Was unterscheidet die psychische Gestaltung der Kinder von jener der Jugendlichen? Was sind optimale Umwelten für eine produktive Adoleszenz? Wie können Lehrer, Eltern und Psychologen auf so genannte Risikoentwicklungen eingehen? Diese Fragen bilden den Hintergrund dieses Lehrbuches, in dem der Übergang von der Kindheit in die Adoleszenz in drei Perspektiven beschrieben wird, in der endogenen, der kontextuellen und der handlungstheoretischen. Entwicklung im Jugendalter wird so als Werk der Natur, der Gesellschaft und der Person selber beschrieben und erklärt. Das Lehrbuch bietet eine systematische Darstellung der Forschung zu Entwicklungsprozessen im Jugendalter, um sowohl Psychologen als auch Pädagogen an den modernen Stand des Wissens zur Adoleszenz heranzuführen. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Helmut Fend ist emeritierter Professor für Pädagogik und Pädagogische Psychologie an der Universität Zürich.
Das Bildungswesen kann ähnlich wie die Wirtschaft in einem guten oder schlechten Zustand sein. Dies kann für das gesamte Bildungssystem als auch für einzelne Bereiche gelten. Vertrauen oder Mißtrauen können sich auf das System, auf einzelne Schulen oder die Lehrer richten. Der Autor nutzt die Grundlage von 25 Jahren eigener Schulforschung, um die Konturen von Qualität im Bildungswesen zu schärfen. Über die Beschreibung von Schulen in verschiedenen Ländern wird plastisch sichtbar, wo Schulen Lebensräume des Lernens und Lebens sind, in denen sich jungen Menschen ausdrücken und ihre Stärken entfalten können. Als Kern wird dabei sichtbar, daß auf drei Ebenen Qualität beeinflußt wird. Auf der Systemebene werden die Rahmenbedingungen geschaffen. Sie werden auf der Ebene der einzelnen Schule in Lebens- und Lernräume für Kinder und Jugendliche umgesetzt. Der einzelne Lehrer kann noch Entscheidendes zur Qualität der Schulzeiterfahrung von jungen Menschen beitragen. Die detaillierten Schuluntersuchungen, die hier vorgestellt werden, machen die Schwachstellen und die Stärken der deutschsprachigen Bildungssysteme sichtbar. Die Erkenntnisse der empirischen Schulforschung der letzten Jahre werden so für bildungspolitische Optionen wie Marktorientierung, Kundenorientierung und Autonomie umgesetzt und in eine ganzheitliche Sicht der Qualität des Bildungswesens eingebettet. Aus dem Inhalt: Erster Teil: Schulqualität Fallstudien zur Schulqualität: Wie gut können Schulen sein? Anschauungsunterricht in verschiedenen Ländern. Die deutschsprachige Forschung entdeckt die Qua- lität der Einzelschule. Schulklima-Forschung: Verschiedene Interessen, verschiedene Sichtweisen - Lehrer, Eltern und Schüler (1973). Geschichte und Gegenwart: Die Entstehung von Qualitätsbewußtsein in der Reformpädagogik und heute. Versuche zu verstehen: Warum kommt es zu guten und belasteten Schulen? Zweiter Teil: Systemqualität Nicht auf die einzelne Schule, auf die Gesamtgestaltung des Bildungswesens kommt es an: die strukturell- organisatorische Ebene und die Schulebene. Erst im Vergleich zeigt sich das Eigene: Leistungsfähigkeit von Bildungssystemen im in- ternationalen Vergleich. Erzieherische Wirkungen im deutschen und schweizerischen Bildungswesen: Die klaren Nachteile des deutschen Bildungswesens. Die Inhalte nicht vergessen: Qualität der Schule als Bildungs- und Erfahrungsraum. Dritter Teil: Lehrerqualität Entscheidet sich alles im „Mikrobereich“ der Lehrer-Schüler-Interaktion? Wie wichtig ist die Qualität des Lehrers? Gute Lehrer unter heutigen Lehrbedingungen: Konsequenzen für ein zukünftiges Lehrerleitbild. Vierter Teil: Bildungspolitische und pädagogische Positionen Ordnungspolitische Konzepte: Was erzeugt langfristig Qualität im Bildungswesen? Gestaltungsmöglichkeiten von Bildungssystemen und Einzelschulen. Hinweis zu den Instrumenten. Literatur.
