In der Bundesrepublik Deutschland besteht weitgehende Übereinstimmung über die Funktion und Bedeutung von Wissenschaft und Forschung als unverzichtbare Voraussetzung für humanen Fortschritt. Es gab zahlreiche Fachtagungen und öffentliche Diskussionen zu diesem Thema, jedoch wurden die Grundsätze, Ziele und Strategien der Forschungs- und Technologiepolitik der DDR im Vergleich dazu seltener thematisiert. Besonders nach dem Kulturabkommen mit der DDR, das am 6. Mai 1986 in Kraft trat, ist eine Analyse der Möglichkeiten und Grenzen der wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit zwischen beiden deutschen Staaten notwendig, da Artikel 2 des Abkommens die Förderung dieser Zusammenarbeit vorsieht. Die Gesellschaft für Deutschlandforschung wollte mit ihrer wissenschaftlichen Arbeitstagung „Wissenschaft und Forschung im geteilten Deutschland“ am 5. und 6. März im Berliner Reichstagsgebäude einen Beitrag zur Überwindung der bestehenden Informations- und Analysedefizite leisten. Die vorliegenden Referate der Tagung konzentrieren sich auf eine system- und politikvergleichende Betrachtung der Forschungs- und Technologiepolitik sowie der wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit.
Gernot Gutmann Knihy






VorwortAuf einer Sondertagung vom 16. bis 19. April 1984 in der Akademie für Politische Bildung in Tutzing behandelte die Gesellschaft für Deutschlandforschung „Probleme systemvergleichender Betrachtung“. Damit wurde erstmals die Absicht verwirklicht, eine Tagung abzuhalten, die ausschließlich wissenschaftstheoretischen Fragen gewidmet war. Der vorliegende Band enthält die auf dieser Tagung gehaltenen Referate. Die Probleme dieser Tagung waren solche des intersystemaren Vergleichs, also des Vergleichs zwischen Systemen unterschiedlicher Struktur. An Arbeiten dieser Art, insbesondere an Vergleichen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, besteht kein Mangel. Indessen sind sie zumeist abgefaßt, ohne daß offenbar die damit verbundenen Probleme in voller Tiefe und Schärfe erkannt sind. Nicht selten scheint es an Problembewußtsein zu fehlen. Das gilt insbesondere für manche für die staatsbürgerliche Bildung bestimmte Gesamtvergleiche. Eine wesentliche Ursache dafür liegt darin, daß die Wissenschaft es bisher versäumt hat, den dafür notwendigen Vorlauf zu liefern. Der vorliegende Band versucht, den Intentionen der Sondertagung vom April 1984 folgend, eine Lücke zu schließen. Das Vorhaben ist multidisziplinär im Bestreben angelegt, wechselseitig die Vertreter verschiedener Disziplinen mit ihren Problemen beim intersystemaren Systemvergleich miteinander vertraut zu machen.
Die Wettbewerbsfähigkeit der ostdeutschen Wirtschaft
- 238 stránek
- 9 hodin čtení
Die Zentralverwaltungswirtschaft sowjetischen Typs in der ehemaligen DDR bestand bis Ende 1989 und wurde in eine marktwirtschaftliche Ordnung westdeutscher Prägung umgewandelt. Dieser Transformationsprozess weist sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede zu den Umgestaltungen in Ost- und Südosteuropa auf und ist mit zahlreichen ökonomischen und sozialen Problemen verbunden, die teilweise erst in der Zukunft bewältigt werden können. Eine Analyse dieser Probleme sowie die Ursachen möglicher Fehlentwicklungen sind von wissenschaftlichem und praktischem Interesse. Der Erweiterte Vorstand des Vereins für Socialpolitik beschloss, die Jahrestagung 1994 in Jena dem Thema „Die Wettbewerbsfähigkeit der ostdeutschen Wirtschaft - Ausgangslage, Handlungserfordernisse, Perspektiven“ zu widmen. Bei der Herausgabe des Tagungsbandes stellte sich die Schwierigkeit, dass dem interessanten Vortrag von Lothar Späth kein vollständiges Manuskript zugrunde lag. Daher konnte nur eine nachträglich vorgelegte Kurzfassung abgedruckt werden, die einige wesentliche Aspekte des ursprünglichen Referats enthält.
VorwortNachdem sich die Gesellschaft für Deutschlandforschung auf ihrer Tutzinger Sondertagung im Jahre 1984 mit Fragen des Systemvergleichs aus der Sicht verschiedener Wissenschaftsdisziplinen beschäftigt hatte, wurden hieran anknüpfend auf der Tagung der Fachgruppe Wirtschaftswissenschaft, die vom 1. bis 4. April 1985 ebenfalls in Tutzing stattfand, Methoden und Kriterien des Vergleichs von Wirtschaftssystemen einer eingehenden kritischen Analyse unterzogen. Die im vorliegenden Band publizierten Referate dieser Konferenz geben einen Überblick über Vielzahl und Vielfalt des Vergleichs von Wirtschaftssystemen und lassen dabei wissenschaftstheoretische Schwachstellen und eine Reihe nach wie vor ungelöster Probleme sichtbar werden, mit denen sich die auf diesem Gebiet arbeitenden Forscher konfrontiert sehen. Die damit angesprochenen Probleme der Pluralität wie der Möglichkeiten und Grenzen systemvergleichender Untersuchungen bilden den Gegenstand des Einführungsreferates zum Tagungsthema, in dem G. Gutmann einen Überblick über die erkenntnistheoretischen Voraussetzungen, Inhalte, Begründungen und Probleme verschiedener Ansätze des wirtschaftlichen Systemvergleichs gibt. Die miteinander konkurrierenden Paradigmen und Vergleichskriterien wie auch die bis heute ungelösten grundsätzlichen Probleme der Merkmalsauswahl, -definition und -bewertung stehen dabei im Vordergrund seiner Analyse.
Proceedings of a symposium sponsored by the Fachgruppen Wirtschafts- und Rechtswissenschaften of the Gesellschaft fèur Deutschlandforschung, and held in Berlin, Sept. 14-15, 1983.