Hubert Schneider Knihy






Ende 1945 wurde in Bochum eine neue jüdische Gemeinde gegründet, die bis 1947 auf ca. 50 Mitglieder anwuchs. Warum kamen die wenigen Überlebenden, versehen mit Wunden aller Art, in die Stadt zurück, die es wenige Jahre zuvor zugelassen hatte, dass sie nach Jahren der Diskriminierung in die Konzentrations- und Vernichtungslager verschleppt wurden? Wie gestaltete sich das Zusammenleben im Nachkriegsdeutschland vor dem Hintergrund von andauerndem Antisemitismus, Entnazifizierung, der Diskussion um Wiedergutmachung? Ob und wie es den zutiefst beschädigten Juden gelang, in der deutschen Nachkriegsgesellschaft Fuß zu fassen, wird in den einzelnen Nachkriegsbiografien in diesem Buch erzählt. Hubert Schneider, geb. 1941, Dr. phil., Historiker, Vorsitzender des Vereins "Erinnern für die Zukunft e. V." Bochum.
Die Entjudung des Wohnraums - Judenhäuser in Bochum
- 470 stránek
- 17 hodin čtení
Zur Nachahmung empfohlen! Heraus mit den Juden aus den guten und billigen Wohnungen! Mit dieser populistischen Kampfparole der Nationalsozialisten aus dem Jahre 1939 begann die systematische Vertreibung der österreichischen und deutschen Juden aus ihren angestammten Wohnungen. Hinter dieser Politik standen nicht nur ideologische Prinzipien, sondern auch handfeste materielle Interessen. Viele Nichtjuden profitierten davon. Die Räumung der Wohnungen, die Einrichtung von sogenannten Judenhäusern, war überdies die erste Station des Weges, der über die Separierung und die Deportation zur Vernichtung führte. In Bochum wurden ab 1939 zehn dieser Judenhäuser errichtet. In ihnen wurden nachweislich ca. 100 jüdische Familie vor ihrer Deportation in die Konzentrations- und Vernichtungslager zusammengepfercht. Deren Geschichten werden in diesem Buch erzählt. Zum besseren historischen Verständnis wird diesen Geschichten ein Bericht über die Praxis der sogenannten Arisierung und der Wiedergutmachung in Bochum vorangestellt.
Leben im Abseits
- 174 stránek
- 7 hodin čtení
Viele Leben gerieten aus der Bahn, als am 30. Januar 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde. Von Beginn an nahmen die Nationalsozialisten alle ins Visier, die nicht in ihr politisches und rassistisches Weltbild passten. Wilhelm Hünnebeck, ein in der Zeit der Weimarer Republik erfolgreicher Bochumer Rechtsanwalt und Notar, war homosexuell, und seine Mutter war jüdischer Herkunft. Um ihn geht es in diesem Buch, aber auch um seine Schwester Agnes. In einer hoch angesehenen und gesellschaftlich fest verankerten Familie aufgewachsen, schien den Geschwistern ein ähnlicher Status vorherbestimmt zu sein wie ihren Eltern. Und doch kam es anders – nach 1933. Die Autorin und die beiden Autoren betrachten die Geschichte Agnes und Wilhelm Hünnebecks aus unterschiedlichen Perspektiven und haben sorgfältig recherchiert: in Bochum, Göttingen, Münster, Gladbeck, Freiburg und in Berlin. Sie haben – wie Susanne Schmidt in der Einleitung ihres Aufsatzes darlegt – neben den archivierten Quellen auch bisher unbekanntes Material zu Tage gefördert und ausgewertet. Entstanden ist ein ungewöhnliches Buch.
"Es lebe das Leben ..."
- 355 stránek
- 13 hodin čtení
Zwischen Oktober 1938 und Oktober 1941 schrieben Karola und Simon Freimark aus Bochum 102 und Briefe und Postkarten an ihre Kinder Stefanie und Gerhard, denen es gelang, wenige Tage vor der Pogromnacht zu Verwandten nach Philadelphia (USA) auszureisen. Der Briefwechsel dokumentiert exemplarisch, wie die nationalsozialistische Segregations- und Verdrängungspolitik gegenüber Juden vor Ort funktionierte. Im Juli 1942 wurden Karola und Simon Freimark in Theresienstadt interniert. Die vorliegende Briefedition ist von hoher zeigeschichtler Relevanz, weil eine zweite Breifserie den Zeitabschnitt ihrer Befreiung aus Theresienstadt umspannt. Die nach Mai 1945 verfassten Briefe verdeutlichen, wie es den Überlebenden gelang, mit den Erfahrungen der Konzentraionslager zu leben und welche Auswirkungen diese auf den weiteren Lebensweg hatten.
Buchreihe: Sportwissenschaft und Sportpraxis, Band 95 Titel: Lehren und Lernen im Tennis Autor: Hubert Schneider Format: DIN A 5 Auflage: 1. Publikationsjahr: 1994 Seitenzahl: 187 ISBN: 978-3-88020-246-7 Preis: €12,50