Das Buch führt in die Grundlagen von Sozialisation, Erziehung und Bildung ein, indem es den Umgang mit heranwachsenden Menschen in verschiedenen Gesellschaften und zu verschiedenen Zeiten in systematisch vergleichender (mit dem Blick auf andere Kulturen) und historisch-kritischer (mit Blick auf unsere eigene Geschichte) Weise untersucht. Aufgezeigt wird, wie und warum in der abendländischen Kulturgeschichte aus wenig strukturierten alltäglichen Umgangsweisen immer durchdachtere Erziehungsformen entstanden, die eine umfassende Gestaltung des Menschseins im Auge haben. Kurz: Eine zunehmende Methodisierung von Erziehung wird erkennbar. Ein zweiter Entwicklungsstrang weist über die zunehmende methodische Zurichtung des Menschen hinaus und führt auf den Entwicklungspfad einer zunehmenden Humanisierung der Reaktionen der Erwachsenen auf die kindliche Entwicklung. Wer heute Erziehungswissenschaften studiert, sollte die historischen Wege der Methodisierung von Erziehung und Unterricht und die Tendenzen ihrer Humanisierung kennen. Dieses Wissen ist kein Selbstzweck, sondern schärft den Blick für heute mögliche und praktizierten Formen erzieherischen Handelns. Ausgebildet wird darüber die Fähigkeit zur systematischen Reflexion und kritischer Analyse erzieherischer Prozesse als Kernkompetenz für diejenigen, die im Bildungsbereich tätig sein werden.
Wie bedeutsam ist die Lebensphase Jugend im Lebenslauf? Werden hier die sprichwörtlichen Weichen fürs spätere Leben gestellt oder ist sie nur eine „Durchgangsphase“ ohne nachhaltige Bedeutung? Das Buch befasst sich mit zentralen Fragen der Prognose, der Stabilität und des Wandels in der Entwicklung vom Jugend- ins Erwachsenenalter. Vorgestellt werden zentrale Ergebnisse zur beruflichen, sozialen, kulturellen und gesundheitlichen Entwicklung von über 1500 Personen, die vom 12. bis zum 35. Lebensjahr im Rahmen der LifE-Studie (Lebensverläufe ins frühe Erwachsenenalter), einer der längsten prospektiven Entwicklungsstudien im deutschsprachigen Raum, untersucht wurden. Gemessen am überaus langen Zeitraum ergeben sich überraschende Hinweise auf die Vorhersagekraft und die Stabilität von Erfahrungen und Orientierungen aus dem Jugendalter.
Systemsteuerung, Schulentwicklung und Unterrichtsqualität
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Nach der „Neuen Theorie der Schule“ und der „Geschichte des Bildungswesens“ legt Fend jetzt mit „Schule gestalten“ ein weiteres zukunftsweisendes Lehrbuch vor. Im Zentrum steht das Konzept, die drei entscheidenden Gestaltungsebenen des Bildungswesens zusammen zu denken: die Ebenen der Systemsteuerung, der Schulentwicklung und der Unterrichtsgestaltung. Damit bietet das Buch einen Überblick dazu, „wie man Schule macht“, der für eine neue Lehrerbildung die lang erwartete professionelle Grundlage bietet - und so auch als moderne Einführung in die Schulpädagogik gelesen werden kann.
Die Einführung in die Geschichte des Bildungswesens macht in Grundzügen die Bewegungen und 'Sattelzeiten' sichtbar, die zu den Besonderheiten eines modernen Bildungssystems geführt haben. Geleitet von der These Max Webers vom abendländischen Sonderweg werden die großen Linien der Entstehung des Bildungswesens als institutionellem Akteur der 'Menschengestaltung' nachgezeichnet. Einmal mehr wird deutlich, dass die Geschichte der modernen Bildungssysteme ein bedeutender Teil der Kulturgeschichte des Abendlandes ist.
Aufbauend auf einem zwölfjährigen Forschungsprojekt wird der Übergang von der Kindheit in die Jugendphase beschrieben. Etwa 2.000 Kinder wurden ab der sechsten Klasse fünfmal bis zur zehnten Schulstufe getestet. Eltern waren zweimal, Lehrer dreimal an der Untersuchung beteiligt. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, ein plastisches Bild heutiger Wandlungen des Kindes zum Jugendlichen zu vermitteln und zu deuten. Dabei zeigt sich der faszinierende Charakter dieses 'Zwischenlandes'. Andererseits ist diese Altersphase zweifelsfrei auch eine Zeit des erhöhten Risikos. Welches nun die Ursachen und Hintergrüne für Risikoentwicklungen (Rauchen, Alkohol, unkontrollierter Ausgang, frühzeitliche Sexualkontakte) sind, wird in dieser Arbeit umfassend untersucht