Eine grundlegende Kritik der christlichen Ethik basiert auf aktuellen Erkenntnissen der Entwicklungspsychologie. Der Autor hinterfragt, ob es möglich ist, auf dem Fundament der Bibel Christ zu sein und gleichzeitig intellektuell redlich, konsequent denkend und human handelnd zu bleiben, und kommt zu dem Schluss: Nein. Durch die Analyse biblischer Texte, einschließlich des Neuen Testaments, belegt er diese Einschätzung. Er identifiziert zahlreiche inhumane Stellen, wie die Rechtfertigung von Völkermord und Gewalt gegen „Abweichler“ sowie den paulinischen Antijudaismus. Zudem setzt er sich kritisch mit den ethischen Konsequenzen biblischer Vorstellungen auseinander, etwa dem Kreuzestod Jesu als Erlösungstat und der Willkürlichkeit göttlicher Gnade. Buggles Kritik richtet sich auch gegen zeitgenössische „progressive“ Theologen und christliche Wissenschaftler, die negative Bewertungen der Kirche äußern, jedoch an den biblischen „christlichen Werten“ festhalten. Das Buch, erstmals 1992 veröffentlicht, löste kontroverse Debatten aus und wurde von der Süddeutschen Zeitung als eines der besten Taschenbücher des Monats ausgezeichnet. Die aktuelle Fassung bei Alibri ist leicht überarbeitet und aktualisiert. Franz Buggle, geboren 1933, ist Professor für Klinische und Entwicklungspsychologie an der Universität Freiburg und hat zahlreiche Publikationen verfasst.
Franz Buggle Knihy





Denn sie wissen nicht, was sie glauben
Oder warum man redlicherweise nicht mehr Christ sein kann. Eine Streitschrift
Buggle stellt die Frage, ob jemand gleichzeitig auf dem Fundament der Bibel Christ sein & intellektuell redlich bleiben, konsequent denken, human handeln kann und antwortet mit Nein. Der Psychologieprofessor belegt diese Einschätzung anhand einer Analyse biblischer Texte (auch des Neuen Testaments). Dabei weist er im Buch der Bücher nicht nur zahlreiche inhumane Stellen (Rechtfertigung von Völkermord und Gewalt gegen Abweichler, paulinischer Antijudaismus u.v.m.) nach, sondern setzt sich auch kritisch mit den Folgen biblischer Vorstellungen für die ethische Orientierung des Einzelnen auseinander (z.B. Kreuzestod Jesu als Erlösungstat; ewige Verdammnis; Willkürlichkeit göttlicher Gnade). Buggles Kritik richtet sich insbesondere auch gegen die Positionen zeitgenössischer progressiver Theologen (Hans Küng) und christlicher Wissenschaftler (C.F. von Weizsäcker), die zwar die Kirche negativ bewerten, aber an der Bibel und den darin propagierten christlichen Werte festhalten.
Der Autor stellt in prägnanter, knapper und übersichtlicher Form die wesentlichen Grundzüge der Entwicklungspsychologie Jean Piagets dar. Die biographischen und wissenschaftsgeschichtlichen Wurzeln sowie die konstituierenden Merkmale der Theorie Piagets wie auch seine Modellvorstellungen zur kognitiven Entwicklung als Abfolge strukturell verschiedener Perioden werden ausführlich dargestellt, an Beispielen veranschaulicht und mögliche und wünschbare Erweiterungen diskutiert. Piagets Methodologie wird kritisch abwägend vermittelt.