Jutta Held Knihy






Die detaillierten Analysen der sozialgeschichtlichen Zusammenhänge der Kunst führen dem Leser anschaulich vor Augen, wie die Künstler der verschiedenen Epochen auf die Krisen, Umbrüche und Unsicherheiten ihrer Zeit reagierten, politische Einstellungen und soziale Hoffnungen formulierten und darstellten. Dieses Buch hilft dem interessierten Leser, mehr aus den Gemälden der großen Meister herauszulesen als nur das Offensichtliche.
Bis 1733 läßt sich die Spur von Goyas Vorfahren in Zaragoza, der Stadt, in der er aufwuchs, zurückverfolgen. Seit diesem Jahr war Pedro Goya, der Großvater des Malers, als Notar in der aragonesischen Hauptstadt ansässig. Möglicherweise war er baskischer Herkunft und erst in diesem Jahr aus unbekannten Gründen nach Zaragoza umgesiedelt. Er besaß ein Haus in der Pfarrgemeinde S. Gil, gegenüber dem Stift von S. Lorenzo und dem Haus eines Seidenhändlers - das heißt, er wohnte in einem „guten“ Stadtviertel. Der Vater des Malers, José Goya, war einer der angesehensten Vergolder von Zaragoza. Er gehörte zu den vierzehn Meistern, die die Vergolderzunft bildeteten.
Der sechste Band »Kunst und Politik« bewegt sich zwischen zwei Gegenstands- und Diskussionsbereichen, die zunächst voneinander unabhängige Genealogien aufweisen. Sie werden kurz skizziert, um den Ort konkretisieren zu können, wo ihre Historien einander berühren. Diese wechselseitigen Verstärkungen oder Schnittpunkte - zwischen der Bestimmung von Judentum und jüdischer Kunst im 20. Jahrhundert einerseits und den Geschichtskonstruktionen der Museen unterschiedlichen Typs andererseits - sind das Thema der Beiträge dieses Bandes.
Mit diesem Studienbuch legen die Autoren eine systematische, zugleich kritisch und historisch argumentierende Einführung in das Fach Kunstwissenschaft / Kunstgeschichte vor, die dem Leser grundlegende Kenntnisse der Gegenstandsbereiche, Ordnungssysteme, Methoden und Diskussionsfelder der Disziplin vermittelt. Aus dem Inhalt: - Was ist Kunst? - Die räumliche und zeitliche Dimension der Kunstgeschichte - Das soziale System der Kunst - Vermittlung und Erhaltung von Kunst (Museum, Denkmalpflege) - Das Kunstwerk (materieller Charakter, "Inhalt" und "Form", "Komposition") - Das Problem des Stils - Grundlagen und Perspektiven der Bildanalyse - Aktuelle Theorien und Methoden der Kunstgeschichte (Quelle: Buchhandel.de)
Gab es den modernen Intellektuellen bereits in der Frühen Neuzeit, der kritisch und distanziert, unabhängig von den Machtpositionen seiner Zeit, allein der Wahrheit und seinem Gewissen verpflichtet ist oder engagiert die Sache der sozial Schwachen vertritt? Die Fallstudien, die hier vorgestelt werden, untersuchen die Praxis- und Konfliktfelder, in denen sich moderne Intellektualität herausbilden konnte, darunter den Bereich der neuen Medien, des modernen Staates, einer Gesellschaft, die die konfessionellen Gräben zu überwinden trachtete und sich als Nation zu definieren begann, und nicht zuletzt das Spannungsfeld zwischen Zentrum und Peripherie innerhalb der alten Kirche, das mit dem neuen Dominanzanspruch der römischen Kirche an Brisanz gewann. Gerade dort, wo sich neue Entwicklungen anbahnen, ist die innovative Kraft der Intellektuellen gefragt, ihre Fähigkeit, berufliche und ständische Grenzen gedanklich und praktisch zu überschreiten. Selbst eine intellektuelle Boheme findet ihren Ort und wird beachtet, da sie dazu beiträgt, traditionelle Fixierungen zu lockern. Das gilt auch für die Stimme von Frauen, die sich vor allem in Frankreich Gehör zu verschaffen wissen. Außerhalb oder an den Rändern der alten Institutionen agieren diese modernen Geister, häufig den Naturwissenschaften verbunden, jedenfalls dem Experiment und der Empirie zugeneigt. Wenn auch der emphatische und universalistische Begriff des Intellektuellen, der dem 19. und 20. Jahrhundert zugehört, keine Bestätigung in der Frühen Neuzeit findet, so sind doch die Neugier und der Drang, soziale und gedankliche Barrieren zu überschreiten, sowie ein latentes Dissidententum moderne Züge, die auch über das humanistische, noch autoritätsfixierte Gelehrten hinausgehen.
Das Feld, in dem Kultur und Politik ineinandergreifen, ist in dem letzten Jahrzehnt rigoros umstrukturiert und damit das Gesicht der Städte in erheblichem Maße verändert worden. In immer schnelleren Schüben der Modernisierung wird der öffentliche Raum, eine Errungenschaft des Bürgertums, den wirtschaftlichen Privatinteressen geopfert. Die „event“-Kultur greift in die historische Substanz der Städte ein und droht sie auszuhöhlen. Eine immaterielle Kommunikationskultur, beweglich und ohne Dauer, beginnt, die stabile Denkmalkultur der Vergangenheit zu ersetzen. Die Beiträge in diesem Band bieten exakte und facettenreiche Analysen der Kultur und Kulturpolitik, die diese Veränderungen hervorbringen, reflektieren und auf sie reagieren. Es werden Großstädte Europas, der USA, Lateinamerikas, Israels, der ehemaligen Sowjetunion und Afrikas untersucht und in lebendigen Porträts ihre aktuellen Probleme dargestellt.