Charlotte Oberfeld Knihy






Geschichte und Poesie
Die Brüder Grimm, Goethe und die mündliche Literatur der Südslawen
Im früheren Kurhessen (so in Waldeck, in der Schwalm, im Marburger Land), in der einstigen Provinz Nassau, im Odenwald und an der Bergstraße sind die Märchensammler im 19. und 20. Jahrhundert besonders erfolgreich gewesen. Die Brüder Grimm, selber »echte« Hessen, haben gerade von in Hessen lebenden Gewährsleuten, unter denen sich auch Hugenotten befanden, viele ihrer Märchen erhalten. Märchen weisen immer vom Regionalen ins Überregionale, sie verbinden stets Heimat und Welt. Wie man indessen in der Erzähllandschaft Hessen Märchen erzählt und sie so zu gestalten verstand, dass ihnen bei aller Weltläufigkeit der internationalen Stoffe ein »echt hessisches« Kolorit anhaftet, das lassen die 28 Texte dieses Bandes erkennen. So ist Hessen »Märchenland« - und ist es auch wieder nicht. Die weltweite Wirkung, die von den Hessen Jacob und Wilhelm Grimm ausging und noch immer ausgeht, wird am Beispiel Griechenland aufgezeigt. Der ›Malerbruder‹ Ludwig Emil Grimm hat für seine Märchenillustrationen Kritik und Anregungen von Wilhelm erfahren; Otto Ubbelohde nahm Elemente aus hessischer Landschaft und hessischem Volksleben in seine Märchenbezeichnungen auf. Märchenbilderbogen und Papiertheater verraten, wie man in bürgerlichen Gesellschaftsschichten Märchen verstand.
In der Reihe «Kinder-, Schul- und Jugendtheater - Beiträge zu Theorie und Praxis», deren 1. Band «Werkstatt-Berichte» nun vorliegt, sollen wissenschaftliche Arbeiten - auch Dissertationen - erscheinen, die theaterpädagogische Probleme aufgreifen und helfen wollen, neue Spiel- und Erlebnisformen zu erfinden und zu entwickeln.