Knihobot

Jochen Ulrich Peters

    Russische Satire im 20. Jahrhundert
    Enttabuisierung
    Tendenz und Verfremdung
    Imperium und Intelligencija
    Das "Ende der Kunstperiode"
    Poesie und Revolution
    • Das "Ende der Kunstperiode"

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      Im Anschluss an die Reflexionen von Hegel und Heine über das «Ende der Kunstperiode» und die kultursoziologischen Arbeiten von Pierre Bourdieu wird die Entwicklung der russischen Kultur und Literatur bis zur Konstitution des frühen Realismus verfolgt. Dabei werden sowohl die Veränderungen des literarischen Systems selbst als auch ihre politischen Voraussetzungen und institutionellen Rahmenbedingungen analysiert. Die vor allem von Puschkin, Odojewskij, Bulgarin, Lermontow und Gogol geprägte literarische Evolution wird auf diese Weise gleichzeitig historisch, philosophisch, ästhetisch und rezeptionsgeschichtlich begründet und dokumentiert.

      Das "Ende der Kunstperiode"
    • In den Essays des vorliegenden Bandes wird das schon im frühen 19. Jahrhundert höchst komplizierte Spannungsverhältnis zwischen den oft eher utopisch anmutenden Entwürfen der russischen Intelligencija und den ihr Handeln und Schreiben immer wieder einschränkenden Systemzwängen des autokratischen Staates analysiert. Im Zentrum des Interesses stehen die soziologischen Voraussetzungen (die Ablösung des Adels als des exklusiven Kulturträgers), die nationalen Rahmenbedingungen (die intellektuellen Abwehrstrategien der Polen und Ukrainer im russischen Imperium) sowie die sehr unterschiedlichen Konzeptualisierungen dieses Konflikts durch Puškin, Odoevskij, Kjuchel’beker, Glinka, Bulgarin, Caadaev und vor allem Gogol’. Die Fallstudien sind durchweg darauf ausgerichtet, den spezifischen Beitrag der Literatur, Philosophie und Publizistik für die Entwicklung der russischen Kultur der 1830er und 1840er Jahre zu verdeutlichen.

      Imperium und Intelligencija
    • Nach einem knappen Rückblick auf die Tradition des Schelmenromans im 18. und frühen 19. Jahrhundert wird an zehn exemplarischen Texten von Gogol' bis Zinov'ev die sehr unterschiedliche Intention und Komposition des russischen satirischen Romans analysiert. Dabei wird insbesondere danach gefragt, inwieweit die Texte, trotz ihres ausgeprägten Zeit- und Realitätsbezugs, über die Zeit ihrer Entstehung hinausweisen und auf diese Weise ihre Aktualität bewahrt haben.

      Tendenz und Verfremdung
    • Mit dem Prozess der Enttabuisierung wird eine dominante Erscheinung der literarischen Erneuerung in den 80er und 90er Jahren Polens und Russlands beschrieben. Die Enttabuisierung bezieht sich dabei sowohl auf den ästhetischen als auch gesellschaftlichen Wandel. Die Freude an der Auflösung von Tabus trifft immer auch auf die ihr entgegengesetzte Kraft: Die Sehnsucht nach dem Tabu. Die Enttabuisierung wird interdisziplinär in der Literatur, der Kunst und im Film verfolgt. Im Zentrum stehen Autorinnen und Autoren wie E. Popov, V. Narbikova, L. Petrusevskaja, E. Charitonov, T. Konwicki, H. Grynberg.

      Enttabuisierung