Knihobot

Ulrich Supprian

    Das Manisch-Depressive und die Zeit
    Glück und Elend
    Über die Natur der manisch-depressiven Erkrankung
    Seele und Ordnung
    Gespräche mit dem Geiste Hitlers
    Kurzgedichte zum Bedenken
    • Kurzgedichte zum Bedenken

      Gedanken aus dem Feld zwischen altertümlich-japanischen und neuzeitlich-europäischen Denkarten

      In Japan hat das Kurzgedicht, das Haiku, ein hohes Ansehen. Es besteht in klassischer Zeit aus 3 Zeilen zu 5, 7 und 5 Silben und soll einleitend die Jahreszeit zu erkennen geben, vielleicht auch den Ort, jedenfalls assoziativ. Sein eigentlicher Inhalt, oft nur mit einem Wort gegeben, aber einfach, anschaulich und konkret, wird mit einer Gegenbewegung derart in Spannung zu einer zweiten Sprachwendung gebracht, daß ein ahnungshafter Entwurf und Denkanstoß weit über das Gesagte hinaus den Kern der Sache ausmacht und aus dem Text herausspringt und zu fangen wäre. Dabei geht es um das sehr genaue künstlerische Andeuten im Ungenauen, es geht um Ironie, Hohn und Spott, Resignation und Verzweiflung, Giftigkeit und Bitternis, Anklage und Komik, philosophische Skepsis, Hintersinn und Sprachkritik – und immer Melancholie. Das moderne Haiku, überall in der Welt, hat die strenge Form weitgehend gelockert. Geblieben ist der Ausgriff ins Weite, Tragische, Absurde, Groteske, Vergebliche, Magische, Undenkbare. Geblieben sind die Strenge der Wortwahl, die Kunst des Nur-Assoziativen und der sorgfältige Ausschluß jeder überflüssigen Silbe, es geht um die letzte Feile und perfekten Feinschliff. Das Antinomische der Semantik wird formal abgebildet mit der Zweizeiligkeit. Der Autor legt mit diesem Band 103 Haikus - allesamt Neudichtungen - aus den Bereichen „Natur“, „Leben“, „Seele, Geist und Kultur“ in deutscher Sprache vor.

      Kurzgedichte zum Bedenken
    • Der Quellgrund für das unermessliche Gebirge an Leid und Elend, welches das Dritte Reich über Deutschland und die ganze Welt gebracht hat, liegt allein in der Person Hitlers, dem in einer Art Umkehrschluß ein monströses Maß an Bösem zugeschrieben wird, auch von Verrücktheit, Wahnkrankheit, Hirnkrankheit und sonstiger Entartung ist die (entschuldigende) Rede. Das hält nervenärzlicher (und forensischer) Kritik nicht stand. Hitler muß als gesund angesehen werden. Er war zwar ein Psychopath: gemütslos, innerlich leer, bindungsunfähig, hysterisch, lügenhaft und von Größenideen angetrieben. Aber der eigentliche Drehpunkt für ein Verständnis liegt an anderer Stelle. Um diesen aufzudecken, wurde ein Kunstgriff verwendet, indem in fiktiven Gesprächen Hitler selbst zu Wort kommt. Die Fiktionen sind an allen Stellen durch bekannte Fakten der Biographie getragen, ohne daß mit diesen der Text belastet wird. Das erlaubt sehr radikales Vordringen und eine gewisse Leichtigkeit der Gangart, die auch Lächerliches bemerken kann. Der Drehpunkt liegt im Versagen der Rechtsordnung und ihrer Sachwalter, die Hitler gewähren ließen, wenn er das Zulässige überschritt, was er sich als persönliche Tüchtigkeit anrechnen ließ. Dieser Standpunkt wendet sich gegen die Mahner um Erinnerung, die damit zwar ihre Gutheit retten, aber zum Verständnis, das so dringend erforderlich ist, nichts beitragen und zum Schweigen gebracht werden müssen, auch um unsere Kinder vor ihnen zu beschützen.

      Gespräche mit dem Geiste Hitlers
    • Einmal so richtig mies gelaunt zu sein, das kennen Viele. Nichts kann dann erfreuen. Die Welt erscheint grau und fern, man weiß nicht recht etwas zu beginnen, auch Dringliches bleibt unerledigt liegen und das Gemüt ist schwer und voller fruchtloser Grübeleien. Selten gibt es gleichsam in einer Gegenrichtung glückliche Naturen, die erwachen fröhlich und sie bleiben es den Tag über, was der auch bringt. Die Nervenärzte kennen noch Schlimmeres: Episoden der Verstimmung dauern evtl. lange Zeit, dann folgt eine Pause, vielleicht sogar eine lange, aber die Sache kommt wieder, vielleicht auch ganz unverständlich mit ihrem Gegenbild der Manie. Das gab der Angelegenheit den Namen: „Manisch-Depressive-Erkrankung“ (MDE), nachdem vor 100 Jahren vom Altmeister der Psychiatrie, E. Kraepelin, erkannt worden war, dass die beiden Extremformen zu einer Krankheitseinheit gehören.

      Seele und Ordnung
    • Ein neuartiger Zugang zu den seit jeher rätselvoll erscheinenden Problemen des Endogenen der phasischen Psychosen wird vorgestellt. Mit metrischer Erfassung des klinischen Sachverhalts und frequenzanalytischen und sequenzanalytischen Techniken zur Strukturklärung kann eine weiträumige und präzise Geordnetheit von Zeitgestalten der Verläufe dargestellt werden, und zwar genau dort, wo diese in (klassischer) klinischer Sicht chaotisch und entordnet anmuten. Entscheidend dafür ist die Außenführung der Psyche-Physiologie durch den Tag / Nacht-Wechsel. Das leitet zugleich auf einen neuen Begriff von Endogenität. Daraus läßt sich auch ein Therapiekonzept folgern (Kurzschlaftherapie). Der sehr einfache Gedanke kann in das Feld der Schizophrenieforschung ausgedehnt werden. Er ist im übrigen durch Messung und Rechnung kontrollierbar und empirisch in der gehörigen Breite bestätigt.

      Über die Natur der manisch-depressiven Erkrankung
    • In diesem Band wird ein neuartiger Erklärungsansatz dargestellt (die Chronopathologische Theorie phasischer Psychosen), der nicht eine Störung der Physiologie unterstellt, sondern nur eine Störung der inneren Zeitorganisation (bei ungestörter Physiologie).

      Glück und Elend
    • Endogene Psychosen und ihre Zeitordnungen

      10 theoretische und empirische Studien zu einem alten Hauptproblem der Psychiatrie

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      Die theoretische Psychiatrie sah in den Erscheinungen der Manisch-Depressiven-Erkrankung Vorgänge einer Entordnung und Chaotisierung. In einem Forschungsprogramm der Psychiatrischen Universitätsklinik Hamburg konnte gezeigt werden, daß gerade dort, wo der Kliniker am überzeugendsten ein Chaos sieht, bei der Struktursuche in langen Datensätzen mit Frequenzanalysen und Sequenzanalysen eine überraschend einfache und deterministisch strenge Ordnung vorhanden ist, die einen Hinweis auf den Ort der zugrundeliegenden Störung im Hirn enthält. „... kaum jemand wagt sich in der Theorie so weit vor wie Supprian. In seinem Buch hat er die schwer verständliche Materie erstmals ausführlich behandelt. Hoffentlich regt es möglichst viele seiner Fachkollegen an und hilft in der schwierigen Behandlung dieser Krankheit ein Stück weiter.“ Die Zeit

      Endogene Psychosen und ihre Zeitordnungen