Almuth Bruder Bezzel Knihy






Alfred Adlers Wiener Kreise in Politik, Literatur und Psychoanalyse
Beiträge zur Geschichte der Individualpsychologie
Alfred Adler war in seiner Frühzeit, vor und nach dem Ersten Weltkrieg, stark interessiert sowohl an gesellschaftspolitischen als auch an literarischen Fragen, so dass er offen war für moderne, avantgardistische, auch oppositionell-politische Strömungen und Zeitgenossen. So wird hier eine ganze Reihe von spannenden, unerwarteten Querverbindungen aufgedeckt, die Einblicke in die Zeit und ein facettenreiches Bild von Adler ergeben. Aus der Verankerung Alfred Adlers in seinem intellektuellen, künstlerischen, politischen Umfeld in Wien hatte sich die Adler'sche Schule bis in die 1930er Jahren weiterentwickelt. Das Buch versammelt vorwiegend bereits verstreut veröffentlichte und hier grundlegend überarbeitete Aufsätze zu Adlers kulturpolitischem Auftreten und dem seiner Umgebung. Es geht um das Verhältnis zur Psychoanalyse, um seinen Stand in der Wissenschaft, um Literaturinterpretation, um die expressionistische, sozialistische und pazifistische Szene, um Adlers Einstellung zum Ersten Weltkrieg und um Adlers engere Anhänger, die sehr selbstständig eigene Sichtweisen entwickelten und auch politisch radikale Phasen durchlebten.
Die gegenwärtige gesellschaftliche Situation ist durch eine zunehmende Ökonomisierung aller Lebensbereiche gekennzeichnet. Dies erzwingt Anpassungsprozesse, die sich auf der Ebene individueller Entwicklungen wie auch des sozialen Lebens nachweisen lassen, etwa im Gesundheitswesen, in der Psychotherapie und der Bildungspolitik. Konsequenzen ergeben sich für die psychische Verfassung der Subjekte, insbesondere im Hinblick auf die Herausbildung einer zeittypischen Identität. Die Autorinnen und Autoren beleuchten die Auswirkungen neoliberaler gesellschaftlicher Tendenzen auf die Identitätsbildung. Die damit verbundene Herausforderung für die Subjekte und ihre Bewältigungsstrategien untersuchen sie unter anderem aus psychoanalytischer, sozialpsychologischer, politikwissenschaftlicher und pädagogischer Perspektive. Mit Beiträgen von Almuth Bruder-Bezzel, Jürgen Hardt, Monika Huff-Müller, Wolfram Keller, Carina López Uribe, Giovanni Maio, Ulrike Mensen, Karsten Münch und Klaus Ottomeyer
Die Geschichte der Individualpsychologie Alfred Adlers in Berlin beginnt in den 1920er Jahren mit einer Fülle von therapeutischen, beraterischen und pädagogischen Aktivitäten. Dazu gehörte auch die Gründung eines Ausbildungsinstituts. Durch Spaltungen als Organisation im Auflösungsprozess begriffen, ordneten sich dann Einzelne in die NS-Psychotherapie ein, während andere emigrieren mussten. Erst Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erlebte die Individualpsychologie in Berlin einen neuen Aufschwung, der 1992 zur Gründung des Alfred Adler Instituts Berlin führte. Der historische Überblick wird durch Beiträge zu einzelnen wichtigen Personen wie Fritz Künkel, Manes Sperber, Henry Jacoby und Arthur Kronfeld ergänzt. Weiterhin widmet sich der Band der Rolle der Psychoanalyse und Individualpsychologie im Nationalsozialismus, der Gründung und Entwicklung des Alfred Adler Instituts und dem individualpsychologischen Kinderheim in Frohnau. Mit Beiträgen von Almuth Bruder-Bezzel, Gisela Deising, Ursula Heuss-Wolff, Wolfgang Lehnert, Andreas Peglau, Hans-Rudolf Schiesser, Sabine Siebenhüner und Peter Vogelsänger
Kreativität und Determination benennen zwei Paradigmata psychoanalytischer Betrachtungen, die als Grundkonzepte der Individualpsychologie einerseits, der Psychoanalyse andererseits gelten können: Trieb und das Schöpferische, Libido und Macht, Konstruktion und Intersubjektivität. Die einstige Trennung zwischen den beiden Schulen ist heute zu einer Scheidelinie innerhalb der Psychoanalyse geworden. Weder die triebpsychologischen Psychoanalytiker kommen um Gesichtspunkte der Wahl, der Konstruktion und der Intersubjektivität herum, noch können die Kritiker der Triebpsychologie die Fragen der Determination negieren. Einer der Hintergründe für die Differenz zwischen Adler und Freud war ihr unterschiedliches Verhältnis zu Nietzsche wie auch zum Phänomen der Macht.
Jugend
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