Wolfgang Edelstein Knihy






Perspektivität und Interpretation
Beiträge zur Entwicklung des sozialen Verstehens
Der vorliegende Band verfolgt die Absicht, Genese und Funktionsbedingungen der Sozialität zu analysieren. Die wichtigsten Quellen für das Verständnis jener sozial-kognitiven Prozesse, die Sozialität sowohl voraussetzen als auch erzeugen, sind der genetische Strukturalismus und das aus den Traditionen des Interaktionismus und der Phänomenologie hervorgegangene interpretative Paradigma einer disziplinübergreifenden Sozialwissenschaft, die sinnrekonstruktiv und nicht-reduktionistisch verfährt. In dieser Perspektive sollen die im vorliegenden Band vereinigten Arbeiten zu einer systematischen Erweiterung der herkömmlichen entwicklungspsychologischen Konzeption sozialer Kognition beitragen. Sie behandeln bereichsspezifische Beschreibungen alltagswissenschaftlicher Konzepte von Personen, Beziehungen und Systemen, die soziale Konstitution des sozialen Verstehens und die Performanz des sozialen Verstehens bestimmende Bedingungen der inneren Natur und der soziale Struktur.
Über das Fach „Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde“ (LER), das in Brandenburg nach der Erprobung in einem dreijährigen Modellversuch seit 1996 schrittweise in den Schulen des Landes eingeführt wird, gibt es seit Jahren eine kontroverse bundesweite Diskussion. In diesem Band unternehmen die Mitglieder des für LER eingerichteten Wissenschaftlichen Beirats den Versuch einer umfassenden wissenschaftlichen und didaktischen Begründung des Fachs, die sich an Experten und Lehrer sowie die interessierte bildungspolitische Öffentlichkeit in Deutschland richtet. Das Buch hat sechs Teile: Im ersten Abschnitt wird die Entwicklung von LER, auch in Abgrenzung zu konkurrierenden Ansätzen der schulischen Werteerziehung, dargestellt; der zweite Teil ist der Erörterung der wissenschaftlichen Grundlagen für die Konzeption des Fachs gewidmet, bevor dann im dritten Teil des Buches Grundlinien der didaktischen Umsetzung gezeichnet werden. Im vierten Abschnitt werden die Erfordernisse thematisiert, die mit der Integration des neuen Fachs in den bestehenden schulischen Kontext verbunden sind. Der fünfte Abschnitt enthält die Zusammenfassung der Empfehlungen, die sich aus den vorangegangenen Kapiteln ableiten, an die brandenburgische Landesregierung. Abschließend werden einige wichtige Befunde der 1999 durchgeführten empirischen Untersuchung zu LER zusammenfassend dargestellt.
Moralische Erziehung in der Schule
- 270 stránek
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Führende Experten ziehen aus den aktuellen Kontroversen um ethische Bildung und Werteerziehung Schlussfolgerungen für die pädagogische Praxis. Der Band erhebt die Forderung nach einer Entwicklung des moralischen Diskurs- und Reflexionsvermögens. Argumentiert wird aus der Tradition einer Moralentwicklungspsychologie, wie sie von Piaget und Kohlberg begründet wurde. Die Autoren ziehen daraus pädagogische und didaktische Konsequenzen. In den Blick kommen dabei auch gegenwärtige Jugendprobleme, Sozialisationskontexte und schulische Anwendungssituationen.
Die Debatte zwischen Universalismus und Relativismus in der Moral wird in diesem Band im Kontext des kognitivistischen Moralverständnisses in der Tradition Piagets und Kohlbergs anhand zentraler Probleme zwischen Philosophen und Sozialwissenschaftlern interdisziplinär geführt. Dabei gehen die Beiträge von der Konfrontation eines universalistischen Moralverständnisses mit grundlegenden theoretischen und empirischen Herausforderungen aus. Der vorliegende Band verbindet theoretische Kontroversen mit empirischen Untersuchungen.