Diese Studie untersucht den Werdegang der ersten vier Zürcher Ärztinnen, geboren 1866/67, und ihre medizinischen Veröffentlichungen. Pauline Gottschall, Jenny Koller, Ida Schmid und Josephine Zürcher zeigten bereits während ihres Studiums an der Universität Zürich ein besonderes Interesse an Psychiatrie. Sie waren mit den wissenschaftlichen Kontroversen ihrer Zeit vertraut, einschließlich der eugenischen Theorien und Maßnahmen führender Professoren wie A. Forel und E. Bleuler. Als praktizierende Medizinerinnen verfolgten sie aufmerksam psychiatrische, klinische und soziale Entwicklungen, die sie oft unterstützten. Gleichzeitig kritisierten sie problematische ideologisch gefärbte Lehren und Praktiken, nicht nur aus wissenschaftlicher Überzeugung, sondern auch aus einem tiefen Verständnis von Humanität. Sie erhoben Einspruch gegen gängige Theorien in der Erblichkeitsforschung, Degeneration, Hypnose und psychiatrischer Diagnostik. Zudem setzten sie sich für Frauenfürsorge und -rechte ein. Diese umfassende Untersuchung bietet Einblicke in das Leben und Wirken der vier Ärztinnen sowie in die Zürcher Medizin- und Sozialgeschichte jener Zeit.
Heidi Thomann Tewarson Knihy




Alfred Döblin hat in literaturtheoretischer Hinsicht Bedeutendes versucht. Schon seine Zeitgenossen erkannten das Neue und Provozierende seiner Darstellungsart. Er wurde deshalb zumeist dem Expressionismus zugeordnet. Döblin gelangte jedoch schon in den bisher wenig beachteten «Gesprächen mit Kalypso. Über die Musik» (1905/6), zu grundlegenden ästhetischen Positionen. Eine der wichtigsten ästhetischen Kategorien wurde für ihn der Begriff der Sachlichkeit, dessen Bedeutung, Funktion und Wandlung hier eingehend untersucht werden. Es wird ferner gezeigt, dass die Handhabung und Entwicklung der ästhetischen Prinzipien in engem Verhältnis zu Döblins Wirklichkeits- erfassung während dieser politisch so spannungsreichen Jahre standen.
Heidi Thomann Tewarson, gebürtige Schweizerin, lebt in den USA. Studium der Germanistik an der State University of New York at Stony Brook. 1979 bis 1987 Assistant Professor für deutsche Literatur an der Columbia University. Danach Professorin für deutsche Sprache und Literatur am Oberlin College, Ohio. Emeritiert 2011. Veröffentlichungen über Alfred Döblin, Rahel Levin Varnhagen, unter anderem «Rahel Levin Varnhagen» (Reinbek 1978, 5. Aufl. 2003), Bertolt Brecht, Marieluise Fleißer sowie zur Salonkultur um 1800, zur Frauenfrage im 19. und 20. Jahrhundert und zum Thema Judentum in der deutschen Literatur. 2005 veröffentlichte sie eine Monographie über Toni Morrison, die 2022 in stark erweiterter Form als Digitalbuch erschien.
Toni Morrison
- 155 stránek
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Toni Morrison (1931-2019) ist die bedeutendste literarische Stimme der afroamerikanischen Kultur. Die in Lorain, Ohio, geborene Schriftstellerin hat mit Romanen wie «Sehr blaue Augen», «Sula», «Menschenkind», «Jazz» und «Paradies» Weltruhm erlangt. 1993 erhielt sie den Nobelpreis für Literatur mit der Begründung, sie habe «durch eine Romankunst, geprägt von visionärer Kraft und poetischer Prägnanz, eine wesentliche Seite der amerikanischen Wirklichkeit» ins Bewusstsein gebracht. Heidi Thomann Tewarson porträtiert die Autorin und stellt die wichtigsten Werke vor.