Gottes- und Sinnfrage gehören engstens zusammen. Denn gibt es keinen Sinn, so keinen Gott, und gibt es keinen Gott, so auch keinen Sinn. Doch wie den Sinn finden? Die Sinnfrage enthält eine Fülle von Gehalten, ohne die sich, wie wir annehmen, das Leben nicht lohnt. Es gilt nun zu bedenken, ob diese Sinnforderung nicht selbst schon Ausdruck von Sinn ist, anders sie das Zentrum des Menschseins, die Existenz, gar nicht in der Weise bestimmen könnte, wie sie es nachweislich tut. Daraus ergibt sich das Thema: die existentielle Erfahrung als Sinn- und Gotteszeugnis und damit eine phänomenologische Analyse derselben als die geeignetste Methode zu ihrer Freilegung. Läßt sich also die existentielle Sinnstruktur auf ihren Urgrund zurückverfolgen, der den Ausblick auf Gott als absolute Urexistenz eröffnet? Ist aber so nicht ein neuer Weg gefunden zur Erschließung dieser Thematik? Reichen sich dann nicht Autonomismus und Transzendenzphilosophie, Subjektivismus und eine neu zu ergründende Objektivität von Sinn und Wahrheit die Hand? Ist dann nicht das Zeitalter beendet, das unter diesen nur Gegensätze sah?
Winfried Weier Knihy






Gibt es objektive Wahrheit?
Auseinandersetzung mit der neuzeitlichen Erkenntniskritik
Die metaphysikferne oder metaphysikentfremdete Philosophie der Gegenwart ist gleichermaßen der Wahrheitsfrage fern oder entfremdet, da die neuzeitliche Philosophie – und darin vor allem die Erkenntniskritik – eine Infragestellung der objektiven Wahrheit eingeleitet haben. Descartes und Kant zweifelten an objektiver Wahrheit. Aber stimmt es, dass es keine objektive Wahrheit gibt? Birgt diese Behauptung nicht in sich selbst das Problem, dass sie sich als objektive Wahrheit annehmen muss, um nicht gegenstandslos zu werden? Dies führt jedoch zurück zur in der Moderne problematisch gewordenen Metaphysik. In der Auseinandersetzung mit der neuzeitlichen Philosophie geht Winfried Weier dieser Frage nach, denn die Aufhebung der Metaphysik führt offensichtlich zu erheblichen Problemen der Möglichkeit wahrer Erkenntnis.
Gott als Prinzip der Sittlichkeit
Grundlegung einer existenziellen und theonomen Ethik
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Was bedeutet 'existentielle Ethik'? Es geht um die Rückführung des sittlichen Sollens auf die Ursprünge des Menschseins. Der Anspruch der 'theonomen Ethik' basiert auf der Annahme, dass sittliches Sollen nicht aus der Welt oder dem Menschsein abgeleitet werden kann. Es gibt zahlreiche Neuerscheinungen zur Ethik, die das ethische 'Wollen' erklären, jedoch nicht das sittliche 'Sollen'. Kant sah das 'moralische Gesetz in uns' als einen der letzten Beweise für Gott. Dies wirft die Frage auf, ob der Mensch wirklich so autonom ist, dass er keine Norm oder Transzendenz über sich hat. Auf reiner Autonomie basieren nur variable, unverbindliche Ziele, nicht jedoch ein unbedingtes Sollen. Daher muss die Frage nach dem Ursprung des sittlichen Sollens in einer existenziellen Betrachtung neu gestellt werden. Die vorliegende Schrift beginnt mit einer phänomenologischen Beschreibung der Wesensmerkmale der Sollenserfahrung, analysiert deren Grundzüge und untersucht das Zusammenspiel der Faktoren. Es wird die zentrale Frage aufgeworfen, ob eine rein immanentistische Deutung des Menschseins im Zusammenhang mit dem Phänomen des sittlichen Sollens möglich ist, also ob sittliche Pflicht ohne Bezug zur Transzendenz begründet werden kann.
Idee und Wirklichkeit
Philosophie deutscher Dichtung
Dichter haben ihre eigene Philosophie, und sie ist zentraler Faktor ihrer Dichtung. Dies ist in vielen Einzelforschungen gesehen und herausgearbeitet worden; in diesem Buch wird aber die „Philosophie deutscher Dichtung“ zum zentralen Thema. Der Autor weist nach, wie die philosophische Grundposition geradezu grundlegend für das künstlerische Schaffen wird und ihm Tiefe und Aussagekraft geben kann. Doch auch das Umgekehrte gilt: Philosophische Grundpositionen erhalten in der Sprache der Dichtung einen neuen, lebensvollen Bezug, gewinnen an Lebensnähe, Unmittelbarkeit und Konkretheit.