Die wirtschaftlichen Aktivitäten sind stark räumlich konzentriert, insbesondere in den USA, wo über ein Drittel der Bevölkerung in den zwölf größten Ballungsräumen lebt und fast die Hälfte des persönlichen Einkommens dort verdient wird. Diese Studie untersucht, ob die Verbesserungen in der Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur in den letzten Jahrzehnten die Bedeutung räumlicher Nähe für Standort- und Wohnortwahl verringert haben, was zu einer schleichenden Dekonzentration wirtschaftlicher Aktivitäten führen könnte. Die Ergebnisse zeigen jedoch ein deutliches Produktivitätsgefälle zwischen agglomerierten und weniger verdichteten Regionen. Es besteht eine durchgehende Hierarchie von den Kernstädten großer Ballungsräume bis zu ländlichen Gebieten, die in den letzten 35 Jahren nicht flacher, sondern steiler geworden ist. Während große Städte und Agglomerationen als Wohn- und Beschäftigungsstandorte an Grenzen stoßen, haben sie ihre Rolle als Zentren wissensintensiver, hoch produktiver wirtschaftlicher Aktivitäten eher verstärkt. Zudem gibt es klare Hinweise darauf, dass sich an dieser Tendenz in naher Zukunft nichts Wesentliches ändern wird.
Kurt Geppert Knihy






Neue Wachstumschancen für Berlin
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Im Auftrag der Hans Böckler Stiftung hat ein Team von Wirtschaftsforschern Position und Entwicklungschancen der Berliner Wirtschaft im Wettbewerb der großen Städte und Agglomerationen untersucht. Dabei geht es einmal um die Bedeutung überregionaler Dienstleistungen, die städtische Ökonomien immer mehr prägen, zum anderen um die Frage, welche Rolle die Industrie künftig noch spielen kann. Aus den Erkenntnissen der theoretischen und empirischen Analysen, mehrerer Fallstudien zu Standortentscheidungen sowie einem Vergleich standortpolitischer Ansätze in Berlin und anderen Metropolen werden Empfehlungen für die Berliner Wirtschaftspolitik abgeleitet und konkrete Projektvorschläge formuliert.
Die Politik und die Menschen in Europa setzen große Hoffnungen in die EU-Regionalpolitik, die als zentrales Element für wirtschaftliche Kohäsion und Konvergenz der Regionen angesehen wird. Gleichzeitig übernimmt die Gemeinschaft zunehmend Verantwortung für das gesamtwirtschaftliche Wachstum in der EU. Mit der Lissabon-Erklärung wurde die wissensbasierte Förderung von Wettbewerbsfähigkeit und Dynamik in Europa zum zentralen Eckpfeiler aller EU-Politiken, einschließlich der Regionalpolitik. Das vorliegende Vierteljahrsheft zur Wirtschaftsforschung behandelt die neuen Herausforderungen an die EU-Regionalpolitik. Es werden sowohl wissenschaftliche Fragen zur Legitimation und Ausrichtung auf Wachstums- oder Ausgleichsziel als auch praktische Überlegungen zu effizienten Weiterentwicklungen der Förderkonzepte und -instrumente thematisiert. Wissenschaftler aus universitären Einrichtungen, Wirtschaftsforschungsinstituten und der Europäischen Kommission kommen zu Wort. Die sieben Beiträge bieten unterschiedliche Perspektiven auf den richtigen Kurs der Regionalpolitik in der EU, jedoch teilen sie eine kritische Haltung zur aktuellen Förderpraxis. Während theoretische Forschung eine grundlegende Neuausrichtung der Regionalpolitik nahelegt, betonen praxisnahe Beiträge die Notwendigkeit umfassender institutioneller und instrumenteller Änderungen im bestehenden Förderkonzept.