Karl Georg Zinn Knihy




![20 [Zwanzig] leichte Themen aus der allgemeinen Volkswirtschaftslehre](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/0.jpg)

Die kapitalistische Produktionsweise setzte die seit Beginn der Zivilisationsgeschichte institutionalisierten Ausbeutungs- und Spaltungsverhältnisse fort, wenn auch in einer durch die Industrie veränderten Form der 'Bewegungsgesetze des Kapitals'. Die industriekapitalistische Wachstumsdynamik wird inzwischen ausgebremst. Damit zeichnet sich in den hoch entwickelten Volkswirtschaften der Übergang zu einer nachindustriellen Phase ab. Ein Kapitalismus ohne Wachstum wirft die Frage auf, ob sich katastrophenartige Krisen einstellen werden oder vermeiden lassen. Dabei ist der Rückgriff nicht nur auf die Stagnationsprognosen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geboten. Die verdrängte Traditionslinie des 'bürgerlichen' Marktinterventionismus als Gegenposition zur Glaubenslehre der Selbststeuerung der freien Marktwirtschaft birgt Erkenntnisse, die für einen regulierten Kapitalismus leitend sein könnten. Auf historisch längere Sicht wird jedoch auch ein 'Reformkapitalismus' den Menschheitsproblemen nicht gerecht werden können, sodass sich eine nachkapitalistische Gesellschaft am geschichtlichen Horizont abzeichnet – eine Marktwirtschaft ohne Kapitalismus.
'Vorausberechnungen zur Bevölkerungsentwicklung erstrecken sich auf Jahrzehnte und gelten dennoch als relativ zuverlässig. Da die Veränderungen der Bevölkerungszahl und der Bevölkerungsstruktur wesentlichen Einfluss auf sozialökonomische Prozesse haben, erscheinen die aus der Demografie herzuleitenden sozialökonomischen Konsequenzen ebenfalls relativ treffsicher. Die Diskussion über die Frage ›Wie sicher sind die Renten‹ brachte das auch ins öffentliche Bewusstsein. Doch die Konzentration auf ein bloßes Detail des demografischen Wandels, auf den Anstieg des so genannten Altenquotienten, bedeutet eine bedenkliche Blickverengung. Der demografische Vorausblick auf eine entferntere Zukunft müsste schon die ganze Breite des Phänomens erfassen, um den aufkommenden Problemen sachgerecht zu begegnen. Damit kämen dann auch die weitaus brisanteren Konfliktpotenziale ins Blickfeld, die durch die globale ›demografische Spaltung‹ in schrumpfende und noch stark anwachsende Gesellschaften hervorgerufen werden.'
Die Keynessche Alternative
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Karl Georg Zinn präsentiert eine tatsächliche keynesianische Alternative zur gegenwärtigen sozial gespaltenen Gesellschaft, die er als Neofeudalismus bezeichnet. Der Vorwurf, Keynes' Theorie beschränke sich auf kurzfristige Probleme, zeugt von Unkenntnis und ideologischer Verkürzung. Für Keynes ist antizyklische Defizitpolitik, also staatliche Kreditaufnahme zur Erhöhung von Ausgaben, lediglich eine Notfallmaßnahme in Krisenzeiten. Vorrangig strebt er eine langfristige Stabilisierung des Vollbeschäftigungsniveaus durch ein gesamtwirtschaftliches Investitionsbudget an, was Neoliberalen als Horrorvorstellung gilt. Keynes befürwortete eine „umfassende gesellschaftliche Steuerung“, die die Vorauskoordination von öffentlichen und privaten Investitionen umfasst, ohne jedoch die Verstaatlichung von Unternehmen zu fordern. Zinn knüpft an Keynes' revolutionäre Überlegungen zur Sozialphilosophie an und beleuchtet die sozialökonomische Langfristperspektive sowie gesellschaftspolitische und ethische Aspekte. Themen wie Bedürfnisse als Basis des Wirtschaftens, Wirtschaftsethik, interkulturelle Unterschiede und die Rolle des Kapitalismus werden behandelt, um ein umfassendes Bild der Herausforderungen und Möglichkeiten in der heutigen Zeit zu zeichnen.
Warum es der wirtschaftlichen Entwicklung schadet, wenn die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer und durch erhöhte Massensteuern noch weiter belastet werden; warum die sogenannten Reformen die Krise der Sozialsysteme noch verschärfen; warum die neoliberalen Heilsversprechen nicht aufgehen, Lohnabbau und Arbeitszeitverlängerung nichts gegen die Arbeitslosigkeit bewirken und immer neue Steuerentlastungen der Unternehmen keine Arbeitsplätze schaffen; warum die Globalisierung, wie sie derzeit betrieben wird, zu globaler Kapitalvernichtung und Verschwendung führt: Um die Ursachen der gegenwärtigen ökonomischen und sozialen Probleme aufzudecken und zu zeigen, wo ernsthafte Lösungsversuche ansetzen müßten, rückt Karl Georg Zinn die grundlegenden Mechanismen der kapitalistischen Wirtschaft in den Mittelpunkt. Damit bietet er auch eine fundierte Kritik am wirtschaftspolitischen Zeitgeist und zugleich eine lebendige und gut verständliche Einführung in die politische Ökonomie der Gegenwart.