Dieses Buch widmet sich in seinem ersten Hauptteil der Ausbreitung der Reformation in der Kirche Südosteuropas von der Adria, Venedig und Istrien im Westen über die südslawische Region von Kroatien und Slowenien bis zum Königreich Ungarn im Donauraum und Siebenbürgen im Osten. Das gleichzeitige Vordringen des türkisch-osmanischen Imperiums in dieses Gebiet bis zur Belagerung Wiens 1529 und die ständigen Türkenkriege werden dabei in ihrer Auswirkung auf Reich, Kirche und Reformation hervorgehoben. Der zweite Hauptteil "Weltgeschichte und Heilsgeschichte" betrachtet das Reformationsgeschehen in seinem Zusammenhang mit dem weltpolitischen Zeitgeschehen, vor allem der türkischen Invasion, und seiner heilsgeschichtlichen Deutung Luthers und der Schweizer Reformatoren, vor allem nach der türkischen Eroberung Konstantinopels 1453 unter dem Einfluß der byzantinischen Geschichtsschreibung auf den Humanismus der Renaissance. Ein zusätzliches Kapitel vermittelt einen Eindruck von der Darstellung der "Türkenfrage" in der Bildpublizistik der Reformationszeit. Der Epilog ist ein Ausblick auf das Werden der Aufklärung, ausgelöst vom Umsturz des antiken Weltbildes durch Kopernikus 1543, entfaltet in der britischen Physikotheologie, was schließlich zur Entmythisierung von Luthers eschatologischer heilsgeschichtlicher Deutung der Türken führte.
Gottfried Mehnert Knihy
![Programme evangelischer Kirchenzeitungen im 19. [neunzehnten] Jahrhundert](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/0.jpg)




Der in Dresden 1927 geborene Autor schreibt seine Kindheits- und Jugenderinnerungen vor dem Hintergrund seiner Familiengeschichte und der Zeitgeschichte von den letzten Jahren der Weimarer Republik bis zum Entstehen der Bundesrepublik. Er erzõhlt nachhaltig gebliebene Erlebnisse. So schildert er seine kindlichen Eindr³cke der beginnenden Nazizeit im sozialen und familiõren Umfeld und in der Schule. Der Kriegszeit mit dem Erleben der Dresdner Bombennacht am 13./14. Februar 1945 widmet er einen lõngeren Abschnitt. Schli
Jüdische Wissenschaft im Dialog mit evangelischer Theologie
- 169 stránek
- 6 hodin čtení
Gottfried Mehnert hat in diesem Band Studien und Aufsätze zur christlich-jüdischen Wechselbeziehung zusammengestellten, die - mit zwei Ausnahmen - in den Jahren seines "Ruhestands" seit 1990 in Marburg entstanden sind. Der erste Teil ist der Auseinandersetzung jüdischer Gelehrter und Rabbiner mit Adolf von Harnacks berühmten Vorlesungen des Jahres 1900 über "Das Wesen des Christentums" gewidmet. Im Zentrum steht dabei der Berliner Rabbiner Dr. Joseph Eschelbacher, der die umfangreichste und gründlichste Auseinandersetzung mit Harnack verfasst hat. Der zweite Teil beschreibt Rabbinerprüfungen an der Universität Marburg im 19. Jahrhundert, die aus heutiger Sicht als ein Beispiel kultureller Integrationspolitik und jüdischer Selbstintegration verstanden werden können. Der dritte Teil enthält Studien zum protestantisch-jüdischen Verhältnis im 18., 19. und 20. Jahrhundert aus früheren Publikationen.
In der nun vorliegenden „Spätlese“ sind Texte aus den letzten dreißig Jahren ausgewählt, die einige persönliche Erinnerungen aufleben lassen, oder die nur als Vorträge gehalten worden sind, Beiträge auch, die an nicht jedem leicht zugänglichen Orten gedruckt wurden, aber eine breitere Leserschaft erreichen sollten. Dass alle diese Texte einen mehr oder weniger direkten Bezug zum Geschehen der in ihnen reflektierten Zeit haben und gleichzeitig auch zur Gegenwart etwas sagen sollen und wollen, wird sicher die beifällige Zustimmung der Leser finden.