Hans Kunz Knihy






Zur Phänomenologie und Psychologie des Ausdrucks
Mit autobiographischen Texten
In seiner hier wiederveröffentlichten Dissertation Zur Phänomenologie und Analyse des Ausdrucks expliziert Hans Kunz am Leitfaden des Verstehens des fremden und des Erlebens des eigenen Ausdrucks die zu differenzierenden intentionalen und emotional-vitalen konstitutiven Anteile, die dem Aufbau des Ausdrucksgeschehens strukturell zugrunde liegen. Neben Rezensionen zu Schriften, die einerseits die Ausdruckspsychologie in geschichtlicher oder theoretischer Darstellung, andererseits mit Blick auf ihr praktisches Anwendungsfeld thematisieren, finden sich in diesem Band auch die Erstveröffentlichungen zweier Fragment gebliebener Nachlass-Studien. Weiter sind dem Band Supplementa zur Forschungsbiographie von Hans Kunz beigegeben: Sein 1972 im Sammelwerk Psychologie in Selbstdarstellungen veröffentlichter Beitrag wird ebenso neu abgedruckt wie seine ehemals in renommierten Zeitschriften erschienenen Jugendschriften, die er in seiner Autobiographie von 1972 entschieden verworfen hat.
Zur Frage nach der Natur des Menschen
Aufsätze, Nachlasstexte und Rezensionen 1942-1973
Der vorliegende fünfte Band von Hans Kunz’ Schriften präsentierteine Auswahl von Studien, die für dessen Grundlegung der philosophischenAnthropologie wegweisend sind. Darunter finden sichAbhandlungen, insbesondere aus Hans Kunz’ später Schaffensperiode, die sich auf die Frage nach der Natur des Menschen innerhalb dernatürlichen Welt konzentrieren. Der Autor begreift «Natur» nichtals das gegenständliche Korrelat der Naturwissenschaften, sondernursprungsphilosophisch als die Sphäre des aller Vergegenständlichungund allen Weltbezügen vorausliegenden ontisch Eigenständigen– als das Seiende und Geschehende, welches unabhängig vonuns besteht und schon bestanden hat, bevor Menschen da waren. Dieses in der Natur begegnende Seiende in seiner Gesamtheit nennter «Wirklichkeit». Damit artikuliert sich die Bedeutung der Faktizitätder eigenständigen naturhaften Geschehen im Menschen unddessen Naturzugehörigkeit ohne Rückgriff auf übermenschliche, der Erfahrung unzugängliche, «transzendente Mächte».
Die anthropologische Betrachtungsweise in der Psychologie und Psychopathologie
Aufsätze (1940-1966) und ausgewählte Rezensionen zur psychologischen und psychiatrischen Literatur (1928-1973)
Dieser Band versammelt Aufsätze zur anthropologisch-daseinsanalytischen und phänomenologischen Interpretation psychopathologischer Phänomene aus verschiedenen Schaffensperioden von Hans Kunz sowie eine nachgelassene Studie zur phänomenologischen Psychologie. Der Titel orientiert sich am zentralen Thema des Aufsatzes "Die anthropologische Betrachtungsweise in der Psychopathologie" von 1941, in dem Kunz in einer kritischen Auseinandersetzung mit Heideggers existenzialer Analytik den spezifischen Sinn der philosophischen Anthropologie und deren Verhältnis zur Psychologie und Psychiatrie klärt. Besonders in den Analysen zur konstitutiven Bedeutung zwischenmenschlicher Rollen für das menschliche Verhalten (1949) und zur Natur der Norm (1954) konkretisiert Kunz den Sinn anthropologischer Betrachtungsweisen. Diese zielen darauf ab, nicht erlebbare, die Grenzen psychologischer und psychiatrischer Erfahrungen durchbrechende Phänomene im menschlichen Dasein zu erschließen. Ein weiterer bedeutender Beitrag befasst sich kritisch mit der Nichtunterscheidung intentionaler und vitaler Bedeutungsgehalte in der Deutung zielgerichteten Verhaltens. Der Band wird ergänzt durch Rezensionen von Kunz zur psychologischen und psychopathologischen Literatur.
