet und kommentiert von Helmut G. Asper. Ergänzt mit Briefen Eugen Schüfftans an Berthold Viertel sowie Beiträgen von Kathinka Dittrich, Pierre-Damien Meneux und Robert Müller
Der Filmhistoriker Siegfried Kracauer und der Kameramann Eugen Schüfftan waren persönlich befreundet. Sie hatten sich im Exil, auf der Flucht nach Amerika, während der gemeinsamen Reise auf dem Flüchtlingsschiff 'Nyassa' kennen gelernt, mit dem sie am 25. April 1941 in New York gelandet waren. Kracauer konnte schon bald die Arbeit an seiner Filmgeschichte 'From Caligari to Hitler' fortsetzen, während Schüfftan sich bemühte, einen Job als Kameramann in Hollywood zu bekommen. Mit der Übersiedlung Schüfftans nach Hollywood Ende 1941 setzt der Briefwechsel ein, der überwiegend aus der Zeit bis 1952 stammt und ein eindringliches Porträt der Arbeit und der beruflichen und privaten Sorgen der beiden Exilanten in New York und Hollywood zeichnet. Ergänzt wurde die Korrespondenz durch zwei Briefe Schüfftans an den Schriftsteller und Regisseur Berthold Viertel und Kracauers Filmtreatment 'Jacques Offenbach', das hier erstmals veröffentlicht ist und das Schüfftan versuchte, in Hollywood zu produzieren. Da er nicht Mitglied in der amerikanischen Kameraleute-Gewerkschaft werden konnte, reiste er schon bald nach Kriegsende auf der Suche nach Arbeit ständig zwischen Europa, Kanada und USA hin und her, worüber dieser Briefwechsel Aufschluss gibt. Weitere Dokumente zu Kracauer und Schüfftan sowie Beiträge über Schüfftans Kameraarbeit im Exil und eine persönliche Erinnerung an ihn ergänzen den Briefwechsel.
In der einzigen über einen längeren Zeitraum erscheinenden Tageszeitung der deutschen Emigration, dem Pariser Tageblatt (1933-1936)/Pariser Tageszeitung (1936-1940) spielte der Film eine große Rolle; es gab eine wöchentliche Filmseite, und daneben zahlreiche Kritiken und Berichte auch in anderen Sparten. Schwerpunkte der Berichterstattung waren dabei die Arbeit der deutschen Filmemigranten in Europa und USA und die politische und wirtschaftliche Entwicklung des Films im «Dritten Reich». Ausführlich berichtet wurde auch über die Anfänge des Films in Palästina und die Blüte des jiddischen Films in der Mitte der 30er Jahre. Prominente Autoren und Journalisten, wie z. B. PEM, Manfred Georg, Hans Siemsen, Max Kolpe und Klaus Mann schrieben hier über den Film. Die Bibliographie der Filmseite und der Filmnachrichten und die ausführlichen Register sollen die wichtige Quelle für Filmgeschichte und Exilforschung erschließen helfen.