Knihobot

Hans Platschek

    Joan Miró
    Fetzen
    In Lebensgrösse
    Hans Platschek
    Die Zeit ist ein gieriger Spieler
    Figuren und Figurationen
    • Hans Platschek hat als Maler, Essayist und Kritiker auf vielfältige Weise das künstlerische Schaffen gestaltet und kommentiert. Ob als junger mittelloser Emigrant in Montevideo 1942 oder als international renommierter Künstler heute, stets ist das Nachdenken über das Wesen der Malerei für ihn ein Selbstverständnis. Vehement wendet sich Hans Platschek gegen das Ausblenden des Künstlers aus dem Prozeß des Machens. Die bildnerische Phantasie, die ein unbegrenztes Abenteuer ist, steht gegen die Ansprüche des Kunstmarktes, die Smart Art oder den eindimensionalen politischen Realismus. Der Blick des Malers auf die Farbe, die Figuration, die Fläche, den Arbeitsprozeß, die Kunstgeschichte bestimmen diese biographisch-reflexi-ven Texte, die dem Leser auf anschauliche Weise die ästhetische und menschliche Erfahrung ei-nes Künstlers im 20. Jahrhundert vermitteln. Was ist ein Bild? Was ist die Kunst? Ein Querschnitt aus kunsttheoretischen Essays, Interviews und Selbstdarstellungen über die Lust des künstlerischen Individuums am Malvorgang.

      Figuren und Figurationen
    • Fragen, Werkinterpretationen, Selbstdeutungen: Hans Platschek im Gespräch mit großen Malern der Gegenwart: Über Bilder, das Bildermachen, über die eigene Person. Platschek führt den Leser in die Arbeits- und Werkräume, erzählt Anekdoten und Geschichten, läßt hinter den subjektiven Eindrücken, hinter den Portraits das Selbstportrait jedes einzelnen erscheinen. Das Essay über Baudelaire, für diese Sammlung verfasst, zeigt den Zeitungsschreiber, der, sobald er sich mit Literatur oder Literaten, mit Malern und Graphikern beschäftigt, ein klinisches Auge hatte, der nicht nur erklärt, was auf den Bildern zu sehen ist und was nicht, sondern vor allem, warum das Gemalte von welchem Sujet auch immer abzulösen ist. „Der beste Baudelaire ist als Poet in Deutschland bis heute noch fremd und als Grübler zu überdenken. Er ist unerreichbar, was seine Zeitungsberichte über Kunst und Künstler angeht“. Hans Platschek in seiner Hommage an einen Lehrmeister.

      In Lebensgrösse
    • Er war wortkarg bis zur Einsilbigkeit, meistens schwieg er. Bevor der große Ruhm ihn erreichte, sprach man bereits am linken Seine-Ufer oder im Kreis der Surrealisten von seiner Verschlossenheit, genauer: von seinem Widerwillen, Kommentare zu seinen Bildern abzugeben. Anfangs hat es ihm sogar geschadet: Der Kunsthändler Daniel André Henry Kahnweiler, der den Nachbarn und von ihm vertretenen Maler André Masson besuchte, konnte mit den teils ausziselierten, teils jeder bildnerischen Konvention spottenden Gemälden Joan Mirós nichts anfangen, und zu Erklärungen wiederum war der Maler nicht aufgelegt. Aber auch im Alltag faßte er sich über die Maßen kurz.

      Joan Miró
    • Ist die Sixtinische Madonna ein dummes Bild? Oder das Gesamtwerk eines Piet Mondrian Zeugnis von Geistesarmut? Ist Caravaggion ein dummer Maler? Während die Literatur mit Bedeutungen operiert und die Musik, auch im Fall der werktreuesten Interpretationen, Gefühlsaufwallungen nicht vermeiden kann, bleiben Bilder ein frugales Material, über das man ohne weiteres zur Sprache bringen kann, was sie NICHT besagen. So läuft Malerei als Medium Gefahr, ihre unübersetzbare Mentalität zu verlieren: an falsche Sinngebungen, ans Zweckdenken, an den 'linken' Kunsthass, an den Dilettantismus als kommerziellen Trumpf, an den Phrasenmüll hilfloser Kritiker. Hans Platscheks Texte über die Dummheit in der Malerei richten sich weniger gegen die Malerei, sondern vielmehr gegen diejenigen, die mit Malerei nichts anfangen können, denn „nichts gibt so sehr das Gefühl der Unendlichkeit als wie die Dummheit“, bemerkt schon Ödön von Horváth.

      Über die Dummheit in der Malerei