Die Anthropologie in der Psychoanalyse Im Bewusstsein der methodischen und existentiellen Konsequenzen halt Hans Kunz dem schonungslosen, ans Herz des Menschen greifenden Fragen der Psychoanalyse die Treue. Seine die intime Kennerschaft bezeugenden und in hitzige Debatten eingreifenden Schriften zur Psychoanalyse aus den fruhen 1930er-Jahren kulminieren im Aufsatz Die Psychoanalyse als Symptom einer Wandlung im Selbstverstandnis des Menschen. Darin wird deutlich, dass alles auf das adaquate Verstehen und Deuten der reichen empirischen Befunde Freuds ankommt. Fur Kunz ist eine Kritik der anthropologischen Implikationen der Psychoanalyse unumganglich, um den von ihr entdeckten, nicht volitiv fundierten Sinn des faktischen Geschehens anthropologisch zu erhellen und zu wurdigen. Kunz' kritischer Blick auf die latente Anthropologie der Psychoanalyse offnet sich in seinen spateren Schriften hin auf die Natur des Menschen und deren immanente Sinnhaftigkeit. Die psychoanalytische Auffassung des Todes und des Geistes unterwirft er einer luziden Kritik und enthullt das ihr innewohnende metaphysisch-weltanschauliche Menschenbild. Trotzdem raumt er der Psychoanalyse - und das heisst dem Werke Sigmund Freuds - den ersten Rang der das anthropologische Wissen bereichernden wissenschaftlichen Bemuhungen ein.
Die Endlichkeit des Menschen
Sieben Abhandlungen zur philosophischen Anthropologie
Hans Kunzʼ unveröffentlichte Spätschrift erstmals aus dem Nachlass ediert Von 1947 bis in seine letzten Schaffensjahre arbeitete der Phänomenologe und Psychologe Hans Kunz intensiv und ohne längere Unterbrechungen an seiner umfangreichen, in der Gänze schliesslich unvollendet und bis heute unveröffentlicht gebliebenen Schrift ‹Die Endlichkeit des Menschen›. Unverkennbar knüpfen die sieben Abhandlungen dieses Textes zur philosophischen Anthropologie an das zentrale Thema des zweiten Teils seines Hauptwerkes ‹Die anthropologische Bedeutung der Phantasie› an. Wie in diesem 1946 erschienenen Buch steht auch in der Nachlassschrift die Explikation der These vom Todesursprung des Geistes im Mittelpunkt. Obwohl die geltend gemachte These sich einer direkten Verifikation entzieht und Kunz deren hypothetischen Charakter betont, lässt sich der innere Zusammenhang von Denken und Tod am Leitfaden wechselseitiger Merkmalszüge erhellen. So begnügt sich die vom Denken erschlossene These nicht mit der hypothetischen Relevanz. Der phänomenologischen Methode verpflichtet, will Kunz ein faktisches, obzwar verborgenes Geschehen im Menschsein erhellen, das sich als solches unabhängig davon ereignet, ob es gedacht, erlebt oder erkannt wird.
Zur Philosophie des 20. Jahrhunderts
Aufsätze, Rezensionen, Vorträge und Nachlasstexte 1930 - 1977
- 530 stránek
- 19 hodin čtení
Der im Frühjahr 2013 erschienene zwölfte Band ‹Zur Philosophie des 20. Jahrhunderts› versammelt Texte, die von der vielfältigen Auseinandersetzung Hans Kunzʼ mit den Hauptströmungen der Philosophie seines Jahrhunderts zeugen. Im Mittelpunkt stehen Analysen zu Denkern wie Martin Heidegger, Karl Jaspers, Ludwig Klages, Edmund Husserl, Max Scheler, Nicolai Hartmann, Helmuth Plessner, Hans-Georg Gadamer und Karl Löwith. Die Aufsätze, Vorträge und Rezensionen aus rund fünfzig Jahren legen ein facettenreiches Zeugnis nicht nur der vielfältigen philosophischen Debatte des 20. Jahrhunderts sondern auch von Hans Kunzʼ Denken im Kontext seiner Zeit ab. Jörg Singer hat die Texte ediert und mit einem historisch-kritischen Kommentar versehen. –Der Band enthält auch einen bislang unveröffentlichten Vortrag von Hans Kunz aus dem Jahr 1961 mit dem Titel «Die besondere Aufgabe der Philosophie in der Gegenwart».
Die erstmals 1957 als Beiheft zur Zeitschrift Psyche veröffentlichte kritische Untersuchung Über den Sinn und die Grenzen des psychologischen Erkennens und zwei aus dem kunzschen Spätwerk stammende, bislang unveröffentlichte philosophische Abhandlungen, die ungelöste Fragen nach dem Wesen des Erfahrens aufgreifen, stehen im Zentrum dieses neuen Bandes der Gesammelten Schriften. Das von Über den Sinn und die Grenzen des psychologischen Erkennens ausgehende vielschichtige Fragen nach den konstitutiven Wesenszügen des Erkennens und Erfahrens, das nicht ausschliesslich die psychologische Forschung, sondern das Selbstverständnis der Wissenschaft in einem umfassenden Sinne thematisiert, bestimmt die Auswahl der diesen Band komplettierenden Vorträge und Aufsätze aus den letzten zwanzig Schaffensjahren des Autors.